Neurodermitis und essentielle Fettsäuren – eine Kombination, die immer wieder in den Medien und in der Fachliteratur genannt wird. Doch können essentielle Fettsäuren bei Neurodermitis wirklich helfen? Was muss dabei beachtet werden? Und wie viel essentielle Fettsäuren musst du zu dir nehmen, um einen Effekt zu spüren? Die Antworten auf diese Fragen und viel zusätzliche Information zum Thema Neurodermitis und essentielle Fettsäuren findest du hier!
Inhalt:
Welche Rolle spielt Fett im Körper?
Auch wenn Fette meist im schlechten Licht dastehen, so haben alle Fette wichtige Funktionen im Körper. So gibt Fett dem Körper Energie, schützt die Organe, unterstützt das Zellwachstum, hält Cholesterin und Blutdruck unter Kontrolle und hilft deinem Körper, lebenswichtige Nährstoffe aufzunehmen. Auch wenn Fett aufgrund seines hohen Kaloriengehalts in Maßen genossen werden sollte, so ist es doch essentieller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Eine besonders wichtige Rolle spielen hierbei die essentiellen Fettsäuren, denn sie sind an einer Vielzahl elementarer Lebensfunktionen beteiligt.
Was sind essentielle Fettsäuren?
Essentielle Fettsäuren sind Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie müssen daher über die Nahrung zugeführt werden. Die wichtigsten essentielle Fettsäuren sind
- Linolsäure (Omega-6-Gruppe)
- Alpha-Linolensäure (Omega-3-Gruppe), inklusive Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
Der Mensch braucht beide Formen essentieller Fettsäuren, um zu überleben. Allerdings ist es wichtig, dass zwischen den beiden Fettsäuren eine Balance besteht. Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren ist eher selten, allerdings kommt es häufig zu einer überproportionalen Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren gegenüber Omega-3-Fettsäuren. Daher ist es wichtig, die richtigen Lebensmittel zu sich zu nehmen, um sicherzustellen, dass genügend und die richtigen Arten der essentiellen Fettsäuren aufgenommen werden.
Welche Vorteile haben essentielle Fettsäuren?
Essentielle Fettsäuren sind eine elementare Säule der Gesundheit und spielen eine wichtige Rolle im Körper. Vor allem Omega-3-Fettsäuren haben viele positive Effekte auf unsere Gesundheit.
Unterstützen das Gehirn während der Schwangerschaft und im Säuglingsalter
Omega-3-Fettsäuren sind entscheidend für das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns bei Säuglingen. Untersuchungen zeigen, dass eine balancierte Zufuhr von essentiellen Fettsäuren bei Kindern die körperliche Entwicklung, Sehleistung, Denkleistung und soziale Kompetenz unterstützen kann.
Stärken das Herz
Omega-3-Fettsäuren können die Risikofaktoren für Herzerkrankungen verringern. Dies geht vor allem darauf zurück, dass Fettsäuren Triglyceride im Blut senken, “gutes” HDL Cholesterin erhöhen, die Blutgerinnung verbessern und Arterien schützen, Entzündungsreaktionen verringern und gegen hohen Blutdruck wirken. Trotz dieser positiven Effekte auf das Herz muss erwähnt werden, dass bisher keine Studie eindeutig belegen konnte, dass essentielle Fettsäuren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall aktiv verhindern können.
Unterstützen bei Autoimmunkrankheiten
Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto, Schuppenflechte und Neurodermitis verwechselt das Immunsystem gesunde Zellen mit fremden Zellen und greift sie an. Studien zeigen, dass eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren im ersten Lebensjahr mit einem verringerten Risiko für viele Autoimmunerkrankungen verbunden ist. Omega-3-Fettsäuren helfen auch bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Psoriasis und Neurodermitis.
Wirkt gegen das metabolische Syndrom
Das metabolische Syndrom ist eine Ansammlung von Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Insulinresistenz, hohe Triglyceride und niedrige „gute“ HDL-Cholesterinwerte. Es ist ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit, da es das Risiko für viele andere Krankheiten erhöht, einschließlich Herzerkrankungen und Diabetes. Omega-3-Fettsäuren können bei Menschen mit metabolischem Syndrom die Insulinresistenz, Entzündungen und Risikofaktoren für Herzerkrankungen verbessern.
