„Prunus dulcis“ – auf diesen Begriff wirst du garantiert oft stoßen, wenn du dir die Inhaltsstoffe zahlreicher Produkte wie Tuben, Fläschchen und Töpfchen in der Kosmetikabteilung genauer ansiehst. Sie alle verweisen auf das enthaltene, wertvolle Mandelöl. Prunus dulcis ist dabei die lateinische Bezeichnung für Mandeln.

Bereits seit Jahrtausenden kennen und lieben die Menschen die Frucht des Mandelbaums – sei es als Nahrungsmittel oder als Kosmetikprodukt. Der süße Duft, das angenehm geschmeidige Gefühl des Öls und sein hoher Nährwertgehalt machen das Mandelöl zu einem wahren Schatz der Natur.

Wir haben recherchiert, was genau Mandelöl ist und welche Inhaltsstoffe Mandeln so wertvoll machen. Außerdem erfährst du, welche Wirkung das Öl bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte hat.

Mandelöl: Gewinnung und Herstellung

Der Mandelbaum ist ein Steinobstgewächs, der zur Familie der Rosengewächse zählt und warme sowie gemäßigte Klimazonen bevorzugt. Die zartrosa Blüten des Mandelbaums gehören zu den ersten Blüten im Frühjahr. Bereits im März/April kündigt die Mandelblüte als einer der ersten Frühjahrsboten das erwachende Leben nach dem Winter an.

Symbolisch stehen Mandeln für Leben und Vitalität, was durchaus zu den heilenden und pflegenden Eigenschaften passt, die dem Mandelöl nachgesagt werden. Die Reifezeit der Mandeln liegt zwischen Juli und August. Die länglich-eiförmige Steinfrucht des Mandelbaums hat eine harte, glatte und von Löchern durchzogene Fruchtschale.

Unterarten der Mandel

Folgende drei Unterarten der Mandel werden unterschieden:

  • Süßmandeln,
  • Krachmandeln und
  • Bittermandeln.

Krachmandeln sind gut für den Rohverzehr geeignet und besonders in der Weihnachtszeit sehr beliebt, da du die knackende Schale leicht entfernen kannst.

Bittermandeln hingegen werden nur in geringer Menge weiterverwendet, da beim Verdauungsprozess von unbehandelten Bittermandeln giftige Blausäure abgespalten wird. Auf speziellen Plantagen dienen Bittermandeln der Gewinnung von Bittermandelöl, welches beispielsweise als Backzutat oder bei der Herstellung von Marzipan zur Anwendung kommt. Dieses ist jedoch völlig unbedenklich, da es von sämtlichen Blausäureverbindungen befreit wird.

Süßmandeln hingegen dienen einer Vielzahl an Produkten und erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie finden nicht nur in diversen Kosmetikprodukten und Lebensmitteln Anwendung sondern auch immer öfter im Bereich der Gesundheit. Grund dafür sind die zahlreichen Nährstoffe, die die Mandeln uns bieten.

Herstellung des Mandelöls

Mandelöl für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie wird durch Kaltpressung aus reifen Süßmandeln gewonnen. Dabei werden die Mandeln zerkleinert und anschließend mehrfach kalt gepresst und gefiltert. Das Ergebnis ist ein klares Öl, bei dem sämtliche Nährstoffe erhalten bleiben. Bei raffiniertem und extrahiertem Mandelöl hingegen geht ein großer Teil der wertvollen Inhaltsstoffe durch die Hitze beim Herstellungsprozess verloren.

Hochwertiges, kaltgepresstes Mandelöl ist klar, hat eine gelbliche Farbe und riecht leicht nussig oder nach Vanille. Der Geschmack ist rein und mild nussig. Farbe, Geruch und Geschmack des Öls hängen stark von der Qualität des Öls ab.

Weltweit ist heute Kalifornien das größte Produktionsland von Mandeln, gefolgt von Spanien.

Die Preise dieses Öls variieren stark und liegen durchschnittlich bei 8 bis 150 Euro pro Liter. Begründet ist dieser recht hohe Preis durch die geringe Ölmenge einer einzelnen Mandel. Die Hersteller benötigen für einen Liter Mandelöl rund drei Kilogramm Mandeln.

Inhaltsstoffe und Wirkung von Mandelöl

Kaltgepresstes Mandelöl ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Im Folgenden findest du eine Übersicht der verschiedenen Säuren, Vitamine und Mineralstoffe, die Mandelöl zu einem äußerst gut verträglichen und pflegenden Öl machen:

Säuren

  • Gesättigte Fettsäuren
  • Ungesättigte Fettsäuren
  • Ölsäure
  • Linolsäure
  • Palmitinsäure

Der Mix an verschiedenen Fettsäuren in Mandelöl hat zahlreiche positive Auswirkungen auf unseren Körper. Fettsäuren dienen als Energielieferanten und unterstützen diverse Stoffwechselprozesse.

Die chemischen Eigenschaften von Ölsäure ermöglichen es ihr, tief in die Haut einzudringen und so eine effektive Schutzfunktion zu übernehmen.

