Bei Psoriasis handelt es sich um eine der am meisten verbreiteten, nichtübertragbaren, chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen. Sie kann in jedem Alter auftreten und fängt meist mit kleinen betroffenen Hautstellen an. Schuppenflechte tritt in unterschiedlichen Ausprägungen und Formen auf und ist bis heute nicht heilbar. Dank der modernen Medizin sind die Symptome der Psoriasis mittlerweile jedoch gut behandelbar.

Wir beantworten dir die grundsätzlichen Fragen:

Was ist Psoriasis?

Wie erkenne ich Schuppenflechte (Psoriasis)?

Welche Formen von Schuppenflechte gibt es?

Was ist Psoriasis (Schuppenflechte)?

Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die sich durch gerötete sowie stark schuppige Hautstellen zeigt. Diese Stellen, auch Plaques genannt, grenzen sich deutlich von der restlichen Haut ab und sind mit einem teils starken Juckreiz verbunden.

Bei dieser Erkrankung erneuert sich die Haut rund vier Mal häufiger als bei Menschen, die nicht von Schuppenflechte betroffen sind. Dieses übermäßige Wachstum der Hautzellen gilt als fehlgeleitete Reaktion unseres körpereigenen Immunsystems.

Die Folge sind entzündlich gerötete Hautstellen an unterschiedlichen Körperpartien und in unterschiedlichem Ausmaß. Betroffene der Krankheit Psoriasis leiden sowohl unter den physischen Symptomen als auch unter den damit verbundenen psychischen Folgen.

Psoriasis ist eine individuelle Erkrankung. Welche Ursachen hinter der Krankheit stecken, ist wissenschaftlich bis heute nicht vollständig geklärt. Daher solltest du als Betroffener stets bedenken: Jeder hat seine eigene Psoriasis. Was für den einen Patienten gilt, muss bei einem anderen Betroffenen nicht auch der Fall sein.

Bei einigen Betroffenen beginnt die Schuppenflechte beispielsweise recht plötzlich. Nach einem Auslöser (sogenannte Trigger) können sich die entzündeten Bereiche auf der Haut ausbreiten. Andere Patienten leiden hingegen seit ihrer Kindheit an kleineren entzündeten Hautstellen oder tragen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Schuppenflechte zu erkranken, in sich. Bei anderen Menschen zeigen sich keine entzündeten Hautstellen, die Entzündung betrifft hierbei nur die Gelenke (Psoriasis-Arthritis).

Der Umstand, dass die Ursachen nicht vollständig geklärt sind und sich Schuppenflechte so unterschiedlich äußert, macht es vielen Betroffenen schwer, die ersten Symptome der Krankheit Psoriasis richtig zu deuten.

Symptome – Wie erkenne ich, dass ich Psoriasis habe?

Das Erkennen der Schuppenflechte im Anfangsstadium ist nicht einfach. Das wohl auffälligste Merkmal ist die Bildung geröteter Hautstellen. Diese sind oftmals von einer stark haftenden Schuppung (Plaques) bedeckt.

Typisch bei Psoriasis: Plaques auf der Haut

Gerade am Anfang lassen sich die silbrigen Schuppen nicht so leicht von der Haut lösen. Mit dem Fingernagel kannst du diese aber abziehen. Kannst du, nachdem du die Schuppen gelöst hast, ein dünnes, die rote Stelle umfassendes Häutchen abziehen, ist dies ein starkes Zeichen, dass es sich um Psoriasis handelt.

Bei diesem Häutchen handelt es sich um die letzte Schicht der Oberhaut, welche die Grenze zur Bindegewebsschicht bildet. Mediziner sprechen hierbei auch vom blutigen Tau. Bei gesunder Haut kann dies nicht so einfach abgelöst werden.

Zudem kann es vorkommen, dass die roten Stellen von einer dunkelroten Begrenzung umgeben sind. In einigen Fällen kann diese Begrenzung auch hell bis blass ausfallen. Dieser Effekt tritt auf, wenn die Stellen gerade am Abklingen sind. Eine Begrenzung der Stellen muss jedoch nicht gegeben sein.

Dir muss jedoch bewusst sein, dass nur ein speziell ausgebildeter Arzt, ein Dermatologe, eine sichere und verbindliche Diagnose erstellen kann. Hauterkrankungen werden häufig mit ähnlich erscheinenden Krankheiten verwechselt, insbesondere, wenn die Ursachen der Erkrankung nicht eindeutig benannt werden können.

So besteht bei Schuppenflechte beispielsweise Verwechslungsgefahr mit der Hautkrankheit Neurodermitis. Aber auch ein seborrhoisches Ekzem wird häufig mit der seborrhoischen Psoriasis (Unterform der Psoriasis vulgaris) verwechselt.

Wichtig für das Erkennen ist zudem auch, dass du dich mit den verschiedenen Formen der Erkrankung beschäftigst.

Formen und Ausprägungen – Welche Formen von Psoriasis gibt es?

Grundsätzlich kann zwischen fünf Formen der Psoriasis unterschieden werden. Manche können in Kombination auftreten, andere sind eine Art „Komplikation“ der klassischen Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).

Nicht zu unterschätzen sind auch die Begleiterkrankungen, welche eine Schuppenflechte mit sich bringen kann. Dazu zählen beispielsweise Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte mit Gelenkbeteiligung), Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Der Klassiker: Psoriasis vulgaris (Plaques Psoriasis)

Psoriasis vulgaris ist die häufigste Form der Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um Plaques, welche entzündlich rot und scharf abgegrenzt auftreten. Sie sind flächig mit silberfarbenen Schuppen bedeckt und führen zu starkem Juckreiz. Die Form und Größe der „Flecken“ kann unterschiedlich ausfallen. Besonders oft sind Stellen am Kopf, hinter dem Ohr, an den Unterarmen sowie Unterschenkeln, den Handflächen, Fußsohlen und Nägeln betroffen.

Psoriasis auf der Kopfhaut

Psoriasis guttata (tropfenförmige Psoriasis)

Psoriasis guttata tritt in der Regel bereits in der Kindheit auf und betrifft bis zu 20 Prozent aller mit Schuppenflechte diagnostizierten Personen. Meist ging eine Infektionserkrankung voraus (Streptokokkeninfektion der oberen Atemwege). Diese Form der Psoriasis zeigt sich in rötlichen, stecknadelgroßen Stellen am ganzen Körper. Überwiegend treten die Stellen am Oberkörper sowie den Armen und Beinen auf. In vielen Fällen verschwindet diese Ausprägung der Psoriasis bei zielgerichteter Behandlung und Therapie wieder vollständig.

Schuppenflechte der Körperfalten (Psoriasis inversa)

Psoriasis inversa taucht als stark gerötete Fläche in Hautfalten auf. Da sich durch die Reibung der Haut keine Schuppen absetzen können, sind hier die Herde sehr glatt. In der Regel wird diese Form von Schuppenflechte von anderen Ausprägungen der Erkrankung begleitet. Bis zu 30 % aller Betroffenen von Schuppenflechte leiden auch unter Psoriasis inversa.

Psoriasis pustulosa

Hierbei handelt es sich um eine Art Komplikation der Psoriasis vulgaris. Dabei entstehen Bläschen und Pusteln auf der Hautoberfläche, welche mit Eiter gefüllt sind. Betroffene Hautstellen sind häufig die Fingernägel oder Fußsohlen. Nach bestimmten auslösenden Faktoren (sogenannten Trigger) kann der Körper jedoch auch großflächig bedeckt sein. Trigger unterscheiden sich von Menschen zu Menschen. Häufig zählen Infektionen, Medikamente, Klimafaktoren und Stress dazu.

Psoriasis erythrodermica

Erythrodermie ist eine besonders schwere Form der Psoriasis, bei der fast die gesamte Hautfläche betroffen ist. Starker Juckreiz und Temperaturempfindlichkeit sind häufige Begleiterscheinung dieser Schuppenflechte-Form. Die Haut ist trocken und reißt bei geringster Belastung ein. Betroffene mit diesen Symptomen sollten umgehend einen Arzt konsultieren. Die Diagnose und eine umfassende Therapie und Behandlung sollten zeitnah nach dem Erkennen der Krankheit stattfinden.

Weitere Formen der Psoriasis

Grundsätzlich kann jede Körperstelle von Schuppenflechte betroffen sein. Am häufigsten finden sich Herde am Ellbogen, Knie, dem Rücken und der Kopfhaut. Wichtig zu wissen ist, dass rund fünf bis fünfzehn Prozent aller Betroffenen auch an Psoriasis-Arthritis erkranken. Damit ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke gemeint. Psoriasis-Arthritis tritt besonders häufig an den Gelenken der Hände und Füße oder der Wirbelsäule auf.

Neben den fünf „klassischen“ Formen der Schuppenflechte gibt es beispielsweise auch noch die Nagelpsoriasis, welche die Finger- und Fußnägel befallen kann. Daneben leiden etwa 70 Prozent aller Betroffenen an weiteren Begleiterkrankungen, die keinesfalls unberücksichtigt bleiben dürfen. Dein Hautarzt wird sämtliche Möglichkeiten einer Behandlung und langfristigen Therapie mit dir durchsprechen und dich beraten.

