Immer mehr Studien belegen die positive Wirkung von medizinischen CBD-Produkten, die als alternative Behandlungsmethode für verschiedene Erkrankungen eingesetzt werden. Seit 2017 sind Medikamente auf Basis von Cannabidiol legal. Die positive Wirkung von CBD zeigt sich beispielsweise bei Entzündungen und macht damit Patienten mit Schuppenflechte neue Hoffnung.

Wir haben uns CBD (Cannabidiol) als natürliche Alternative bei der Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) angesehen. Zuvor richten wir unsere Aufmerksamkeit auf CBD allgemein und werfen einen Blick auf die Wirkung sowie mögliche Nebenwirkungen.

Was ist CBD?

Seit über 5.000 Jahren zählt Cannabis (auch Hanf genannt) als Heilpflanze. In den letzten Jahren erlebte die ursprünglich aus Zentralasien stammende Nutzpflanze einen regelrechten Boom.

Cannabis (lateinischer Name: Cannabis Sativa) ist eine grüne, einjährige Heilpflanze, die zu den Hanfgewächsen zählt. Einer von zahlreichen Inhaltsstoffen der Cannabispflanze ist CBD (Kurzform von Cannabidiol). CBD wurde 1940 entdeckt und stellt nur eins von über 100 Cannabinoiden der Hanfpflanze dar.

Weitaus bekannter ist das Cannabinoid THC (9-Tetrahydrocannabinol), welches durch die Erhitzung des Pflanzenmaterials eine berauschende Wirkung entfaltet. In Deutschland unterliegt THC daher den Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes.

CBD wirkt im Vergleich zu THC nicht berauschend, macht nicht abhängig und bietet bei richtiger Dosierung und Einnahme eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Wirkungen.

Wirkung von CBD

In den letzten Jahren rückte CBD immer stärker in den Fokus der angewandten Medizin und Wissenschaft. Um jedoch das breite Wirkungsspektrum von CBD verstehen zu können, müssen wir zunächst das sogenannte Endocannabinoid-System näher betrachten.

Endocannabinoid-System

Im Laufe der Forschung rund um Cannabis entdeckten Forscher im Jahre 1987 das Endocannabinoid-System, welches bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt war.

Im weiteren Verlauf konnten sie feststellen, dass unser Körper über mehrere Rezeptoren verfügt, die eine Wirkung auf Cannabinoide zeigen. In diesem Zusammenhang sind CB1 (Cannabinoid-Rezeptor 1) und CB2 (Cannabinoid-Rezeptor 2) die bekanntesten Rezeptoren.

Zusammenfassend beeinflusst das Endocannabinoid-System folgende Bereiche:

  • Schmerzwahrnehmung,
  • Leistungen des Immunsystems,
  • Stimmungslage,
  • Entstehung von Ängsten sowie
  • Regulierung des Appetits,
  • Steuerung des Schlafverhaltens sowie
  • Regulierung der Körpertemperatur.

Das Endocannabinoid-System ist somit eine Art Kommunikationssystem. Docken beispielsweise Cannabinoide an diese menschlichen Rezeptoren an, werden Signale übermittelt und diverse Vorgänge im Körper aktiviert.

Medizinischer Einsatz von Cannabidiol

An dieser Stelle wollen wir kurz betonen, dass der medizinische Fokus auf dem schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkstoff CBD und nicht und auf dem berauschenden Wirkstoff THC liegt.

Da sich Cannabinoide-Rezeptoren an verschiedenen Stellen unseres Körpers befinden, kann sich die Wirkung ebenfalls an verschiedenen Stellen entfalten.

Mediziner und Wissenschaftler gehen bei Cannabidiol von folgenden Wirkungen aus:

  • beruhigend,
  • entzündungshemmend,
  • schmerzstillend,
  • angstlösend,
  • antidepressiv,
  • stresslindernd und/oder
  • antipsychotisch.

Obwohl sich die Wissenschaft nun seit Jahren intensiv mit CBD und dessen Wirkung beschäftigt, ist der medizinische Nutzen noch nicht vollständig erfasst und belegt. Durch zahlreiche Studien konnten bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen werden – es bedarf jedoch noch weiterer Untersuchungen und Langzeitstudien.

