Nicole, alleinerziehende Mutter und Perfektionistin, leidet schon länger an Psoriasis. Es fing klein an und hat sich weiter ausgedehnt. Sie hat viele Therapien durch und nach und nach für sich gelernt, ruhig und gelassen mit der Hauterkrankung umzugehen. Lese im neuen Interview, wie sie an diesen Punkt gekommen ist und welche weiteren Tipps und Tricks sie täglich nutzt.

Die Interview-Reihe mit Psoriasis-Betroffenen: Skinfluencer

Es ist wieder soweit! Ein weiteres Interview in unserer Reihe „Skinfluencer“ erscheint. Im Mittelpunkt stehen dabei immer ganz normale Schuppenflechte-Patienten – so wie du und ich. Zukünftig werden in regelmäßigen Abständen bei Farbenhaut Interviews mit Leidensgenossen erscheinen – zusätzlich zu informativen Berichten und anderen Specials. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Nicole für das heutige Interview. Sie war mutig und teilt hier ihre Geschichte. Unsere bisherigen Interviews findest du übrigens an dieser Stelle.

Das Interview mit Nicole

1. Willst du dich kurz vorstellen und uns etwas zu deinem bisherigen Krankheitsverlauf erzählen?

Hallo, ich heiße Nici, bin alleinerziehende Mutter von zwei wundervollen Kinder (3 und 5 Jahre alt) und Perfektionist. Schuppenflechte habe ich seit meinem 19. Lebensjahr. Angefangen hat es auf der Kopfhaut. Mittlerweile sind zusätzlich Ohren, Gehörgang, Gesicht, Brustfalte, Leiste, Pofalte und Oberschenkel betroffen- mal mehr mal weniger.

2. Welche Therapien hast du bereits ausprobiert und was wurde daraus?

Ich habe schon einiges ausprobiert. Das meiste mit wenig bis keinem Erfolg:

  • Multilind- kein Erfolg
  • Osteopathie – kein Erfolg
  • Heilpraktiker- kein Erfolg
  • Fumaderm – kein Erfolg
  • Daivobet – kein Erfolg
  • Diverse Shampoos aus der Apotheke – kein Erfolg
  • Cortison – machte alles nur schlimmer
  • Kräuter Hexe – kein Erfolg
  • Pso keine Beachtung schenken- kein Erfolg
  • Heilbäder in Slowenien und Ungarn – hilft sehr gut
  • Zur Zeit Creme ich mit Sorion, Shampoo von Sorion und “head and shoulders” – ist zumindest angenehm

3. Welche Tipps und Tricks kannst du allgemein an andere Betroffene weitergeben?

  • Ruhe bewahren
  • Zu lernen, dass man nicht alles im Leben erzwingen kann
  • Die Pso neben dem Leben stehen zu lassen und nicht das Leben neben der Pso

4. Was war dein positivstes, was dein negativstes Erlebnis im Zusammenhang mit Schuppenflechte?

Mein negativstes war gleichzeitig mein positivstes Erlebnis:
Eine “Kollegin” hatte einen Streit mit mir. Sie wusste Bescheid von meiner Pso. Nach dem Streit wischte sie mir über die Schulter und sagte: “Na hast leicht Schuppen”, mit einem herablassenden Ton. Das war mein negativstes Erlebnis im Sinne von Inakzeptanz, Arroganz und versuchtem Mobbing. Mein positivstes Erlebnis hat sich direkt angeschlossen, im Sinne von darüber zu stehen, vor allem dazu zu stehen und kein Problem damit zu haben.

5. Was läuft deiner Meinung nach derzeit im Umgang mit Psoriasis falsch?

Schwierige Frage. Für mich lief eigentlich nichts falsch. Man muss nur lernen, dazu zu stehen. Meine Freunde sowie Kollegen sind aufgeklärt und ich gehe recht offen damit um.

6. Was würdest du zu Jemandem sagen, der kürzlich die Diagnose Psoriasis bekommen hat?

Dass ich es auch habe und froh bin, dass es nichts Schlimmeres ist. Es gibt Leute, die haben Krebs oder warten auf Organe. Die quälen sich Tag für Tag. Hört sich blöd an, hilft mir aber tatsächlich. Und ich denke, dass sowas auch tausendmal mehr hilft als Mitleid.

7. Welche Themen bzw. Schwerpunkte würdest du dir zukünftig bei Farbenhaut wünschen?

  • Zusammenhang zwischen Psyche und Krankheiten Selbstbewusster Umgang mit Pso
  • Prioritäten setzen- bestimme über die Pso, lass nicht die Pso über dein Leben bestimmen
  • Pso nicht als Belastung sondern Erfahrung zu sehen

Du möchtest auch deine Geschichte teilen?

Nun bist du an der Reihe! Hilf mit, Psoriasis vom fauchenden Löwen zum zahmen Kätzchen zu machen. Mach anderen Mut, offener und selbstbewusster mit der eigenen Krankheit und dem eigenen Körper umzugehen. Verrate deine Tricks, was dich zum Lachen oder zum Verzweifeln bringt. Und wie Willy Brandt schon zu sagen pflegte: „Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“. Hilf also auch du mit, die Geschichte von Psoriasis neu zu schreiben und erzähle mindestens zwei Millionen Betroffenen im deutschsprachigen Raum deine Story.

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