Hanf und insbesondere Produkte aus Hanf sind heute in vieler Leute Munde. Es gibt legale Produkte und ebenso illegale Produkte. Wir richten unseren Blick heute speziell auf Hanföl (auch Hanfsamenöl genannt). Denn Hanföl gilt mittlerweile als eines der besten Speiseöle in unserer Zeit.
Gleichzeitig herrscht neben dem positiven Interesse an Hanföl auch stets eine große Verwirrung – insbesondere in Hinsicht auf die berauschende Wirkung von Hanf.
Wir wollen Licht ins Dunkel bringen und einige wichtige Fragen rund um das Thema Hanföl beantworten. Was ist Hanföl? Wie wirkt es? Wie kannst du Hanföl anwenden? Und natürlich werfen wir auch einen gezielten Blick auf das Thema Psoriasis: Kann Hanföl Schuppenflechte beeinflussen?
Inhalt:
Was ist Hanföl?
Herkunft & Gewinnung
Hanf ist eine der ältesten Kulturpflanzen, die ursprünglich aus Zentralasien stammt. Mit seinen markanten Blättern ist Hanf längst auch in Europa angekommen.
Bereits vor Jahrtausenden spielte die Hanfpflanze eine nicht zu unterschätzende Rolle bei unseren Vorfahren. Sie fand schon damals in verschiedenen Bereichen Anwendung: Verarbeitet als Seil oder Kleidung, als Nahrungsmittel oder zu medizinischen Zwecken und nicht zu vergessen als Rauschmittel bei spirituellen Ritualen.
Aus den Samen der Hanfpflanze wird heute durch schonende Kaltpressung das Hanföl (Hanfsamenöl) gewonnen. Um die wertvollen Inhaltsstoffe des Hanföls erhalten zu können, wird bei der Kaltpressung das Öl ohne den Einsatz von zusätzlichen Lösungsmitteln auf mechanischem Weg aus den Samen gepresst.
Das Ergebnis einer hochwertigen Kaltpressung ist ein gold-grün schimmerndes Hanföl, welches einen nussig milden Geschmack hat.
Wirkstoffe von Hanföl (Hanfsamenöl)
Die Zusammensetzung der enthaltenen Inhaltsstoffe macht Hanföl laut Ernährungsexperten zu einem der gesündesten Öle überhaupt.
Besonders wichtig ist hierbei das Verhältnis der mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hanfsamenöl besteht (wohlgemerkt wie viele andere Speiseöle auch) bis zu 80 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
Interessant sind für uns die Omega-3-Fettsäuren (insbesondere die Alpha-Linolensäure) und die Omega-6-Fettsäuren (insbesondere die Linolsäure). Diese kann der Körper nicht selbst herstellen. Sie zählen daher zu den essenziellen Fettsäuren.
Die meisten Öle enthalten überwiegend Omega-6-Fettsäuren. Hier spielt die Linolsäure eine besonders negative Rolle, da sie im Körper zu der entzündungsfördernden Arachidonsäure umgewandelt wird.
Linolsäure steht demnach laut Wissenschaftlern in Verbindung mit chronisch entzündlichen Prozessen. Und diese wiederum können beispielsweise zu folgenden Erkrankungen führen:
- Arthritis,
- Parodontitis,
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen,
- Multiple Sklerose,
- Diabetes sowie
- Arteriosklerose.
Omega-3-Fettsäuren hingegen werden zu den langkettigen Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt, welche entzündungshemmende Effekte zeigen.
Das Verhältnis und damit die Kompensierung der entzündungsfördernden Fettsäuren ist somit ein wichtiger Anhaltspunkt für die Bedeutung des Hanfsamenöls.
Laut Ernährungswissenschaftlern bietet Hanföl mit einem Verhältnis von 3:1 genau das. Es enthält nur dreimal so viele Omega-6-Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren. Vergleichsweise weist Sonnenblumenöl z.B. ein Verhältnis von 120:1, und Distelöl sogar von 150:1, auf.
Die ungesättigten Fettsäuren sind von solch großer Bedeutung, da sie an vielen Funktionen unseres Körpers beteiligt sind. So sind sie beispielsweise für den Transport von Sauerstoff verantwortlich, sind an der Bildung der Zellmembran beteiligt und helfen, unser hormonelles Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.
Zu den weiteren wichtigen Inhaltsstoffen von Hanfsamenöl zählen beispielsweise:
- Beta-Carotin,
- Gamma-Linolensäure,
- Vitamin E,
- B-Vitamine (B1 und B2) sowie
- Zahlreiche Mineralstoffe (wie Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen, Natrium, Mangan, Zink und Kupfer).
