Schuppenflechte ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die über zwei Millionen Menschen allein in Deutschland betrifft. Mediziner und Wissenschaftler können jedoch bis heute die Frage nach Ursache und Auslöser für Psoriasis nicht eindeutig beantworten. Sicher ist, dass die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt, jedoch nicht die alleinige Ursache für Schuppenflechte ist. Ausbruch und Ausprägung der Hauterkrankung werden zusätzlich durch persönliche und umweltbedingte Auslöser und Risikofaktoren gesteuert.

Ist Schuppenflechte ansteckend?

Welche Faktoren begünstigen und lösen Psoriasis aus?

Was passiert beim Ausbruch der Erkrankung und ist Schuppenflechte heilbar?

Was steckt hinter Psoriasis? Wir haben die Antworten für dich zusammengefasst.

Schuppenflechte Ursache und Auslöser – der medizinische Kenntnisstand

Als chronisch entzündliche Hauterkrankung zählt Schuppenflechte (Psoriasis) zu den Autoimmunerkrankungen. Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um Krankheiten, bei denen eigenes Körpergewebe vom Immunsystem als fremdartig eingestuft wird. Die darauffolgende Reaktion des Immunsystems richten sich somit gegen den eigenen Körper und löst dort eine Entzündung aus.

Gleichzeitig wird der Prozess der Hauterneuerung angekurbelt, um die Regeneration und Heilung zu fördern. Die übermäßige Neubildung dieser Hautzellen (sogenannte Keratinozyten) läuft um ein Vielfaches schneller ab als bei einer gesunden Haut. Statt im normalen Zyklus von rund 30 Tagen, erneuern sich die Hautzellen bei Betroffenen von Psoriasis in etwa drei Tagen. Auf der Hautoberfläche kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von unreifen Hautzellen und es bilden sich die charakteristischen silbrig-weißen Schuppen (Plaques).

Weit über zwei Millionen Betroffene allein in Deutschland drängen auf die Beantwortung der Frage nach den Ursachen für Schuppenflechte. Leider kann die Wissenschaft diese Frage, mit der sich erstmals der griechische Arzt Hippokrates um 460 v. Chr. beschäftigte, noch nicht mit Sicherheit beantworten.

Als gesichert gilt die Erkenntnis, dass die Neigung zur Schuppenflechte vererbbar ist, nicht jedoch der Grad der Ausprägung. Insofern handelt es sich wohl um ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und bestimmten auslösenden Faktoren, die beide zur Entstehung einer Psoriasis beitragen. Ansteckend ist Schuppenflechte jedoch eindeutig nicht.

Der aktuelle wissenschaftliche Stand zeigt, dass die vorhandene Erbanlage allein nicht ausreicht, um die Krankheit Psoriasis auszulösen. Hierzu bedarf es weiterer, oftmals unbekannter oder unbewusster Aspekte, wie innere und äußere Faktoren und bestimmte umweltbedingte Einflüsse. Diese Auslöser und Risikofaktoren können den Ausbruch der Psoriasis begünstigen oder einen Krankheitsschub verschlimmern.

Genetische Veranlagung als Ursache von Psoriasis

Die genauen Ursachen von Schuppenflechte sind bis dato nicht ausreichend geklärt. Wissenschaftler und Forscher gehen davon aus, dass bei Psoriasis eine genetische Disposition (Vererbung) vorliegt. Betont wird dabei, dass nicht die Krankheit selbst, sondern die Neigung zur Erkrankung über die Gene weitergeben wird.

Nicht jeder, der aus einer Familie stammt, in der Fälle von Schuppenflechte-Erkrankungen vorliegen, muss automatisch auch von Psoriasis betroffen sein. Diese Menschen unterliegen aber einem höheren Risiko, an der chronisch entzündlichen Schuppenflechte zu erkranken. Umgekehrt gilt aber auch, dass die Krankheit ausbrechen kann, obwohl beide Elternteile nicht von Psoriasis betroffen sind.

