Im Alltag mit Schuppenflechten gehört eine intensive Hautpflege zur Routine. Trotzdem ist vielen Psoriasis-Patienten nicht bewusst, wie wichtig die Pflege der Haut tatsächliche ist. Denn gerade bei dieser chronischen Hauterkrankung kann die richtige Pflege sowohl die Haut glatt und geschmeidig halten, zudem auch weitere Schübe nach hinten verschieben. Aber was ist die richtige Hautpflege?

Lotion, Salbe oder Creme? Wer soll sich da bitte noch auskennen? Und wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Lotion, Salbe und Creme? Die richtige Unterscheidung ist nicht zuletzt entscheidend für die richtige Wirkung. Farbenhaut erklärt, worauf es ankommt.

Salben – fettreich im medizinischen Bereich

Die Zusammensetzung ist entscheidend, um die Art der Hautpflege zu bestimmen. Der erste Indikator zur Unterteilung ist der Fettgehalt. Dabei besitzen Salben den höchsten Fettgehalt, da diese möglichst lange auf der Haut haften sollen. Um Salben geschmeidiger zu machen und die Streichfähigkeit zu verbessern, wird dem Fett in vielen Fällen Wasser zugefügt. Da sich Öl und Wasser nicht einfach so verbinden lassen, sind Emulgatoren notwendig. Angewendet werden Salben dabei bevorzugt bei Verletzungen, Entzündungen oder um die Haut grundsätzlich vor schädlichen Einflüssen zu bewahren.

Es gibt viele Arten von Creme

Cremes besitzen im Vergleich zu Salben eine wesentlich weichere Konsistenz. Dies liegt am höheren Wasseranteil. Cremes wirken dabei in zwei Phasen, wobei die Zusammensetzung folgendermaßen sein kann: Wasser-in-Öl (lipophile Creme) sowie Öl-in-Wasser (hydrophile Creme). Zur Verbindung sind wiederum Emulgatoren nötig. Bei der Wasser-in-Öl-Lösung wird das Wasser in Öl eingeschlossen, was die Haut durch das Hinterlassen eines dünnen Fettfilms vor dem Austrocknen schützt.
Bei hydrophilen Cremes passiert genau das Gegenteil: Wasser umschließt das Öl. Die Creme zieht so schneller ein und hinterlässt einen deutlich geringeren Fettfilm auf der Haut. Diese Art der Creme wirkt feuchtigkeitsspendend und ist gut durch Wasser abwaschbar. Sollte deine Haut also sehr fettig sein, empfiehlt sich eine hydrophile Creme mit einem hohen Wasseranteil. Aufgrund des höheren Wasseranteils ist jedoch auch die Gefahr eines Bakterienbefalls erhöht, weshalb Konservierungsstoffe zugefügt werden müssen.

Lotionen – Cremes mit noch mehr Wasser

Lotionen – umgangssprachlich auch Body Milk genannt – sind eine besondere Form der Creme, welche einen Wasseranteil bis zu 70 Prozent aufweisen. Sie sind somit flüssiger als Cremes und sind besonders feuchtigkeitsspendend. Sogenannte Spreitmittel sorgen für eine gute Streichfähigkeit, können jedoch auch zu Reizungen der Haut führen. Deshalb sollte eine Lotion beispielsweise nicht im Bereich der Augen verwendet werden.

Salbe, Creme und Lotion: Die richte Hautpflege bei Schuppenflechte

Salbe, Creme und Lotion – Wer kennt sich da noch aus?

Was empfiehlt sich bei einer Psoriasis

Wie so oft gibt es auch hier keine eindeutige Antwort, was denn bei Psoriasis besonders gut geeignet ist. Es muss immer die Art und Form der Psoriasis und die auftretende Körperregion in die Überlegungen einbezogen werden.

Aber Creme ist nicht gleich Creme

Prof. Dr. Rolf Daniels, Inhaber des Lehrstuhls für pharmazeutische Technologie an der Universität Tübingen, gibt hierzu ein Beispiel: „Wenn der Arzt eine akut entzündliche Hautpartie behandeln will, wird er in der Regel eine wasserreiche, kühlende Creme verordnen. Aber Creme ist nicht gleich Creme“.
Cremes etwa kommen bei weniger trockenen Hautstellen bzw. Plaques zum Einsatz, da diese einen geringeren Fettanteil als Salben aufweisen. Auch dienen Cremes weniger dazu, die Haut von Schuppen zu befreien. Meist wird bei der Pflege von Psoriasis zu lipohilen Cremes gegriffen, da diese die Austrocknung der Haut vermeiden. Therapeutische Cremes besitzen hingegen oftmals einen hydrophilen Kern, da diese schneller in die Haut einziehen.
Lotionen können eher bei stark behaarter Haut angewendet werden. Aufgrund der hohen Streichfähigkeit und der flüssigen Konsistenz lässt sich die Lotion in diesen Bereichen gut verteilen. Salben hingegen sind speziell bei besonders trockener, stark schuppender Haut zu empfehlen.
Vielleicht noch ein Tipp am Rande: Vor der Anwendung jeder äußeren Therapie sollte die Haut von starker Schuppung befreit werden, damit die Wirkstoffe in die Haut eindringen können. Somit kann also eine Lotion, Salbe oder Creme die Vorarbeit für hochwirksame Therapieprodukte leisten.

Wie sind deine Erfahrungen mit Lotionen, Salben und Cremes? Gibt es Produkte, die du hier besonders empfehlen kannst? Dann melde dich bei uns.