Wirkung und Anwendung von Hanföl
Medizin
Hanföl kommt heutzutage in vielen Bereichen zur Anwendung. Im medizinischen Bereich setzen Ärzte Hanföl beispielsweise bei Folgenden Diagnosen ein:
- AIDS,
- Appetitlosigkeit,
- Asthma,
- Bewegungsstörungen,
- Bluthochdruck,
- Depressionen,
- Entzugssymptome,
- Epilepsie,
- Grüner Star,
- Herzkrankheiten,
- Hormonstörungen,
- Krebs,
- Multiple Sklerose,
- Nebenwirkungen der Chemotherapie,
- Prämenstruelles Syndrom (PMS),
- Querschnittlähmung,
- Schmerzzustände sowie
- Übelkeit und Erbrechen.
Pflege für Haut und Haare
Auch in der Dermatologie und im kosmetischen Bereich hat sich Hanföl bei der Hautpflege mittlerweile einen Namen gemacht.
Das bereits beschriebene seltene Verhältnis (3:1) von essenziellen Fettsäuren in Hanföl weist eine biochemische Beschaffenheit auf, die kein anderes Öl bieten kann. Das Öl ähnelt sehr stark dem Fettsäuremuster unserer menschlichen Haut (4:1) und leistet daher einen sehr guten Dienst in unserer Hautpflege.
Hanfsamenöl zieht schnell in die Haut ein und wirkt reinigend sowie entgiftend. Es macht unsere Haut geschmeidig, weist eine gute Verträglichkeit auf und wirkt effektiv gegen Austrocknung der Haut.
Auch im Bereich Narbenheilung sowie bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis setzen Hautärzte Hanföl sowohl innerlich als auch äußerlich ein.
Du kannst Hanföl auch ideal auf der Kopfhaut und im Haar anwenden. Hanföl schütz vor negativen Umwelteinflüssen, pflegt durch seine reichhaltigen Inhaltsstoffe und zeigt auch gute Wirkung bei Schuppen auf der Kopfhaut.
Tiere
Was für den Menschen die Haare sind, ist für Tiere wie Hund und Pferd das Fell. Besonders bei innerlicher Anwendung verhilft Hanföl Tieren zu einer gesunden Haut und einem kräftigen und glänzenden Fell.
Gleichzeitig zeigen Studien, dass Hanföl bei Tieren belebend und anregend wirkt, so beispielsweise bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen.
Hanföl in der Küche
Um den Körper ausreichend mit den essenziellen Omega-3-Fettsäuren zu versorgen, wird häufig der Verzehr von fettem Seefisch empfohlen. Eine ökologisch einwandfreie, vielseitige und gesunde Alternative hierzu ist Hanföl.
Dabei kannst du Hanföl in der Küche genauso verwenden, wie jedes andere Öl. Besonders gut passt das Öl wegen seines nussigen Geschmacks zu Salaten, Saucen und Dips. Verfeinert werden können zudem auch Gerichte beim Kochen – zum Braten hingegen ist Hanföl nicht geeignet.
Mit Hanföl kannst du schmackhafte Dressings oder auch Pesto verfeinern – schau doch mal in unsere DIY-Rezepte!
Verkaufsform und Dosierung von Hanföl
Du kannst Hanföl vielseitig einsetzen – daher nimmt es beinahe schon den Charakter eines Wundermittels ein. Auf dem Markt kannst du das Öl heutzutage in verschiedenen Formen kaufen und anwenden.
Gängige Verkaufsformen von Hanföl sind:
- Bio Hanföl,
- Hanföl Kapseln,
- Hanfsalbe oder auch
- Hanfölseife.
Die Dosierung der einzelnen Präparate variiert je nach Hersteller – du findest eine entsprechende Angabe auf der jeweiligen Produktverpackung.
Möchtest du das Hanföl pur zu dir nehmen, kannst du von einer empfohlenen durchschnittlichen Menge von ein bis zwei Esslöffeln Hanföl pro Tag ausgehen. Vor der erstmaligen Einnahme ist es nicht verkehrt, das Gespräch mit deinem Arzt zu suchen – er wird dir sicherlich auch einen Richtwert nennen.
Was ist der Unterschied zwischen CBD-Öl und Hanföl?
Menschen verwechseln CBD-Öl und Hanföl häufig – dabei handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Produkte.
Die wichtigsten Unterschiede sind:
- Herstellung: Hanföl wird aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt – daher auch der Name Hanfsamenöl. CBD-Öl wird hingegen aus den grünen Bestandteilen der Hanfpflanze hergestellt.
- Inhaltsstoff Cannabinoid CBD (Cannabidiol): Durch Kaltpressung der Samen entsteht Hanföl, welches reich an wertvollen Inhaltsstoffen ist. Es enthält jedoch nicht den Wirkstoff Cannabinoid CBD (Cannabidiol). Ein CBD-Öl hingegen enthält hauptsächlich CBD (Cannabidiol), welches in einem komplexen Verfahren aus der Hanfpflanze extrahiert wird.
