Plötzlich ist die Haut des Kindes übersät mit kleinen roten, tropfenförmigen Punkten. Sind das möglicherweise die Symptome einer Psoriasis guttata? Eine Sonderform der Schuppenflechte, die typischerweise bei Kindern und Jugendlichen auftritt?

Psoriasis im Kindesalter ist eine schwere Belastung für die gesamte Familie. Nicht nur das betroffene Kind leidet unter den Symptomen und Auswirkungen der Schuppenflechte, sondern alle Familienmitglieder. Sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, die Symptome, den Verlauf und die möglichen Behandlungsverfahren zu kennen, hilft, ein Höchstmaß an Lebensqualität für die gesamte Familie zu erreichen.

Was ist Psoriasis guttata?

Die Psoriasis guttata ist eine eher seltene Sonderform der Schuppenflechte. Sie tritt in der Regel schlagartig auf, oftmals im Verlauf einer Infektionskrankheit und betrifft insbesondere Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren.

Die Psoriasis guttata im Kindesalter stellt häufig eine Erstmanifestation der Psoriasis vulgaris dar.

Rund 30 Prozent aller Psoriasis-Patienten haben vor dem 20. Lebensjahr zum ersten Mal krankhafte Hautveränderungen entwickelt.

Häufig kommt es schon im Säuglingsalter zum ersten Ausbruch einer Schuppenflechte. Zwischen dem zweiten und dem achtzehnten Lebensjahr steigt die Häufigkeit der Psoriasis-Erkrankungen Medizinern zufolge linear an.

Symptome bei Psoriasis guttata

Bei einer Psoriasis guttata ist die Haut übersät mit kleinen roten, schuppigen Punkten, die in ihrer Form an Wassertropfen erinnern. Die einzelnen Punkte reichen von der Größe einer Stecknadel bis maximal zu der Größe einer Centmünze.

Psoriasis guttata tritt überwiegend schlagartig auf. In vielen Fällen ein bis zwei Wochen nach einer bakteriellen Infektion der oberen Luftwege oder nach einem Infekt durch Streptokokken.

Betroffene Körperstellen sind vorwiegend:

  • Brust,
  • Bauch,
  • Rücken,
  • Extremitäten und/oder
  • Kopfhaut.

Gesicht, Ellenbogen und Knie sind in der Regel nicht betroffen.

Wie verläuft die Psoriasis guttata?

Der Verlauf einer Psoriasis guttata ist unberechenbar und nicht vorherzusagen. Sie kann sich innerhalb weniger Wochen vollständig zurückziehen, oftmals direkt nach oder mit Heilung der vorliegenden Infektion.

In anderen Fällen geht sie in eine chronische, „typischere“ Psoriasis, wie beispielsweise die Psoriasis vulgaris, über.

Was sind die Auslöser einer Psoriasis guttata?

Auslöser der Psoriasis guttata ist in vielen Fällen eine bakterielle Infektion. Häufig liegt als Ursache ein Infekt der oberen Luftwege oder eine Erkrankung durch Streptokokken vor, beispielsweise durch eine

  • Mandelentzündung,
  • Angina oder
  • Scharlach.

Diverse Medikamente gelten als mögliche Auslöser. Dazu gehören:

  • Betablocker,
  • Lithium,
  • Chloroquin oder
  • Hydroxychloroquin.

Was hilft bei Psoriasis guttata?

Die Therapie der Psoriasis guttata erfolgt in der Regel wie bei einer Psoriasis vulgaris. Mediziner behandeln diese Sonderform der Schuppenflechte bei Kindern häufig in erster Linie lokal. Als Behandlung der ersten Wahl sehen Mediziner eine Dithranol-Lokaltherapie.

Auch eine Strahlentherapie (mittels UVB-Strahlen oder PUVA-Therapie) zeigt  in den meisten Fällen gute Erfolge bei Psoriasis guttata.

Eine systemische Therapie mittels Medikamenten ist lediglich in Ausnahmefällen notwendig. Theoretisch ist eine innere Behandlung mit Medikamenten zwar durchführbar, jedoch liegen nicht ausreichend spezifische Studien dazu vor.

Psoriasis guttata nimmt häufig bis zu 40 Prozent der Körperoberfläche ein. Die betroffenen Hautstellen werden mit stark rückfettenden Substanzen behandelt, in Erwartung einer spontanen Rückbildung.

Nach Streptokokken-Infekten ist darüber hinaus eine Therapie mit Antibiotika angebracht.

Psoriasis guttata: ein Fall für die ganze Familie

Schuppenflechte im Kindesalter kommt häufiger vor, als man glaubt. Es mangelt an kontrollierten, wissenschaftlichen Studien, die eine entsprechende Behandlung der Erkrankung evaluieren. In den meisten Fällen erzielt eine lokale Behandlung aber zufriedenstellende Ergebnisse.

Eine Psoriasis guttata verschwindet häufig genauso schlagartig, wie sie gekommen ist. In anderen Fällen ist sie nur eine sogenannte Erstmanifestation und bleibt anschließend in Form einer „gewöhnlicheren“ Schuppenflechte, wie zum Beispiel als Psoriasis vulgaris, ein Leben lang.

Die Auswirkungen werden oftmals stark unterschätzt. Betroffene haben nicht nur mit den äußeren Symptomen zu kämpfen, sondern häufig auch mit Auswirkungen auf die Lebensqualität. Insbesondere für betroffene Kinder und deren Familien ist die tägliche Hautpflege mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden.

Leidet dein Kind an Psoriasis guttata? Wie war der Verlauf der Erkrankung? Der Austausch mit anderen Eltern von betroffenen Kindern macht Mut und bietet darüber hinaus auch Tipps und Hilfestellung.

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