Fermentieren für deine Darmgesundheit: Positiver Einfluss von Fermentation auf Schuppenflechte

von | Aug 25, 2020 | Ernährungsformen / Diäten, Ernährungsserie | 1 Kommentar

Deine Darmgesundheit beeinflusst deine Schuppenflechte! Darüber haben wir in den letzten Wochen ausführlich berichtet. Doch was kannst du aktiv für deinen Darm tun? Gehört das Fermentieren von Lebensmitteln dazu? Und was ist eher schädlich für deine Darmgesundheit? Diesen Fragen widmen wir uns in den kommenden Wochen in unserer aktuellen Ernährungsreihe.

Heute starten wir mit den Grundlagen. Was ist Fermentation? Warum solltest du fermentierte Lebensmittel essen? Wie funktioniert Fermentation? Und warum kann das Fermentieren von Lebensmitteln sich positiv auf deine Schuppenflechte auswirken? Natürlich versorgen wir dich auch mit reichlich Tipps und zeigen, wo du die besten Rezepte findest.

Was ist Fermentation?

Fermentation ist ein natürlicher Prozess, eine Art Gärung, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dabei werden Kohlehydrate, Ballaststoffe oder Proteine von Nahrungsmitteln mithilfe probiotischer Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilze, umgewandelt.

Es entstehen Kohlendioxid, Kohlensäure und Milchsäure, die den pH-Wert der Lebensmittel senken. In einer sauren Umgebung können sich „schlechte“ Mikroorganismen, die Nahrungsmittel verderben lassen, nicht mehr ansiedeln. Lebensmittel werden dadurch konserviert.

Beispiele für fermentierte Nahrungsmittel:

  • Sauerkraut,
  • Kombucha,
  • Joghurt,
  • Sauerteigbrot,
  • Kimchi (eingelegter Chinakohl – typisch koreanisch),
  • Salami,
  • Käse, wie Manchego oder Parmesan,
  • Sojasauce sowie
  • Tofu

Fermentieren gehört zu den ältesten Konservierungstechniken der Menschheit. Auch unsere Großeltern fermentierten fleißig. Es galt, die enormen Mengen an Gemüse aus dem eigenen Garten zu konservieren. So war auch im Winter, wenn es an frischen Lebensmitteln mangelte, eine ausgewogene Ernährung möglich.

Heute kennen wir das nicht mehr. Wir bekommen frische Produkte wie Gemüse das ganze Jahr über im Supermarkt. Fermentation spielt daher in den meisten Haushalten keine Rolle mehr.

Auch wenn wir dies heutzutage nicht mehr müssten – so sprechen dennoch einige Gründe dafür, die Fermentation von Lebensmitteln wieder selbst in die Hand zu nehmen.

Warum fermentieren wir?

Werden Lebensmittel richtig fermentiert, dann verändern sie sich. Das bringt zahlreiche erwünschte Nebeneffekte mit sich.

Veränderung von Geschmack und Textur

Beim Fermentieren werden Fettsäuren von Milchsäurebakterien umgewandelt. Dabei entstehen einzigartige Aromen, die im Ausgangsprodukt nicht zu finden waren. Fermentiertes Gemüse, wie Sauerkraut oder Kimchi, schmeckt herrlich sauer und erfrischend. Produkte wie Kaffee, Kakao (ja auch Schokolade!) und schwarzer Tee wären ohne Fermentation nicht das, was wir so lieben. Salami und verschiedenen Käsesorten werden fermentiert, um spezielle Geschmacksnuancen im Endprodukt zu erhalten.

Auch die Textur von Lebensmitteln verändert sich. Tempeh, fermentierte Sojabohnen, beispielsweise ähnelt dem Ausgangsprodukt kaum noch. Sauerkraut ist weicher und weniger kauintensiv als der dafür genutzte Kohl.

Bessere Verdaulichkeit und Bioverfügbarkeit

Beim Fermentieren wird Gemüse quasi vorverdaut. Milchsäurebakterien bauen Kohlehydrate und Zucker zu Milchsäure ab. Dadurch lockert sich das pflanzliche Gewebe und das Gemüse kann leichter verdaut werden. Schwerverdauliche Rohkost wird so bekömmlich.

Außerdem erhöht sich die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen. Das bedeutet, die in den Lebensmitteln enthaltenen Nährstoffe können beim Essen besser vom Körper aufgenommen werden.

Lebensmittel werden zu Superfoods

Durch Fermentation reichern sich Nährstoffe in den Lebensmitteln an. Während des Konservierungsprozesses produzieren die Bakterien neue Aminosäuren, Enzyme und Vitamine wie Vitamin C und B-Vitamine (1).

Die Bakterien bauen dabei gleichzeitig Stoffe ab, die für den Menschen weniger bekömmlich sind. Das sind beispielsweise Myotoxine oder Gluten im Getreide oder auch Enzyminhibitoren in Hülsenfrüchten (2).

Wie beeinflussen fermentierte Lebensmittel Schuppenflechte?

Lebensmittel, die mit Milchsäurebakterien fermentiert wurden, unterstützen bei regelmäßigem Verzehr deinen Darm und somit auch dein Immunsystem. Bei der Milchsäuregärung entstehen reichlich probiotische Bakterien, auch Probiotika genannt. Diese bauen die Darmflora auf und verhindern, dass sich schädlich Mikroorganismen ausbreiten.

Sie bekämpfen so beispielsweise den Pilz Candida albicans, der häufig Darmprobleme verursacht und der bei Menschen mit Psoriasis vermehrt zu finden ist (3).

Im Gegensatz zu Präparaten aus der Apotheke sind Fermente wesentlich günstiger und bieten eine weitaus größere Diversität an Mikroorganismen. Wird Gemüse fermentiert, liefert es außerdem Ballaststoffe, sogenannte Präbiotika, die den Bakterien im Darm als Nahrung dienen und lässt diese dadurch gedeihen.

Und ein weiterer positiver Effekt für Menschen mit Psoriasis: Die Probiotika und Nährstoffe der Fermente wirken entzündungshemmend!

Möchtest du also dir und deiner Schuppenflechte etwas Gutes tun, dann solltest du täglich Lebensmittel, die fermentiert wurden, verzehren. Dazu gehören beispielsweise fermentiertes Gemüse, Kombucha, Wasserkefir, Joghurt oder Apfelessig.

Falls du keinen positiven Effekt feststellen kannst: Kein Mensch und kein Mikrobiom sind gleich! Das bedeutet auch, dass nicht jeder gleichermaßen von fermentierten Lebensmitteln profitiert. Einen Versuch ist es aber definitiv wert!

Was gibt es zu beachten?

Vorsicht bei Histaminintoleranz

Fermentierte Lebensmittel weisen häufig einen hohen Gehalt an Histamin auf, beispielsweise Sauerkraut und fermentiertes Gemüse. Die Höhe des Gehalts an Histamin hängt von der Art und Dauer der Fermentation ab. Menschen mit Histaminintoleranz sollten sich also langsam und vorsichtig an das Thema herantasten.

Achte auf lebende Produkte

In fast jedem Supermarkt kannst du fermentierte Lebensmittel kaufen. Diese sind jedoch meistens pasteurisiert. Durch die Hitze beim Pasteurisieren werden die Probiotika und Vitamine zerstört – die wertvollen Inhaltsstoffe mit all ihren positiven Effekten gehen verloren.

Sind Fermente hingegen unbehandelt, findest du entsprechende Hinweise darauf immer auf dem Etikett. Kennzeichnungen wie „raw“, „lebendig“ oder „mit lebenden Kulturen“ weisen darauf hin, dass es sich hierbei um ein intaktes, lebendes Superfood handelt. Am einfachsten findest du diese Fermente in Bioläden und Reformhäusern.

Oder du fermentierst einfach selbst! Fermentieren ist einfach, günstig und macht außerdem ziemlich viel Spaß.

Selbst Fermentieren bei Psoriasis: So startest du ganz einfach damit

Fermentierte Lebensmittel unterstützen deine Darmgesundheit und können sich positiv auf deine Schuppenflechte auswirken. Im Supermarkt findest du viele fermentierte Produkte wie Joghurt, Sauerkraut und Kombucha. Diese sind jedoch fast immer pasteurisiert und verlieren durch das Erhitzen Probiotika und Vitamine. Die wertvollen Inhaltsstoffe mit all ihren positiven Effekten gehen verloren.

Die Lösung lautet daher: Selbst Fermentieren!

Keine Angst vor Fermentieren

Wenn wir uns das erste Mal über Fermentieren informieren, kann es durchaus etwas einschüchternd sein. Es klingt irgendwie aufwendig und einiges kann dabei schiefgehen. Zum Beispiel könnte sich Schimmel auf dem Kombucha bilden oder das Gemüse verderben.