Bei folgenden Erkrankungen kann die Anwendung und Einnahme von CBD laut aktuellem Stand und Studienergebnissen eine positive Wirkung zeigen:

  • Allergien
  • Angststörungen
  • Autoimmunerkrankungen (wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Multipler Sklerose)
  • Depressionen
  • Entzündungen
  • Epilepsie
  • Erkrankungen der Atemwege
  • Fibromyalgie
  • Hauterkrankungen
  • Hepatitis
  • Hirnschäden
  • Kopfschmerzen
  • Krebs
  • Migräne
  • Nervenkrankheiten
  • Schlafstörungen
  • Suchterkrankungen
  • Unwohlsein und Übelkeit

Das Behandlungsspektrum, welches mittels CBD abgedeckt werden kann, ist sehr breit und es folgen stets neue Studien mit positiven und erfolgsversprechenden Ergebnissen.

CBD: Produktform

Heutzutage kannst du CBD Produkte in verschiedenen Formen erwerben. Die gängigsten Formen sind Kapseln und Tropfen. Daneben gibt es aber beispielsweise auch Produkte mit niedrigem Gehalt an CBD als Paste, Salbe, Spray und sogar Liquid (für Vaporisatoren) oder Pastillen und Kaugummis.

Produkte in Form von Tropfen bieten den Vorteil, dass sie sehr anwenderspezifisch und individuell in der Einnahme angepasst werden können. Jedoch empfinden viele Anwender den Geschmack der Tropfen als gewöhnungsbedürftig.

Dem gegenüber stehen Produkte in Form von Kapseln, welche neutral im Geschmack sind. CBD als Kapsel wirkt jedoch verzögert, da sich die Kapseln erst im Organismus auflösen müssen. Auch die Dosierung ist in Form von Kapseln nicht so stark individualisierbar wie in Tropfenform.

CBD: Dosierung von Cannabidiol

Maßgeblich für die Dosierung von Produkten auf CBD-Basis ist der CBD-Gehalt, welcher in Prozentzahlen angegeben wird. 100-prozentig reines CBD ist sehr teuer und daher im freien Handel nicht erhältlich. Hersteller verdünnen die Basissubstanz CBD für den Handel daher mit einem Trägeröl.

Die Prozentzahl bei CBD-Öl stellt die Menge des Gewichts an CBD dar. CBD-Öl mit einem CBD-Anteil von 48 % ist die höchst mögliche Konzentration, die frei erhältlich zum Kauf angeboten wird. Gängig ist ein Anteil bis 10 %. Produkte mit einem Anteil ab 15 % kommen bei starken Beschwerden und Schmerzen sowie bei schweren Erkrankungen zum Einsatz.

Die Dosierungsempfehlung der Hersteller der Produkte geben eine erste Richtung vor, wie du die einzelnen Produkte anwenden sollst. Tritt keine oder eine zu geringe Wirkung ein, kannst du die Dosis langsam steigern und anpassen.

Vor der erstmaligen Anwendung von Produkten auf CBD-Basis solltest du immer das Gespräch mit einem Mediziner suchen. Dies gilt nicht nur, aber insbesondere, bei einem CBD-Anteil ab 15 %.

Nebenwirkungen von Cannabidiol

Mediziner und Experten verweisen darauf, dass CBD richtig angewendet sehr gut verträglich ist. Werden Dosierungsempfehlungen jedoch nicht eingehalten, kann es zu Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit und Durchfall kommen.

Da es keine entsprechenden Langzeitstudien gibt, raten Mediziner schwangeren und stillenden Frauen sowie Kindern von Produkten auf CBD-Basis ab.

Ist CBD legal?

Der Unterschied bei allen frei auf dem Markt erhältlichen Produkten auf CBD-Basis liegt im Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC). Das Cannabinoid THC hat eine berauschende Wirkung und unterliegt somit in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG).

Frei erhältliche Produkte, wie CBD-Öle, enthalten immer eine Höchstgrenze von 0,2 % THC und sind daher vollkommen legal. Das Mindestalter für den Kauf von Produkten auf CBD-Basis ist 18 Jahre.

CBD bei Schuppenflechte

Aktuelle Studien zeigen, dass CBD durch die entsprechenden Rezeptoren eine Wirkung auf unser Endocannabinoid-System hat und dadurch wichtige Prozesse in unserem Organismus aktiviert. Die Bandbreite der Wirkung ist laut Medizinern und Forschern sehr groß.

Wirkung von CBD bei Schuppenflechte

Patienten der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) können beim Einsatz von Produkten auf Basis von CBD diesen Erkenntnissen zufolge von zahlreichen Vorteilen profitieren.

