Die systemische Therapie ist ein sehr wirksames Heilungsverfahren bei Schuppenflechte. Ein großer Teil der Betroffenen bekommt ihre Schuppenflechte mit äußeren Heilmethoden wie z. B. Cremes gut in den Griff. Liegt allerdings eine schwere Form der Schuppenflechte vor, so wirken rein lokale Heilmethode oft nicht mehr ausreichend. In solchen Fällen muss die Schuppenflechte dann mit der systemischen Therapie behandelt werden. 

Was ist die systemische Therapie 

Bei der systemischen Therapie werden Medikamente gegen Schuppenflechte mittels Tabletten, Injektionen oder Infusionen verabreicht. Im Gegensatz zur Lokaltherapie werden die Wirkstoffe somit nicht nur äußerlich auf die Haut aufgetragen, sondern können ihre Wirkung im ganzen Körper entfalten. Daher wird diese Behandlungsform auch “innere Therapie” genannt. 

Die systemische Therapie wird bei mittleren bis schweren Formen der Schuppenflechte eingesetzt. 

Wie wirkt die systemische Therapie bei Schuppenflechte? 

Das Immunsystem spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung und dem Verlauf der Schuppenflechte. Daher haben die meisten Medikamente, die in der systemischen Therapie eingesetzt werden, eine immunsupressive Wirkung. Somit werden die  Abwehrreaktionen des Immunsystems gegen den eigenen Körper unterdrückt oder abgeschwächt. 

Die systemische Therapie der Psoriasis kann in zwei Bereiche untergliedert werden: Klassische systemische Therapie und die Therapie mit Biologika. 

Klassische systemische Therapie 

Bei der klassischen systemischen Therapie werden Medikamente eingesetzt, die auf das Immunsystem, Hormone und Enzyme einwirken, die für die Entzündungsreaktionen der Psoriasis verantwortlich sind. 

Zu den wichtigsten Wirkstoffe dieser Therapieform zählen: 

Fumarate
Der Wirkstoff Fumarsäure hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann so die Schuppenflechte deutlich verbessern. Fumarate werden in Tablettenform verabreicht und können auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Fumarate können zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt (Durchfall, Übelkeit und Sodbrennen) führen. Bei einigen Patienten reagiert auch die Haut zu Beginn der Behandlung mit Rötungen. Daher wird die Behandlung mit Fumarate im Regelfall mit einer niedrigen Dosierung gestartet und diese dann schrittweise erhöht. 

Methotrexat
Methotrexat wird seit vielen Jahren erfolgreich in der systemischen Therapie von Schuppenflechte eingesetzt. Der Wirkstoff unterdrückt das Immunsystem und lindert somit die Entzündungen der Haut. In den meisten Fällen wird dieser Wirkstoff gut vertragen und führt zu einer deutlichen Besserung der Schuppenflechte. Mögliche Nebenwirkungen von Methotrexat sind  vorübergehender Haarausfall, Störungen der Leber und eine Veränderung im Blutbild 

Durch die allgemein gute Verträglichkeit kann Methotrexat aber meist über mehrere Jahre hinweg problemlos eingenommen werden. 

Ciclosporin
Ciclosporin wird aus Pilzen gewonnen und ist ein natürliches Imunsuppressivum. Durch die Unterdrückung der Immunabwehr werden weniger Boten- und Entzündungsstoffe ausgeschüttet und so die Beschwerden der Schuppenflechte gelindert. Der Wirkstoff Ciclosporin wird oft eingesetzt, wenn Fumarsäure und Methotrexat für die Behandlung nicht mehr ausreichen. 

Die Wirkung von Ciclosporin setzt nach 2-4 Wochen ein und kann zu einer deutlichen Verbesserung der Psoriasis führen. Da Fumarsäure aber die Niere beeinträchtigt, ist dieser Wirkstoff nur für die kurzfristige Behandlung geeignet. 