Das muss es aber nicht! Ich habe letzten August damit angefangen und bisher sind alle meine Fermente geglückt. Das liegt aber auch daran, dass ich Hilfe von Fairment und der Fairment-Community hatte!

Was ist Fairment?

Fairment ist ein Berliner Start-up, das Mikroorganismen wieder in die Küche einziehen lässt. Ihre Mission: Das wertvolle Wissen über Fermentation zu verbreiten. Dabei liegt dem Team vor allem das Bewusstsein für die eigene Gesundheit und Nachhaltigkeit am Herzen.

Alle Fairment-Produkte sind bio, nicht pasteurisiert und ein Teil der Erlöse geht an soziale Einrichtungen in Berlin.

Auf ihrer Webseite findest du kostenlose Informationen, Tipps und Rezepte, um mit dem Fermentieren zu starten. Außerdem kannst du hier Starterkulturen wie Kombucha-Pilze, Kefir-Kristalle oder Ginger-Bugs sowie notwendiges Equipment wie Sauerkrautstampfer oder Gläser kaufen.

Ich habe letztes Jahr mit dem Wasserkefir-Set gestartet. Das Set enthält alles, was du zum Loslegen brauchst: Gläser, Kristalle, Flaschen und eine einfache Anleitung. Seitdem fermentiere ich mit meinen Kristallen Wasser mit Früchten oder Biosäften. Das Ferment, das daraus entsteht, ist eine leckere, säuerliche Limonade. Mein Lieblingswasserkefir gibt es endlich wieder im Sommer: Limette mit Erdbeeren aus unserem Garten.

Und jetzt du!

Ich habe bei Fairment nach Tipps und Rezepten für einen einfachen Einstieg nachgefragt, damit einfach jedem von euch das Fermentieren gelingt. Gerne unterstützt Fairment unsere Ernährungsreihe und schickt uns auch noch ein paar motivierende Worte:

„Fermentation mag auf den ersten Blick verwirrend und beängstigend wirken, ist dabei aber eine ganz einfache und ungefährliche Art der Zubereitung von Lebensmitteln. Nicht umsonst nennen es die Menschen auch ‘Kochen ohne Feuer’. Es macht Lebensmittel nicht nur länger haltbar, sondern versorgt dich auch mit probiotischen Bakterien und aktiven Enzymen. Das unterstützt die Verdauung, ohne dass die Vitalstoffe des Lebensmittels durch Erhitzen zerstört werden. Fermentation ist nachhaltig, ökologisch, gesund und lecker“, so Viktor Baisel vom Fairment-Team.

Folglich haben wir für dich beispielsweise das Rezept „Ingwer-Karotten“ von Fairment (Springe zu Rezept). Es ist einfach, gesund und macht dein Gemüse gut und lange haltbar. Da es sich um ein wildes Ferment handelt – die Mikroorganismen, die du zum Fermentieren benötigst, befinden sich bereits auf dem Lebensmittel – brauchst du dafür keine Starterkultur zu kaufen. Das Rezept findest du hier: Springe zu Rezept.

Alle wichtigen Informationen, um zu starten

Fermentieren liegt im Trend! Mittlerweile findest du jede Menge Infos online.

Wir haben die besten Links für dich zusammengestellt:

Fermentierte Lebensmittel: Wohltat für Darm und Schuppenflechte

Die Produktvielfalt im Supermarkt macht es uns einfach, jederzeit, schnell und einfach an frische Lebensmittel zu kommen. Es ist daher nicht mehr unbedingt nötig, beispielsweise Gemüse durch Fermentation lange haltbar machen zu müssen.

Dennoch sprechen viele Argumente für das Fermentieren. So können wir Geschmack und Textur der Lebensmittel verändern, eine bessere Verdaulichkeit und Bioverfügbarkeit gewährleisten und aus „einfachen“ Lebensmitteln wahre Superfoods kreieren. Abgesehen davon, tust du deiner Darmgesundheit ganz viel Gutes und nimmst möglicherweise auch positiven Einfluss auf deine Schuppenflechte!

Daher ist für uns ganz klar: Fermentieren ist günstig, macht Spaß und kann sich positiv auf deine Schuppenflechte auswirken. Ein Versuch ist es definitiv wert! Bist auch du schon auf den Geschmack gekommen? Wir freuen uns auf deine Erfahrungsberichte – und vielleicht hast du ja zusätzliche Tipps & Rezepte für die Mitglieder unserer Facebookgruppe?