Dazu zählen folgende charakteristische Eigenschaften von Cannabidiol:

  • wirkt entzündungshemmend
  • ist nicht toxisch
  • reguliert das Immunsystem
  • lindert Juckreiz
  • wirkt schmerzlindernd und beruhigend
  • reduziert übermäßige Produktion neuer Hautzellen
  • wird von der Haut leicht absorbiert
  • verfügt über antioxidative Eigenschaften
  • schützt vor UV-Strahlen
  • reduziert die Bildung von Histamin

Besonders die entzündungshemmende Wirkung führt bei Psoriasis zu einer deutlichen Reduzierung des Juckreizes und Linderung bestehender Entzündungen. Produkte auf Basis von CBD in Form von Creme oder Salben beruhigen die Haut und versorgen sie zudem mit ausreichend Feuchtigkeit.

Bei der Wahl eines Produktes auf CBD-Basis ist es besonders für Betroffene von Hauterkrankungen wie Schuppenflechte wichtig, auf natürliche Inhaltsstoffe wie Aloe vera oder Bienenwachs zu achten. Chemische Zusätze sollten dagegen unbedingt gemieden werden, da sie die betroffene Haut bei Psoriasis zusätzlich reizen.

Nebenwirkungen von CBD bei Schuppenflechte

Studien bei Patienten mit Schuppenflechte haben gezeigt, dass Nebenwirkungen nur sehr selten auftreten. Bei der innerlichen Anwendung von CBD kam es vereinzelt zu Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder einem trockenen Mund. Bei äußerlicher Anwendung hingegen sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Vor der Einnahme von CBD-Produkten solltest du jedoch unbedingt mit deinem Arzt sprechen. Denn Cannabidiol kann die Wirkung von zeitgleich eingenommenen Wirkstoffen und Medikamenten verstärken oder aufheben.

Cannabidiol: Altes Wissen neu erforscht

Menschen setzten Cannabis als natürliches Heilmittel bereits vor vielen Jahren bei diversen Beschwerden ein. Die moderne Forschung brachte bereits viel Licht in die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Cannabinoiden und den menschlichen Organismus. Als vollständig „erforscht“ dürfen wir CBD jedoch noch nicht betrachten.

Für Patienten der Hauterkrankung Schuppenflechte ist insbesondere die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung von CBD interessant. Durchgeführte Studien und auch Erfahrungsberichte von einzelnen Anwendern sind erfolgversprechend und geben Betroffenen von Schuppenflechte Hoffnung auf natürliche Linderung der Symptome.

Zusammenfassend ist die Bandbreite an Wirkungsmechanismen von CBD beeindruckend und laut Studien und Erfahrungsberichten auch überzeugend. Langzeitstudien sind jedoch noch Mangelware und somit bleibt ein Rest Ungewissheit.

Da CBD jedoch legal und laut Medizinern und Wissenschaftlern keinesfalls toxisch ist, spricht theoretisch nichts gegen einen Versuch. Möglicherweise zeigen die Inhaltsstoffe dieser jahrtausendealten Heilpflanze auch bei deiner Psoriasis überzeugende Erfolge!

Lass uns an deinen Erfahrungen teilhaben – hast du CBD bereits ausprobiert? Welches Resümee konntest du persönlich ziehen? Konntest du eine Auswirkung auf die Symptome deiner Schuppenflechte feststellen? Unsere Facebookgruppe ist die ideale Plattform, um sich mit anderen Betroffenen von Psoriasis auszutauschen – wir freuen uns auf dich!

FAQ zu CBD bei Schuppenflechte

Welche Wirkung hat CBD medizinisch?

Cannabidiol als Wirkstoff setzt an verschiedenen Stellen unseres Körpers an und wirkt laut Medizinern insbesondere entzündungshemmend, schmerzstillend, angstlösend und beruhigend. Das Behandlungsspektrum von CBD nutzen Ärzte beispielsweise bei Angststörungen, Entzündungen, Epilepsie, Schlafstörungen und Migräne. Durch seine Wirkung auf unser Endocannabinoid-System kann Cannabidiol gleichzeitig mehrere wichtige Prozesse in unserem Organismus aktivieren.

CBD – ist das legal?

Im Vergleich zu THC (Tetrahydrocannabinol) ist CBD (Cannabidiol) völlig legal. Der entscheidende Unterschied liegt in der Wirkungsweise von THC, welches eine berauschende Wirkung hat und demnach in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Frei erhältliche Produkte auf CBD-Basis hingegen weisen eine Höchstgrenze von 0,2 % THC auf und sind somit legal.

Hilft CBD bei Schuppenflechte?

Betroffene der Hauterkrankung Schuppenflechte (Psoriasis) profitieren laut Medizinern von der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung von Cannabidiol (CBD). Aktuelle Studien bestätigen diese positive Wirkung und verweisen auf eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Linderung der Symptome. Es fehlen jedoch noch ausreichend Langzeitstudien, um diese Erfolge ausreichend belegen zu können.

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Quellen:

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