Licht ist essenziell für das menschliche Leben. Es regt viele Funktionen des Körpers an und Ärzte nutzen diese heilende Kraft der Lichtenergie schon lange in medizinischen Bereichen. Die moderne Lasertherapie wirkt mit gebündelter Lichtenergie gezielt an jeweiligen Problempunkten, wirkt schmerzdämpfend und aktiviert nicht zuletzt die Heilungsprozesse.

Im Folgenden findest du zahlreiche Informationen zum Thema Lasertherapie. So beantworten wir dir beispielsweise die Frage, was eine Lasertherapie ist, wann Ärzte sie einsetzen und welche Erfolgschancen und Risiken bestehen.

Was ist eine Lasertherapie?

Laser ist die Kurzform von „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“, was übersetzt „Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung“ bedeutet.

Die Lasertherapie bezeichnet ein medizinisches und kosmetisches Behandlungsverfahren, bei dem Licht von hoher Intensität scharf gebündelt zum Einsatz kommt. Die Laserstrahlen dringen tief ins Gewebe ein, wirken lokal und direkt am Problempunkt des Patienten.

Eine Laserbehandlung regt die Durchblutung an der behandelten Stelle an und aktiviert den Zellstoffwechsel. So werden Entzündungen und Schwellungen abgebaut und Wundheilungsprozesse aktiviert. Abhängig vom eingesetzten Verfahren wirkt diese Form der Therapie insgesamt gewebeheilend, entzündungshemmend, schmerzdämpfend und abschwellend.

Anwendungsgebiete einer Lasertherapie

Die Lasertherapie erfreut sich immer größerer Beliebtheit und Anwendung in verschiedenen Bereichen, weil es sich um eine schmerzfreie und nahezu nebenwirkungsfreie Therapieform handelt.

Ärzte nutzen die Lasertherapie heutzutage in medizinischen und auch in kosmetischen Fachbereichen. Die biologische Wirkung des Laserlichts unterscheidet sich dabei je nach Wellenlänge, Intensität, Pulsdauer und Pulsfrequenz.

Dermatologen und Mediziner nutzen die Lasertherapie hauptsächlich bei

  • Behandlung einer Krankheit,
  • Linderung von Beschwerden (Schmerztherapie) und/oder aus
  • kosmetischen Gründen.

Lasertherapie bei Krankheiten und Beschwerden

Die Dermatologie setzt gebündelte Strahlungsenergie bei zahlreichen Erkrankungen ein:

  • Schuppenflechte (Psoriasis),
  • Zysten,
  • Feuermale,
  • Rosazea,
  • Tumorerkrankungen der Haut (wie Basaliom),
  • Verhornungsstörungen (Keratose),
  • Nagelpilzerkrankungen,
  • Warzen,
  • Viruserkrankungen (wie Feigwarzen),
  • Leukoplakie (Weißschwielenkrankheit).

Ärzte nutzen die Wirkungsweise der Lasertherapie beispielsweise auch

  • in der Augenheilkunde (LASIK) zur Korrektur von Fehlsichtigkeit,
  • in der Zahnmedizin zur Entfernung von Karies und
  • in der Orthopädie bei Gelenkschmerzen und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates (Schmerztherapie).

Lasertherapie aus kosmetischen Gründen

Zu den Einsatzbereichen einer kosmetischen Behandlung mittels Lasertherapie gehören:

  • Muttermale,
  • Narben,
  • unerwünschter Haarwuchs,
  • Falten,
  • Teleangiektasien (kleine oberflächlich erweiterte Gefäße) und/oder
  • Hautrötungen.

Wirkung einer Lasertherapie

Eine Lasertherapie verbindet die Eigenschaften einer hohen Strahlungsenergie mit einer präzisen Einsatzfähigkeit. Betroffenes Gewebe lässt sich durch die gebündelten und energiereichen Lichtstrahlen gezielt behandeln.

Laut Medizinern und Wissenschaftlern kommt es bei einer Lasertherapie zu einer gesteigerten Aktivität des Energiestoffwechsels (Biostimulation). Dies fördert eine schnellere Wundheilung und Regeneration des Gewebes.

Diese Wirkung beruht je nach Laser und Verfahren auf drei Komponenten der Energieübertragung:

  • Thermische Wirkung (therapeutische Wärmewirkung),
  • Analgetische Wirkung (Aktivierung des Schmerzhemmsystems durch thermische Reize) sowie
  • Biostimulation (Aktivierung des Energiestoffwechsels und Förderung der Wundheilung).