Linolsäure versorgt unsere Haut mit ausreichend Feuchtigkeit und stabilisiert die natürliche Widerstandsfähigkeit.

Als Barriere vor äußeren Einflüssen und Säureschutzmantel der Haut übernimmt auch Palmitinsäure eine wichtige Rolle in der Anwendung von Mandelöl.

Vitamine

Mandelöl enthält eine Vielzahl an wertvollen Vitaminen. Vitamin A bezeichnet dabei eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen, wie beispielsweise Retinol, Retinal und Betacarotin. All diese Wirkstoffe unterstützen unseren Körper bei Wachstums- und Schutzfunktionen.

Vitamin E gehört zu den sogenannten Antioxidantien. Es schützt unsere Zellen vor freien Radikalen und wirkt entzündungshemmend.

B-Vitamine sind eine Gruppe von mehreren Vitaminen, die allesamt verschiedene Funktionen beim Stoffwechsel und in unserem Nervensystem unterstützen.

Umgangssprachlich wird Vitamin D auch als Sonnenvitamin bezeichnet. Es dient in erster Linie der Bildung und Reifung von Knochenstammzellen und unterstützt das körpereigene Immunsystem.

Mineralien

  • Kalium
  • Magnesium
  • Calcium

Neben Säuren und Vitaminen enthält Mandelöl auch Mineralien, die unserem Körper wertvolle Unterstützung bieten. Kalium beugt Herzerkrankungen vor, indem es zur Stabilisierung und Regulierung des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks beiträgt.

Eine ausreichende Zufuhr von Magnesium hat beispielsweise positive Auswirkungen auf Zellwände und unsere Verdauung.

Calcium zählt zu den lebenswichtigen Mineralstoffen. Unser Körper braucht Calcium bei der Bildung von Knochen und Zähnen, ebenso wie bei der Abwehr von Entzündungen und Allergien.

Anwendungsbereiche von Mandelöl

Kaltgepresstes Mandelöl eignet sich sowohl zur inneren als auch zur äußeren Anwendung. Dank seiner zahlreichen und vielfältigen Inhaltsstoffe erfreut es sich großer Beliebtheit in der Küche und in der Kosmetikindustrie. Mediziner und Wissenschaftler verweisen aber auch auf die positiven Einflüsse dieses Öls bei der Behandlung von diversen Erkrankungen.

Mandelöl in der Küche

Der milde Geschmack von hochwertigem, kaltgepresstem Mandelöl hat schon längst einen festen Platz in unseren Küchen gefunden. Als Speiseöl eignet es sich hervorragend für die Zubereitung von Salatdressing sowie für die Verfeinerung von kalten Speisen und Süßspeisen.

Bittermandeln solltest du im rohen Zustand nicht verzehren. Grund dafür ist die Abspaltung von Blausäure beim Verdauungsprozess, was zu schweren Vergiftungen führen kann. Bei der Herstellung von Marzipan, diversen Süßwaren und Likör werden Bittermandeln hingegen gekocht. Die gefährliche Blausäure verflüchtigt sich dabei und macht Bittermandeln somit verzehrbar.

Innere Anwendung von Mandelöl

Regelmäßig verzehrt wirkt Mandelöl (kaltgepresst) von innen heraus auf unseren Körper und unsere Gesundheit. Es hat beispielsweise positive Auswirkungen auf die folgenden Bereiche:

  • Blutzuckerspiegel und Cholesterinspiegel,
  • Knochendichte,
  • Herz-Kreislaufsystem,
  • Immunsystem und/oder
  • Darmkrankheiten.

Insgesamt wirkt Mandelöl antioxidativ und entzündungshemmend und Mediziner bestätigen seinen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel und den Blutdruck.

Äußere Anwendung von Mandelöl

Kosmetiker, Mediziner und Nutzer von Mandelöl sind sich einig, dass hochwertiges, kaltgepresstes Mandelöl als natürliches Pflegeprodukt eine positive Wirkung auf trockene Haut hat. Bei regelmäßiger Anwendung versorgt Mandelöl die Hautzellen mit ausreichend Feuchtigkeit und einer Vielzahl an wichtigen Nährstoffen.

Auch Betroffene, die an Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, bestätigen die Wirkung dieser Produkte. Das Öl spendet den trockenen Hautstellen die notwendige Feuchtigkeit und hat einen kühlenden und schmerzlindernden Effekt. Rückfettende Substanzen lindern den Juckreiz nachhaltig und verschaffen somit Linderung.

Das milde Öl der Mandel eignet sich auch hervorragend für die empfindliche Haut von Säuglingen und Kindern. Selbst Hebammen bestätigen und empfehlen die Wirkung und Verträglichkeit von kaltgepresstem, hochwertigem Mandelöl.

Die natürlichen Inhaltsstoffe von Mandelöl wirken zudem gut als Haarpflegemittel. Mandelöl unterstützt die Zellerneuerung und das Haarwachstum. Insbesondere brüchiges und sprödes Haar profitiert von den zahlreichen Nährstoffen des Öls.

Mandelöl: Natürliche Inhaltsstoffe sanft und wirkungsvoll

Sei es nun in der Küche oder im Badezimmer – die positive Wirkung von Mandelöl ist unbestritten. Zahlreiche natürliche Inhaltsstoffe wie Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe unterstützen unsere Gesundheit sowohl bei einer inneren als auch bei einer äußeren Anwendung.

Mandelöl hat positive Effekte auf unsere Haut, unser Haar und auch auf unseren Fettstoffwechsel und den Blutdruck. Es wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend und ist somit auch ein bewährtes Hausmittel bei der Körperpflege und insbesondere bei trockener Haut. Selbst die empfindliche Haut von Säuglingen und Kindern profitiert von einer regelmäßigen Anwendung von Mandelöl.

Menschen mit Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) nutzen das natürliche Öl zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz. Zu beachten ist, dass das Mandelöl zur Hautpflege aus reifen Süßmandeln mittels schonender Kaltpressung hergestellt wurde. Nur so kann gewährleistet werden, dass die wertvollen Inhaltsstoffe bei der Herstellung verschont und somit erhalten bleiben.

Nutzt auch du Mandelöl zur Pflege deiner Haut? Oder nimmst du die wertvollen Inhaltsstoffe mit der Nahrung zu dir? Wir freuen uns auf deinen persönlichen Erfahrungsbericht. Werde Teil unserer Facebookgruppe und tausche dich mit anderen Betroffenen von Schuppenflechte aus!

FAQ zu Mandelöl

Was ist Mandelöl?

Für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie gewinnen die Hersteller Mandelöl ausschließlich durch Kaltpressung von reifen Süßmandeln. Die Mandeln werden zerkleinert und anschließend mehrfach kalt gepresst und gefiltert. Das Ergebnis ist ein klares Mandelöl, bei dem sämtliche Nährstoffe wie Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Diese weisen eine antioxidative, entzündungshemmende und feuchtigkeitsspendende Wirkung auf. Bei raffiniertem und extrahiertem Mandelöl hingegen geht ein großer Teil der wertvollen Inhaltsstoffe durch die Hitze beim Herstellungsprozess verloren.

Wie riecht Mandelöl?

Hochwertiges Mandelöl, welches die Hersteller durch Kaltpressung reifer Süßmandeln gewinnen, ist in der Regel klar und hat eine gelbliche Farbe. Es riecht leicht nussig oder nach Vanille. Sowohl die Farbe als auch Geruch und Geschmack des Mandelöls hängen von der Qualität und dem Herstellungsverfahren ab. Raffiniertes und extrahiertes Mandelöl verliert durch die einwirkende Hitze beim Herstellungsprozess viele seiner wertvollen Inhaltsstoffe – dies zeigt sich oftmals auch beim Geruch, Geschmack und der Farbe.

Wie viel kostet Mandelöl in der Apotheke?

Im Vergleich zu anderen Ölen zählt Mandelöl zu den teuren Ölen im Lebensmittel- und Kosmetikbereich. Die Preise liegen je nach Qualität durchschnittlich bei 8 bis 150 Euro pro Liter und variieren stark bei verschiedenen Anbietern. Für die Produktion eines Liters Mandelöl benötigen die Hersteller rund drei Kilogramm Mandeln. Diese äußerst geringe Ölmenge, die bei der Herstellung des wertvollen Öls aus einer einzelnen Mandel hervorgeht, begründet den recht hohen Preis.

Hilft Mandelöl gegen Schuppenflechte?

Psoriasis-Betroffene berichten von einer positiven Wirkung von Mandelöl auf die Schuppenflechte. Das Öl spendet wertvolle Feuchtigkeit und weist zudem einen schmerzlindernden und kühlenden Effekt auf. Auch der Juckreiz wird durch die rückfettenden Eigenschaften des Mandelöls gelindert.

Hier klicken, dann findest du alle Quellenangaben

Quellen:

Dr. Aitzetmüller K., Dr. Ihrig M. (1988): „Zur Fettsäurezusammensetzung von Mandelöl“, in: European Journal of Lipid Science and Technology. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/lipi.19880901202 (Zugriff am 12.10.2019)

Krist S. (2013): „Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle“, Springer Verlag, Wien 2013

Maguire L.S., O’Sullivan S.M., Galvin K. et al. (2004): „Fatty acid profile, tocopherol, squalene and phytosterol content of walnuts, almonds, peanuts, hazelnuts and the macadamia nut“, in: International Journal of Food Sciences and Nutrition. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15223592 (Zugriff am 12.10.2019)

Ros E., Mataix J. (2006): „Fatty acid composition of nuts – implications for cardiovascular health“, in:  British Journal of Nutrition. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17125530 (Zugriff am 12.10.2019)

Schönfelder I. und P. (2011): „Das Neue Handbuch der Heilpflanzen, Botanik Arzneidrogen, Wirkstoffe Anwendungen“, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2011

Spiller G.A., Miller A., Olivera K. et al. (2003): „Effects of plant-based diets high in raw or roasted almonds, or roasted almond butter on serum lipoproteins in humans“, in: Journal of the American College of Nutrition. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12805245 (Zugriff am 12.10.2019)