CBD ist in diesem Kontext insbesondere in Hinsicht auf das sogenannte Endocannabinoid-System interessant. Dabei handelt es sich in unserem Körper um eine Art Kommunikationssystem. Die entsprechenden Rezeptoren im Endocannabinoid-System übermitteln diverse Signale und aktivieren verschiedene Vorgänge, sobald beispielsweise Cannabinoide an diese Rezeptoren andocken.
Die gezielte Einnahme von CBD kann laut Wissenschaftlern positiven Einfluss auf Krankheiten wie Depressionen, Entzündungen, Nervenkrankheiten oder Schlafstörungen nehmen.
Wie Hanföl Schuppenflechte beeinflussen kann
Hanfsamenöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren und vielen Vitaminen. Du kannst es bei Schuppenflechte sowohl äußerlich als auch innerlich anwenden.
Insbesondere der Gehalt und das Verhältnis der Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren (3:1) ist für Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) ideal. Die Omega-3-Fettsäuren wirken stark entzündungshemmend und beeinflussen den Verlauf der Psoriasis daher positiv.
Aber auch äußerlich angewendet wirkt Hanföl bei Schuppenflechte in Form von einer Creme oder Salbe beruhigend, entzündungshemmend und regenerierend.
Hanföl: Das wohl gesündeste Speiseöl auf dem Markt – ganz ohne berauschende Wirkung
Hanf ist eine uralte Kulturpflanze aus Zentralasien, die sich bis heute auch bei uns einen Namen gemacht hat. In Hinsicht auf unsere Gesundheit ist insbesondere Hanföl ein wichtiges Produkt. Denn das gold-grün schimmernde Öl mit seinem nussig, milden Geschmack zählt laut Ernährungsexperten heute zu den gesündesten Ölen unserer Zeit.
Besonders interessant ist dabei der hohe Gehalt an essenziellen Omega-3-Fettsäuren (insbesondere die Alpha-Linolensäure) im Verhältnis zu Omega-6-Fettsäuren (insbesondere die Linolsäure). Das Verhältnis (3:1) dieser Fettsäuren in Hanföl ähnelt sehr stark dem Fettsäuremuster unserer Haut und leistet daher einen guten Dienst in der Hautpflege.
Aber auch in der Küche und im medizinischen Bereich ist Hanfsamenöl eine gute Wahl für unsere Gesundheit. Gleiches gilt auch (oder insbesondere) für Patienten mit Schuppenflechte, denn das Öl wirkt sich positiv auf Psoriasis aus und hilft dabei, die Entzündungen und den Juckreiz zu lindern.
Kannst du das bestätigen? Wie sind deine Erfahrungen mit Hanföl? Gehört es schon zu deiner Ausstattung in der Küche oder im Kosmetikschränkchen? Wir freuen uns auf dein Feedback – gerne auch in unserer Facebookgruppe!
FAQ zu Hanföl
Wie schmeckt Hanföl?
Ein hochwertiges Hanföl wird durch Kaltpressung aus den Samen der Hanfpflanze hergestellt. So werden die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Das Öl zeigt einen gold-grünen Schimmer und schmeckt nussig mild.
Kann Hanföl bei Psoriasis helfen?
Hanföl weist einen hohen Wert von wichtigen Inhaltsstoffen auf. Neben Vitaminen und Mineralstoffen enthält Hanföl essenzielle Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis 3:1. Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) können es sowohl innerlich als auch äußerlich als Creme oder Salbe anwenden. Es wirkt beruhigend, entzündungshemmend und regenerierend.
Enthält Hanföl CBD?
Hanföl enthält nicht den Wirkstoff Cannabinoid CBD (Cannabidiol). Häufig wird Hanföl (Hanfsamenöl) mit CBD-Öl verwechselt. Die beiden Öle unterscheiden sich jedoch im Herstellungsprozess und insbesondere darin, dass CBD-Öl reich an CBD (Cannabidiol) ist, Hanföl hingegen kein CBD enthält.
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Quellen:
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Rieder S.A., Chauhan A. et al. (2010): „Cannabinoid-induced apoptosis in immune cells as a pathway to immunosuppression“, in: Immunobiology. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3005548/ (Zugriff am 28.07.2020)
Eugenie ist die “gute Haut” von Farbenhaut und leidet nicht selbst an Schuppenflechte. Durch Familienangehörige ist sie jedoch bestens damit vertraut. Seit Januar 2019 liefert sie regelmäßig spannende Texte und weiß dem Leser Inhalte näherzubringen.
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