Das übergeordnete Ziel einer Lasertherapie ist die Beschleunigung der natürlichen Heilprozesse im Körper. Je nach Verfahren wirkt es nicht nur gewebeheilend, sondern auch entzündungshemmend, schmerzdämpfend und abschwellend.

Verfahren einer Lasertherapie

Eine Therapie mit gebündelten, energiereichen Lichtstrahlen ermöglicht unterschiedliche Verfahren in der Medizin.

Laserablation

Die Laserablation bezeichnet das Abtragen von Gewebe mittels Lasereinsatz. Der ausführende Arzt richtet dabei den Strahl des Lasers gezielt auf die betroffene Hautstelle. Die obersten Zellschichten nehmen das energiereiche Licht auf und das zu behandelnde Gewebe verdampft. Mit einer Laserablation lassen Patienten beispielsweise Narben, Muttermale oder Warzen weglasern.

Laserepilation

Das Verfahren der Epilation mittels Laserlicht ermöglicht im kosmetischen Bereich eine dauerhafte Haarentfernung. In der Regel nutzen Dermatologen und Kosmetiker für die Laserepilation einen Infrarotlaser, der mehrere Millimeter tief in die Haut eindringt. Die entstehende Hitze verödet bei dieser Therapie die haarbildenden Zellen und hemmt somit das erneute Haarwachstum.

Laserkoagulation

Eine Laserkoagulation findet als Form der Laserbehandlung hauptsächlich in der Augenheilkunde Anwendung. Dabei wird thermisch, also durch die Hitze der Laserstrahlen, der Zelltod im betroffenen Gewebe verursacht. Das Immunsystem regt anschließend die Wundheilung an.

Laserphototherapie

Bei der Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) und der Weißfleckenkrankheit setzen Ärzte UVB-Strahlen ein. Sie richten die Hochdosisstrahlen gezielt auf die betroffenen Hautstellen. Der Vorteil dieser Laserphototherapie ist, dass die Lichtstrahlen die angrenzenden, gesunden Hautpartien nicht treffen, sondern verschonen.

Grundsätzlich ist die Lasertherapie keine Versorgungsleistung der gesetzlichen Krankenkassen, sondern wird nach der amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet.

Risiko bei einer Lasertherapie

Das Risiko bei einer Therapie mittels gebündelter Lichtstrahlen ist heutzutage überschaubar. Bei einer Laserablation besteht jedoch ein Infektionsrisiko. Das Abtragen von Hautzellen führt zu einer entsprechenden Wunde auf der betroffenen Stelle und ist somit ein möglicher Angriffspunkt für Keime. Je nach Verfahren können zudem Narben entstehen.

In der Augenheilkunde ist eine Laserbehandlung hingegen mit folgenden Risiken verbunden:

  • verschlechtertes Sehvermögen bei Dunkelheit,
  • erforderliche Nachbehandlungen bei ausbleibendem Erfolg,
  • verändertes Farbsehen,
  • schwarze Löcher im Gesichtsfeld und/oder
  • ein veränderter Augeninnendruck.

Die Nachbehandlung nach einer Lasertherapie ist wichtig. Du solltest sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Je nach Verfahren und Grund der Behandlung wird dein Arzt oder deine Kosmetikerin dir erklären, worauf du achten solltest und wie du die behandelten Stellen pflegst.

Um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen und unnötige Risiken zu vermeiden, musst du regelmäßig die entsprechenden Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.

Lasertherapie bei Schuppenflechte

Im Rahmen der Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) kommt ein sogenannter Excimerlaser zur Anwendung. Bei dieser gezielten Lasertherapie handelt es sich um ein zugelassenes, anerkanntes Verfahren mit großen klinischen Erfolgen.

Der Excimerlaser setzt monochromatische UVB-Strahlen mit einer Wellenlänge von 308nm ein. Einzelne Plaques Herde können so gezielt behandelt werden und nicht betroffene Hautstellen bleiben von der Laserbestrahlung verschont.