Verfügen beide Elternteile über die genetische Veranlagung der Schuppenflechte, dann liegt die Wahrscheinlichkeit der Vererbung bei rund 60 bis 70 %. Ist nur ein Elternteil betroffen, gehen Mediziner immer noch von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von rund 30 % aus.

Mediziner können bisher nicht von einer direkten Vererbung von den Eltern auf die Kinder ausgehen, da die Schuppenflechte in einigen Fällen auch mehrere Generationen zu überspringen scheint. Die Wissenschaft geht demnach zwar von einer starken erblichen Komponente aus, da jedoch kein spezifisches Psoriasis-Gen existiert, bleiben viele Fragen bis heute unbeantwortet.

Die entsprechenden Symptome können durch bestimmte auslösende Faktoren (sogenannte Trigger) begünstigt werden. In anderen Fällen bricht die Psoriasis auch ohne direkten Auslöser aus.

Bis heute ist es Medizinern und Wissenschaftlern leider nicht möglich, vorauszusagen, ob, in welchem Ausmaß und in welcher Form Psoriasis ausbricht.  

Auslöser und Risikofaktoren einer Schuppenflechte

Laut wissenschaftlichem Stand gibt es zahlreiche auslösende Faktoren (auch Trigger genannt), die zum Ausbruch der Krankheit oder zur Verschlimmerung der Symptome führen können. Trigger sind für Betroffene von Schuppenflechte also Risikofaktoren. Diese können sowohl persönlicher als auch umweltbedingter Natur sein.

Trigger sind beispielsweise:

  • Hautverletzungen (wie Sonnenbrand, Tattoos, Schnitte),
  • Infektionen (wie Angina, Scharlach, Mittelohrentzündungen, Mandelentzündungen),
  • Medikamente (wie Malariamittel, Betablocker, Acetylsalicylsäure, Lithiumsalze),
  • psychische Belastungen und Stress,
  • hormonelle Schwankungen (beispielsweise in Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre),
  • Übergewicht,
  • übermäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin und/oder
  • Umwelteinflüsse (wie belastende oder stark wechselnde klimatische Bedingungen).

Wie so oft beim Thema Schuppenflechte, gilt auch beim Thema Trigger: Jeder hat seine eigene Schuppenflechte. Ein Trigger, der bei einem Patienten zur Verschlechterung seines Hautzustandes führt, muss noch lange nicht dieselbe Wirkung bei einem anderen Betroffenen haben.

Die hier aufgeführten Risikofaktoren zeigen jedoch eine klare Tendenz. Nämlich die, dass eine insgesamt gesunde Lebensführung sich nur positiv auf Psoriasis auswirken kann.

Ein Leben mit Schuppenflechte

„Warum ausgerechnet ich?“

Diese Frage stellen sich über zwei Millionen Betroffene allein in Deutschland, weltweit sind es weit über 120 Millionen Erkrankte. Schuppenflechte ist nicht heilbar. Und leider sind bis dato auch die Ursachen dieser Erkrankung nicht vollständig geklärt. Doch Psoriasis ist grundsätzlich gut behandelbar.

Jeder Patient hat seine eigene Schuppenflechte. Die Form und Ausprägung der Symptome und der Erkrankung unterscheiden sich von Menschen zu Menschen. Ebenso vielfältig sind die möglichen Bereiche, in die ein Patient aktiv eingreifen und somit die Symptome seiner Psoriasis zumindest teilweise steuern kann.

Mögliche und empfehlenswerte Ansätze zur Behandlung und Therapie einer Schuppenflechte sind:

Die Möglichkeiten sind vielfältig und die Erfahrungsberichte der Betroffenen zeigen gute Chancen auf Besserung. Wissen ist Macht – dies gilt auch bei Psoriasis. Der erste Schritt ist, dass du dich mit deiner Erkrankung, ihren Symptomen und möglichen Behandlungsfeldern auseinandersetzt und informierst.