FAQ zu Fermentieren

Was ist Fermentieren?

Fermentieren ist eine Art Gärung von Lebensmitteln, um diese länger haltbar zu machen. Mithilfe von probiotischen Mikroorganismen (beispielsweise Bakterien oder Pilze) werden Kohlehydrate, Ballaststoffe und Proteine von Lebensmitteln umgewandelt. Bei diesem Vorgang entstehen Kohlendioxid, Kohlensäure und Milchsäure, die den pH-Wert der Lebensmittel senken. Lebensmittel verderben folglich nicht so schnell und können einfach und länger konserviert werden.

Welche Lebensmittel sind fermentiert?

Die Reihe an fermentierten Lebensmitteln in unseren Supermärkten ist lang, da Fermentieren eine der ältesten Konservierungstechniken der Welt ist. Fermentierte Lebensmittel sind beispielsweise Sauerkraut, Kombucha, Joghurt, Sauerteigbrot, Kimchi, Salami, diverse Käsesorten wie Parmesan, Sojasauce und Tofu.

Hilft das Fermentieren von Lebensmitteln bei Schuppenflechte?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf fermentierte Lebensmittel – die persönliche Verträglichkeit und die Wirksamkeit kann daher nicht verallgemeinert werden. Grundsätzlich zeigen fermentierte Lebensmittel bei regelmäßigem Verzehr aber positive Auswirkungen auf deine Darmflora und das gesamte Immunsystem. Insbesondere Patienten mit Psoriasis verweisen darauf, dass Probiotika und Nährstoffe der Fermente entzündungshemmend wirken.

 

Hier klicken, dann findest du alle Quellenangaben

Quellen:

Aldona P., Ewelina G., Mateusz S., Jacek R., Kinga F., Lidia R., Marcin R., Dorota K. (2018): „Prevalence and Possible Role of Candida Species in Patients with Psoriasis: A Systematic Review and Meta-Analysis“, in: Mediators of Inflammation. URL: https://www.researchgate.net/publication/324988850_Prevalence_and_Possible_Role_of_Candida_Species_in_Patients_with_Psoriasis_A_Systematic_Review_and_Meta-Analysis (Zugriff am 12.07.2020)

Krämer J., Prange A. Lebensmittel-Mikrobiologie. UTB GmbH (2017).

Thakur K., Tomar S.K., De S. (2016): „Lactic acid bacteria as a cell factory for riboflavin production“, in: Microbial Biotechnology. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26686515/ (Zugriff am 12.07.2020)

Canning vegetables
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Ingwer Karotten (fermentiert)

Für eine gesunde Darmflora und ein starkes Immunsystem. Einfach, gesund & lecker.
Zubereitung10 Minuten
Gericht: Beilage, Kleinigkeit
Küche: Spezielles
Portionen: 1 Liter

Kochutensilien

  • 1 Bügelglas oder Glas mit einem Deckel etwa 1 L Fassung
  • Gewicht zum Beschweren

Zutaten

  • 4 große Karotten
  • 1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 20 g Salz
  • Optional: Chilipulver

Anleitung

  • Karotten schälen und in Stifte gleicher Dicke schneiden. Achtung die Stifte sollten mindestens 5 cm kürzer sein, als dein Glas hoch ist!
  • Den Ingwer und Knoblauch schälen und in dünne Scheibchen schneiden.
  • 20 g Salz in einem Liter Wasser auflösen. Das ist die Salzlake.
  • Karottenstifte und die Ingwer- und Knoblauchscheiben abwechselnd in das Glas schichten. Wer es schärfer mag, gibt noch etwas Chilipulver nach Bedarf dazu.
  • Das Glas mit der Lake auffüllen, bis alles von der Flüssigkeit bedeckt ist.
  • Mit einem Gewicht das Ferment beschweren, damit nichts an die Oberfläche dringen kann und die Karotten mit Lake bedeckt bleiben.
  • Das Glas luftdicht verschließen und an einem warmen Ort aufbewahren.
  • Die Karottenstifte für 3 bis 4 Wochen fermentieren lassen. Danach können sie problemlos länger im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Notizen

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf fermentierte Lebensmittel – die persönliche Verträglichkeit und die Wirksamkeit kann daher nicht verallgemeinert werden. Grundsätzlich zeigen fermentierte Lebensmittel bei regelmäßigem Verzehr aber positive Auswirkungen auf deine Darmflora und das gesamte Immunsystem.
Guten Appetit! 

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