Diagnose Psoriasis – Bei Verdacht direkt zum Hautarzt

Nachdem du die verschiedenen Symptome und Formen der Hauterkrankung kennst, fällt es dir einfacher, Psoriasis zu erkennen. Um jedoch eine zuverlässige Diagnose zu erhalten, solltest du unbedingt einen Fachmann aufsuchen. Dies ist in der Regel dein Hautarzt. Er wird mit dir nach der Diagnose das weitere Vorgehen und die verschiedenen Möglichkeiten zur Behandlung und Therapie deiner Schuppenflechte abstimmen.

Jedoch ist es für den Behandlungserfolg und die Kooperation mit dem Hautarzt wichtig, dass du dich mit deiner Erkrankung beschäftigst. So kannst du deinem Arzt auf Augenhöhe begegnen und ihm wertvolle Hinweise liefern, um dich bestmöglich zu behandeln.

Zudem kannst du so auch besser herausfinden, ob sich dein Hautarzt wirklich genügend Zeit nimmt und individuell auf dich eingeht. Eines der größten Probleme, welches viele Patienten mit Psoriasis beklagen, ist, einen geeigneten Hautarzt ausfindig zu machen.

Dein Leben mit Schuppenflechte

Wir können es nicht oft genug wiederholen: Wissen ist Macht! Dies gilt auch bei Psoriasis. Je mehr du über deine Hauterkrankung weißt, umso besser kannst du aktiv handeln. Der erste Schritt hierzu ist die Krankheit zu erkennen und eine fachliche Diagnose bei deinem Hautarzt stellen zu lassen.

Um die beste Methode zur schnellen Behandlung und langfristigen Therapie auszuwählen, solltest du die Ursachen und Auslöser der Psoriasis kennen. Niemand kennt deinen Körper besser als du. Daher bist du, dein Wissen rund um die Erkrankung und deine aktive Unterstützung bei der Behandlung gefragt.

Grundsätzlich gibt es fünf Formen von Schuppenflechte, welche jeweils unterschiedliche Symptome und Auswirkungen haben. Eine Form der Hilfe ist hierbei auch die Hilfe untereinander. Jeder Betroffene wird im Laufe seiner individuellen Krankheitsgeschichte selbst zum Profi.

Warum dieses Wissen für sich behalten, wenn andere davon profitieren können?

Ein erster Anlaufpunkt bei Verdacht auf Psoriasis ist somit der Austausch mit anderen Betroffenen, beispielsweise in Foren im Internet. Und natürlich musst du für dich selbst herausfinden, was dir guttut und welche Behandlung und Therapie Erfolg zeigt.

Das Wichtigste zum Schluss: Denk daran, dass Schuppenflechte nicht ansteckend ist. Lass dich also nicht unterkriegen und geh raus – auch wenn es manchmal schwierig ist. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Es lohnt sich!

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FAQ zu Schuppenflechte

Was ist Schuppenflechte?

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die sich durch gerötete, stark schuppige Hautstellen (Plaques) zeigt. Die deutlich abgegrenzten, verdickten Hautstellen gehen oftmals mit starkem Juckreiz einher. Besonders häufig tritt Schuppenflechte an den Streckseiten der Extremitäten (Ellenbogen und Knie), an der behaarten Kopfhaut (Psoriasis capitis), hinter den Ohren und/oder am Rücken auf. Die Ursachen von Psoriasis sind bis heute nicht vollständig geklärt. Ferner ist Schuppenflechte nicht heilbar, jedoch sehr gut behandelbar.

Ist Psoriasis ansteckend?

Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch eine genetische Disposition und durch äußere und innere Trigger (auslösende Faktoren) ausgelöst wird. Die Erkrankung ist bis heute nicht heilbar, jedoch ermöglicht die moderne Medizin mittlerweile zahlreiche Ansätze für eine Therapie und Behandlung.

Was sind die Symptome einer Schuppenflechte?

Psoriasis erkennst du an den scharf abgegrenzten, verdickten Hautstellen sowie einer entzündeten und geröteten Hautoberfläche. Betroffene Hautstellen werden in den meisten Fällen von silbrig-weißen Schuppen (sogenannte Plaques) bedeckt. Die Hautveränderungen lösen oftmals ein starkes Jucken sowie schmerzhafte Risse aus. Trotz auffälliger Symptome besteht bei Schuppenflechte häufig auch Verwechslungsgefahr mit anderen Hauterkrankungen. Eine zuverlässige Diagnose von Psoriasis kann daher ausschließlich von einem Hautarzt erstellt werden.

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Quellen:

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