Dein Hautarzt kann dich mit zahlreichen Informationen unterstützen – und auch wir von Farbenhaut geben alles, um dich umfassend zu informieren!

Schuppenflechte: Eine Krankheit mit unbekannten Ursachen und weitreichenden Folgen

Bis heute sind die Ursachen von Schuppenflechte nicht eindeutig geklärt. Mediziner sind sich einig, dass es ein Zwischenspiel aus genetischer Veranlagung und dem Einwirken von bestimmten äußeren Faktoren ist. Ob und in welcher Form und Ausprägung eine Psoriasis bei Betroffenen ausbricht, kann keiner vorhersagen.

Schuppenflechte ist nicht heilbar. Die moderne Medizin ermöglicht dir zahlreiche und erfolgversprechende Ansätze für eine langfristige Therapie und Behandlung.

Abgesehen von einer Behandlung mittels Medikamenteneinsatz kann jeder Betroffene auch aktiv dazu beitragen, dass seine Schübe seltener und weniger schwer verlaufen.

Neben einer individuell ausgewählten Basispflege ist ein bewusster und gesunder Lebensstil wichtig. Patienten müssen sich mit den Themen Stressbewältigung mithilfe von Entspannungstechniken, Übergewicht und einer möglichst antientzündlichen Ernährungsweise auseinandersetzen.

Berücksichtigst du diese Aspekte und vermeidest bestimmte Risikofaktoren, die zu einer Verschlechterung der Symptome deiner Schuppenflechte führen können, dann wird deine Lebensqualität nicht unter der Erkrankung leiden.

Hast du dich schon einmal mit deinen individuellen Ursachen der Schuppenflechte auseinandergesetzt? Haben andere Mitglieder aus deiner Familie ebenfalls Psoriasis? Wir sind gespannt auf deine Geschichte – teile sie mit uns, gerne auch in unserer Facebookgruppe!

FAQ zu Schuppenflechte Ursache und Auslöser

Ist eine Schuppenflechte heilbar?

Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die bis heute nicht heilbar ist. Laut Wissenschaftlern und Medizinern beruht die Ursache von Schuppenflechte auf dem Zusammenspiel einer genetischen Disposition (Veranlagung) und dem Einfluss von bestimmten auslösenden Faktoren (sogenannte Trigger). Weltweit sind mehr als 120 Millionen Menschen von Psoriasis betroffen. Die Hauterkrankung ist nicht heilbar, jedoch dank moderner Medizin und Forschung gut behandelbar.

Welche Therapie bei Schuppenflechte?

Jeder Mensch hat seine eigene Schuppenflechte. Je nach Form und Ausprägung der Hauterkrankung kommen verschiedene Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten infrage. Dabei umfassen die Maßnahmen bei einer Therapie nicht nur die Einnahme von Medikamenten, sondern auch eine äußere Behandlung der entzündeten Haut. Zu den gängigsten Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten zählen beispielsweise eine pflegende Basispflege der Haut, eine gezielte und bewusste Ernährung, verschiedene Formen der Lichttherapie sowie diverse homöopathische Wirkstoffe und Hausmittel.

Ist eine Schuppenflechte ansteckend?

Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Es handelt sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die laut Medizinern zum einen durch eine genetische Disposition (Veranlagung) und zum anderen durch äußere und innere Auslöser ausbricht. Die moderne Medizin ermöglicht heute zahlreiche und durchaus erfolgversprechende Ansätze für eine langfristige Therapie und Behandlung. Bis heute ist es Medizinern und Wissenschaftlern nicht möglich, vorauszusagen, ob, in welchem Ausmaß und in welcher Form Psoriasis ausbricht.

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Quellen:

Borte, M. (2018): „Verbesserte Prognose dank zahlreicher Behandlungsmöglichkeiten“, in: Pädiatrie. URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s15014-018-1188-x (Zugriff am 08.10.2019)

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