Bekämpfen Entzündungen
Essentielle Fettsäuren wirken Entzündungen entgegen. Vor allem Omega-3-Fettsäuren sind Entzündungshemmer, da sie die Produktion von Molekülen und Substanzen reduzieren, die mit Entzündungen verbunden sind. Ganz besonders bei chronischen Entzündungen, wie der Schuppenflechte und Neurodermitis, helfen essentielle Fettsäuren bei der Heilung.
Schützt die Haut
Docosahexaensäure (DHA) ist eine mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure, die ein struktureller Bestandteil der Haut ist. Es ist für die Gesundheit der Zellmembranen verantwortlich, die einen großen Teil deiner Haut ausmachen. Eine gesunde Zellmembran sorgt für weiche, feuchte, geschmeidige und faltenfreie Haut. Durch die entzündungshemmende Wirkung von essentiellen Fettsäuren kommen sie auch bei der Behandlung von Hauterkrankungen wie der Neurodermitis oder Schuppenflechte zum Einsatz.
Verbessern den Schlaf
Studien bringen Schlafentzug mit vielen Krankheiten in Verbindung, daher ist ausreichend Schlaf die Grundlage für einen gesunden Körper und Geist. Studien an Kindern und Erwachsenen zeigen, dass die Nahrungsergänzung mit Omega-3 die Schlafdauer und -qualität erhöht.
Stärkten die Augen
Vor allem Omega-3-Fettsäuren können die Augengesundheit verbessern. Sie sind ein Bestandteil der Netzhaut des Auges und können helfen, Sehstörungen, Blindheit, Makula und eine Degeneration der Netzhaut zu verhindern.
Hilft bei Depression und depressiven Verstimmungen
Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Studien weisen darauf hin, dass Menschen, die regelmäßig ausreichend essentielle Fettsäuren zu sich nehmen, weniger wahrscheinlich an Depressionen leiden. Darüber hinaus verbessern sich Symptome, wenn Menschen mit Depressionen oder Angstzuständen beginnen, essentielle Fettsäuren, vor allem Omega-3-Präparate, einzunehmen.
Wo kommen essentielle Fettsäuren natürlich vor?
Essentielle Fettsäuren sind natürlicher Bestandteil vieler Lebensmittel. Durch eine ausgewogene Ernährung wird der Körper so im Regelfall ausreichend mit den Fettsäuren versorgt. Omega-6-Fettsäuren werden meist ausreichend über Nahrungsmittel wie Öle, Fleisch und Eier aufgenommen. Schwieriger ist die ausreichende Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren. Wichtig ist daher, dass vor allem ausreichend Omega-3-Fettsäuren gegessen werden. Besonders reich an Omega-3 sind:
- Fisch und andere Meeresfrüchte (insbesondere fetter Kaltwasserfisch wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering und Sardinen)
- Nüsse und Samen (wie Leinsamen, Chiasamen und Walnüsse)
- Pflanzenöle (wie Leinsamenöl, Sojabohnenöl und Rapsöl)
Wie viel essentielle Fettsäuren brauche ich?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich insgesamt 250 mg Omega-3-Fettsäuren über die Ernährung aufzunehmen. Dies entspricht ungefähr zwei Fischmahlzeiten pro Woche.
Neurodermitis und essentielle Fettsäuren
Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften von essentiellen Fettsäuren wird auch der Zusammenhang von Neurodermitis und den gesunden Fetten untersucht. Traditionell wird Neurodermitis mit Cremes und Salben, sowie in schwereren Fällen mit Medikamenten behandelt. Aber auch natürliche Wirkstoffe wie essentielle Fettsäuren helfen bei Neurodermitis.
Welche essentiellen Fettsäuren bei Neurodermitis?
Insbesondere Omega-3-Fettsäuren sind aufgrund ihrer starken entzündungshemmenden Eigenschaften für viele Menschen mit Neurodermitis wichtiger Bestandteil einer ganzheitlichen Behandlung.
Wie können bei Neurodermitis essentielle Fettsäuren helfen?
Das Ziel bei der Behandlung von Neurodermitis ist es, die Symptome zu verringern und zu beruhigen und Schübe zu verhindern. Die Vorbeugung von Entzündungen ist ein Hauptfokus bei der Behandlung von Neurodermitis. Darüber hinaus unterstützen essentielle Fettsäuren die Haut generell dabei, gut mit Feuchtigkeit versorgt zu sein und elastisch zu bleiben.