Die Therapie mittels Laserstrahlen ist im Vergleich zu anderen Maßnahmen schonend und birgt kaum Nebenwirkungen und Risiken. In einzelnen Fällen kann es nach einer Laserbehandlung zu Entzündungsreaktionen ähnlich einem Sonnenbrand kommen. Ferner können in Ausnahmefällen die Entzündungen in Form von Krusten, Bläschen oder leichten Schmerzen auftreten. Diese Nebenwirkungen sind vergleichsweise selten und nur vorübergehend.

Ärzte empfehlen die Lasertherapie bei Schuppenflechte insbesondere bei kleinflächigen Plaques, wie beispielsweise an

  • Ellbogen,
  • Knie,
  • Unterschenken,
  • Achselhöhlen,
  • Bauchfalte,
  • Leiste,
  • Analbereich und/oder
  • Kopfhaut.

Sowohl internationale als auch nationale wissenschaftliche Studien zeigen, dass gezielt mit einem Excimerlaser bestrahlte Hautbereiche in bis zu 85 % der Fälle nach rund zehn Behandlungen abheilen.

Wunderwaffe Licht: Heilung mit gebündelter Lichtenergie

Schon seit sehr langer Zeit wissen die Menschen von der heilenden Kraft des Sonnenlichts – und setzten Lichtenergie ebenso lange ein. Dank dem medizinischen, wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt haben wir heute mit der Lasertherapie eine wahre kleine Wunderwaffe in der Hand.

Ein Laser gibt energiereiche, gebündelte Lichtstrahlen gezielt auf bestimmte Hautpartien ab. Anschließend lässt er das Licht seine Arbeit an genau den Stellen verrichten, an denen es benötigt wird. Die Hautbereiche darum herum bleiben von dem übermäßigen Strahleneinfluss verschont – was wiederum das Hautkrebsrisiko verringert.

Ärzte verschiedenster Fachbereiche nutzen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten einer Lasertherapie und setzen dabei auf ihre gewebeheilenden, entzündungshemmenden, schmerzdämpfenden und abschwellenden Eigenschaften. Altes Wissen also kombiniert mit modernster Technik.

Bist du schon in den gesundheitlichen „Genuss“ einer Lasertherapie und den damit verbundenen Erfolgschancen in Berührung gekommen? Wie verlief deine Lasertherapie? Lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben – gerne auch in unserer Facebookgruppe!

FAQ zu Lasertherapie

Was macht ein Laser?

Ein Laser verstärkt die bezogene Lichtquelle (wie Netzstrom oder Batterien) und wandelt das Licht in einen energiestarken, gebündelten Lichtstrahl um. Der so entstandene Lichtstrahl wird dann zielgerichtet und präzise auf eine lokal definierte Stelle geleitet. Das Wort Laser ist die Kurzform von „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“, was übersetzt „Lichtverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung“ bedeutet. Die Funktionsweise des Lasers wird heutzutage in den verschiedensten Bereichen genutzt. Dazu gehören Wissenschaft und Forschung, Medizin, Chirurgie, ebenso wie bei informationsverarbeitenden Geräten und Kommunikationsmedien.

Wie schmerzhaft ist eine Lasertherapie?

Eine Behandlung mittels Lasertherapie ist in der Regel nahezu schmerzfrei. Ein Schmerzgefühl kann jedoch nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden, da eine Laserbehandlung auch auf thermische Wirkung, also Hitze, setzt. Abhängig vom gewählten Verfahren und Laser, dem individuellen Schmerzempfinden und von der zu behandelnden Hautstelle kann es zu einem leichten Schmerzgefühl kommen. Dies stellt jedoch eine Ausnahme dar. Wichtig ist, dass ausschließlich Fachärzte und medizinisch geschultes Personal die Behandlung mittels Laserlicht durchführen.

Wie funktioniert das Laserlicht?

Im Rahmen einer Lasertherapie regt das gebündelte Laserlicht die Durchblutung der behandelten Stelle an und aktiviert gleichzeitig den Zellstoffwechsel. Entzündungen und Schwellungen werden abgebaut und körpereigene Wundheilungsprozesse aktiviert. Je nach eingesetztem Verfahren hat die Lichttherapie insgesamt eine gewebeheilende, entzündungshemmende, schmerzdämpfende und abschwellende Wirkung. Dabei gibt es drei Komponenten der Energieübertragung, die bei einer Laserbehandlung wirken: die thermische (Wärmewirkung) und die analgetische Wirkung (Schmerztherapie) sowie die sogenannte Biostimulation (Aktivierung des Energiestoffwechsels).

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Quellen:

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