Retinoide
Retinoide sind Abkömmlinge der Vitamin-A-Säure. Sie greifen in die Zellteilung und den Verhornungsprozess der Haut ein. So wird die Schuppenbildung der betroffenen Haut verringert. Die systemischen Therapie der Schuppenflechte mit Retinoiden wird oft mit einer Phototherapie ergänzt. Als Nebenwirkungen der Behandlung mit Retinoide können Nasenbluten und kurzzeitiger Haarausfall auftreten. Für schwangere Frauen oder Frauen, die gerne Kinder bekommen möchten, ist die Behandlung mit Retinoide nicht geeignet. Auch einige Jahre nach der Behandlung mit Retinoide können Schädigungen der Föten auftreten.

Therapie mit Biologika 

Bei der Therapie mit Biologika werden Wirkstoffe eingesetzt, die aus Zellkulturen gewonnen werden. Die somit gewonnen Proteine und Antikörper greifen punktgenau in die Immunregulation ein. Sie sind sehr wirksame Medikamente bei der Behandlung von Schuppenflechte. Im Regelfall werden Biologika bei mittleren und schweren Formen der Schuppenflechte eingesetzt. In der Vergangenheit wurden Biologika nur in Fällen eingesetzt, in der kein anderen Behandlungsansatz zu einer Verbesserung der Symptome führte. Inzwischen wurden die Medikamente weiterentwickelt und kommen auch in der Erstbehandlung zum Einsatz. 

Biologika sind sehr wirksame Medikamente und führen meist zu einer drastischen Verbesserung der Schuppenflechte. Die häufigste Nebenwirkung ist eine erhöhte Infektanfälligkeit. 

Was sind die Vorteile der systemischen Therapie? 

Die systematische Therapie bei Schuppenflechte hat eine Reihe von Vorteilen. 

Wirkt effizient 

Die systemische Therapie der Schuppenflechte hat den großen Vorteil, dass sie hochwirksam ist. Wenn also äußerliche Behandlungsmethoden wie Cremes und Salben nicht mehr helfen, kann auf die systemische Therapie zurückgegriffen werden. Vor allem bei einer mittleren und schweren Form der Schuppenflechte kann diese Behandlungsform somit zielgerichtet eingesetzt werden. 

Wirkt punktgenau 

Die systemische Therapie wirkt auf das Immunsystem des Körpers ein. Sie reguliert die Botenstoffe des Körpers, die zur Entstehung der Schuppenflechte führen. Somit greift die systemische Therapie genau in die Mechanismen ein, die für die Psoriasis relevant sind und kann zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen. 

Was sind die Nachteile der systemischen Therapie? 

Wie bei jeder Behandlungsmethode gibt es auch bei der systemischen Therapie für Schuppenflechte einige Nachteile. 

Behandlung durch den Arzt

Die systemische Therapie arbeitet mit starken Wirkstoffen. Diese können zum Teil in Tablettenform eingenommen werden, teilweise ist aber eine Verabreichung mittels Spritzen oder Infusion notwendig. In allen Fällen muss die Therapie unter der Aufsicht eines Arztes/ einer Ärztin durchgeführt werden. 

Nebenwirkungen 

Die Medikamente, die bei der systemischen Therapie im Einsatz sind, beeinflussen das Immunsystem direkt oder haben generell eine hohe Wirksamkeit.

Dadurch kann es bei der systemischen Therapie zu ernsthaften Nebenwirkungen kommen. Vor dem Start dieser Therapieform solltest du dich daher gut über mögliche Nebenwirkungen informieren. 

Hilft die systemische Therapie bei Schuppenflechte? 

Die Antwort ist ein klares Ja. Durch den gezielten Einsatz der Wirkstoffe bei der systematischen Therapie wird in den allermeisten Fällen eine merkbare Verbesserung der Schuppenflechte erzielt. Symptome können reduziert und ein Ausbruch der Psoriasis deutlich vermindert werden. 

Die systemische Therapie – hochwirksam bei Schuppenflechte 

Die systemische Therapie ist also ein vielversprechendes Heilverfahren bei Schuppenflechte. Gerade in mittleren und schweren Fällen der Psoriasis können mit dieser Therapieform gute Ergebnisse erzielt werden. Vor allem in Kombination mit anderen Heilmethoden wie der Lokaltherapie und Lichttherapie können die Symptome der Schuppenflechte deutlich verbessert und eine merkbare Linderung der Symptome erreicht werden. 

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Quellen: