Der Medikationsplan bietet seit einigen Jahren mehr Sicherheit für Patienten, die mehrere Medikamente parallel einnehmen. Gerade bei chronischen Erkrankungen wie der Schuppenflechte ist dies eine große Unterstützung für Betroffene. Wechselwirkungen werden reduziert und alle nötigen Medikamente sind auf einen Blick ersichtlich. Als optimale Unterstützung für dich gibt es hier alle Infos und am Ende des Artikels auch ein Beispiel für einen Medikationsplan zum Ausdrucken als PDF.

Was ist ein Medikationsplan?

Wer mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, muss auf mögliche Wechselwirkungen achten. Ein Medikationsplan unterstützt genau dabei. Der Plan bietet eine Übersicht über alle Medikamente. Damit wird die Einnahme erleichtert und das Risiko für Fehler bei der Einnahme verringert. Darüber hinaus hilft der Plan, Wechselwirkungen zu vermeiden, da alle Wirkstoffe im Plan verzeichnet sind.

Welche Informationen enthält ein Medikationsplan?

Auf dem Medikationsplan sind alle verschreibungspflichtigen Medikamente angegeben. Darüber hinaus sollten auch alle Medikamente angeführt werden, die der Patient in Selbstmedikation einnimmt. 

Folgende Informationen hält der Medikationsplan fest:

  • Persönliche Angaben des Patienten
  • Information darüber, wer den Medikationsplan ausgestellt hat
  • Wirkstoff des Medikaments
  • Handelsname des Medikaments
  • Stärke des Arzneimittels
  • Form der Verabreichung (Tabletten, Infusion, Tropfen etc.)
  • Zeitpunkt der Einnahme (welche Menge zu welcher Tageszeit)
  • Sonstige Hinweise zur Einnahme oder Anwendung
  • Der Grund, warum das Medikament eingenommen wird

Meist liegt der Medikationsplan in Papierform vor. Um diese Informationen digital abzurufen, enthält der Plan auch einen Barcode. Mit diesem Barcode können Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken unabhängig auf den Plan zugreifen. Auch Aktualisierungen werden so unkompliziert durchgeführt.

Wer hat Anspruch?

Jeder Patient, der mindestens drei verordnete Medikamente einnimmt, hat Anspruch auf einen Medikationsplan. Der Patient muss die Medikamente dauerhaft einnehmen. Richtwert sind hier mindestens 28 Tage.

Wer stellt den Medikationsplan aus?

Im Regelfall stellt der Hausarzt den Medikationsplan aus, da dieser den Patienten schwerpunktmäßig betreut. Allerdings kann der Plan auch vom Facharzt erstellt werden.  Werden Medikamente geändert, so aktualisieren die Apotheken diese Information. Damit alle Angaben einheitlich sind, gibt es auch den sogenannten bundeseinheitlichen Medikationsplan.

Warum ist ein Medikationsplan wichtig?

Ein aktueller Medikationsplan hat eine Reihe von Vorteilen.

Überblick über Medikamente

Mit dem Medikationsplan ist auf einen Blick ersichtlich, welche Arzneimittel gerade eingenommen werden.

Anleitung für die richtige Einnahme

Auch bietet der Plan eine Übersicht, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit die Medikamente eingenommen werden müssen. 

Wechselwirkungen reduzieren

Für den behandelnden Arzt sind alle Medikamente, die der Patient einnimmt, aufgelistet. Das Risiko, dass im Gespräch ein Wirkstoff vergessen wird, schwindet damit. So können Wechselwirkungen reduziert werden. 

Unerwünschte Wirkung erkennen

Auch unerwünschte Wirkungen von Medikamenten werden schneller erkannt. Mit dem Medikationsplan ist sofort erkennbar, welche Medikamente neu eingenommen werden. Patient und Arzt können schnell gegensteuern und Schlimmeres verhindern. 

Vollständige Einsicht

Für Ärzte bietet der Plan einen weiteren Vorteil. Durch die übersichtliche Darstellung aller Arzneistoffe, sieht er sofort, in welcher Form der Patient behandelt wird – auch wenn es sich hier um ein anderes Fachgebiet handelt. So kann er die Behandlung des Patienten gesamtheitlich gestalten. 

Doppelwirkung verringern

Fehlt die Übersicht, kann es passieren, dass Ärzte Wirkstoffe doppelt verschrieben. Dies passiert zum Beispiel, wenn ein Wirkstoff in unterschiedlichen Formen oder unter verschiedenen Markennamen vorliegt. 

Schnelle Info

Mit dem Plan hat jeder Patient alle Informationen schnell zur Hand. Ob beim Arzt, in der Apotheke oder im Krankenhaus, mit dem Plan liegt eine Übersicht über die Behandlung vor.

Worauf muss ich bei einem Medikationsplan und Schuppenflechte achten?

Gerade Patienten mit Schuppenflechte müssen bei der Einnahme von Medikamenten vorsichtig sein. Ein Medikationsplan hilft, die chronisch-entzündliche Hauterkrankung gut im Griff zu behalten. 

Besondere Vorsicht bei Wechselwirkungen

Gerade bei einer chronischen Erkrankung wie der Schuppenflechte werden oft mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen. Oftmals sind dies auch stärkere Medikamente wie Immunsuppressiva. Dies hat einen Effekt auf das Immunsystem und kann sich auch auf andere Arzneimittel auswirken. Für den behandelnden Arzt ist es daher wichtig zu wissen, wie die Behandlung des Patienten aussieht. 

Medikamente als Ursache für Schuppenflechte

Darüber hinaus stehen einige Medikamente in Verdacht, Schuppenflechte auszulösen oder zu verschlimmern. 

Dazu zählen:

  • Blutdrucksenkende Mittel wie zum Beispiel Betablocker
  • Herzmedikamente wie zum Beispiel Chinidin
  • Medikamente, die das Cholesterin senken wie zum Beispiel Statine
  • Antidepressiva wie zum Beispiel Lithium
  • Antibiotika wie zum Beispiel Tetrazykline
  • Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen
  • Antimalariamittel 
  • Hormone

Ein guter Überblick über alle eingenommenen Wirkstoffe hilft daher, gesund zu bleiben und verhindert eine Verschlimmerung der Erkrankung.

Sensibles Gleichgewicht

Gerade bei einer Erkrankung wie der Schuppenflechte können kleine Änderungen einen großen Effekt haben. Dies gilt für allem für eine Veränderung der Behandlungsmethode. Werden zum Beispiel neue Arzneimittel für die Therapie eingesetzt, hilft ein Medikationsplan den Überblick zu wahren. Treten unerwünschte Effekte auf, ist auf einen Blick ersichtlich, was die Ursachen dafür sein können.

Kann ich mir selbst einen Medikationsplan erstellen?

Ja, damit du den Überblick über deine Medikamente behältst, kannst du dir auch selbst einen Medikationsplan erstellen. Wir empfehlen dir aber, den Plan mit deinem Arzt abzusprechen. So kannst du sicherstellen, dass alle Informationen korrekt eingetragen sind. Als Hilfe findest du hier einen Medikationsplan als Beispiel. Du kannst ihn direkt ausdrucken und selbst ausfüllen. Der Download erfolgt als PDF und ist für dich natürlich völlig kostenlos. 

Hier findest du deinen Medikationsplan zum Herunterladen:

 

 

Verwendest du einen Medikationsplan? Wie geht es dir damit? Lass es uns wissen!

FAQ

Was ist ein Medikationsplan?

In einem Medikationsplan werden alle eingenommenen Arzneimittel übersichtlich dargestellt. Jeder Patient, der mindestens drei verordnete Medikamente über einen längeren Zeitraum einnimmt, hat Anspruch auf einen Medikationsplan.

Warum ist ein Medikationsplan wichtig?

Mit der Übersicht über alle eingenommenen Wirkstoffe können Wechselwirkungen verhindert, Einnahmefehler vermieden und die optimale Behandlung sichergestellt werden. Darüber hinaus bietet er alle relevanten Informationen auf einen Blick.

Hilft ein Medikationsplan bei Schuppenflechte?

Gerade für Patienten mit Schuppenflechte ist ein Medikationsplan hilfreich. Er verhindert Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen und stellt sicher, dass die Medikamente auch richtig eingesetzt werden. So wird eine Verschlechterung der Erkrankung durch Medikamente aus Auslöser für Schuppenflechte verhindert.

 

 

Hier klicken, dann findest du alle Quellenangaben

Medikationsplan Set: Bundeseinheitlicher Medikationsplan (Block mit 50 Blatt) und Hellmann, Medikationsplan – AusfüllhilfeGunther Hellmann , Deutscher Apotheker Verlag, 2015

Medikationsanalyse: Grundlagen und Fallbeispiele für das MedikationsmanagementJoachim Framm,, Almut Framm, Erika Heydel, Anke Mehrwald, Deutscher Apotheker Verlag, 2017

eMedikation in Deutschland vor dem Hintergrund ausländischer ErfahrungenSylvia Thun, Lasse van de Sand, eMedikation in Deutschland · Jg. 16, Heft 3via: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/GGW/wido_ggw_0316_thun_vandesand.pdf (Stand Juli 2020)