Welche essentiellen Fettsäuren bei Neurodermitis?
Bei der Behandlung von Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren liegt das Augenmerk vor allem auf den Omega-3-Fetten Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Beide Fettsäuren wirken Entzündungen auf verschiedene Weise entgegen und hemmen die Produktion von Entzündungsproteinen.
Verhindern Omega-3 essentielle Fettsäuren Neurodermitis Symptome?
Auch wenn umfassende Studien noch ausstehen, so zeigen Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse im Zusammenhang zwischen Neurodermitis und essentiellen Fettsäuren. So berichten viele Probanden, dass die Einnahme von Omega-3 den Juckreiz bei Neurodermitis senkt und die Schwere der Symptome abgeschwächt werden können. Viele Betroffene berichten auch, dass die Haut besser mit Feuchtigkeit versorgt wird und ganz allgemein die Lebensqualität durch die Einnahme von essentiellen Fettsäuren bei Neurodermitis gesteigert wurde.
Wie wird Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren behandelt?
Die Behandlung von Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren kann auf drei Wegen erfolgen:
Ernährung
Basis der Behandlung von Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren ist eine ausgewogene Ernährung. Vor allem Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, sollten regelmäßig und ausreichend auf dem Speiseplan stehen.
Nahrungsmittelergänzung
Zusätzlich zu einer gesunden Ernährung kann Omega-3 auch über Nahrungsmittelergänzung zugefügt werden. Bei Neurodermitis können essentielle Fettsäuren wie Omega-3 Docosahexaensäure so ganz gezielt dem Körper zugefügt werden.
Cremes
Inzwischen gibt es auch einige Cremes und Salben, die essentielle Fettsäuren für Neurodermitis beinhalten. So kann eine Behandlung der Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren nicht nur von innen, sondern unterstützend auch von außen erfolgen.
Bei allen Ansätzen empfehlen wir dir, dich mit deinem behandelnden Arzt abzusprechen, um gute Ergebnisse zu erzielen.
FAQ
Was sind essentielle Fettsäuren
Essentielle Fettsäuren sind Fette, die für den Menschen überlebenswichtig sind, die der Körper aber nicht selbst herstellen kann. Zu den wichtigsten essentiellen Fettsäuren zählen Linolsäure (Omega-6-Gruppe), Alpha-Linolensäure (Omega-3-Gruppe), inklusive Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
Helfen essentielle Fettsäuren bei Neurodermitis?
Auch wenn eindeutige Studien noch fehlen, so zeigen Untersuchungen, dass die Behandlung von Neurodermitis mit essentiellen Fettsäuren den Juckreiz lindern, Entzündungen hemmen und die Elastizität der Haut steigern kann.
Wo kommen essentielle Fettsäuren vor?
Natürliche Quellen für essentielle Fettsäuren sind fetter Fisch und Meeresfrüchte, Nüsse, Samen und Pflanzenöle. Reicht die natürliche Zufuhr nicht aus, so können essentielle Fettsäuren auch über Nahrungsmittelergänzung eingenommen werden.
Hier klicken, dann findest du alle Quellenangaben
Omega 3: Gesünder leben mit den essentiellen Fettsäuren, Uwe Gröber, Südwest Verlag, 2021
Liposomen, Gerbstoffe und essentielle Fettsäuren für die Pflege und Regeneration der Haut Kathrin Schöbel, Verlag Dr. Kovac, 1995
Do long-chain omega-3 fatty acids protect from atopic dermatitis? Imke Reese, Thomas Werfel, Journal of the German Society of Dermatology, 2015, via https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/ddg.12780 (Stand June 2021)
Essential Fatty Acids and Skin Health Giana Angelo, Ph.D., Oregon State University, 2012, via https://lpi.oregonstate.edu/mic/health-disease/skin-health/essential-fatty-acids (Stand Juni 2021)
Laura ist seit Mai 2019 Mitglied von Farbenhaut. Sie ist Marketing-Profi und hat den Anspruch, Psoriasis-Betroffenen bestmöglich zu helfen – mit spannenden Texten und fundiertem Hintergrund.
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