Der beste Freund des Menschen – das Haustier. Ganz gleich ob Hund, Katze oder Maus, die Haltung von Haustieren gehört heutzutage zu unserem Leben. Für Betroffene von Schuppenflechte drängt sich da jedoch die Frage auf: Wie beeinflussen Haustiere Schuppenflechte (Psoriasis)? Sind Haustiere bei Psoriasis eine Gefahr? Und gibt es die chronisch-entzündliche Hauterkrankung eigentlich auch bei unseren Haustieren?

Wir haben uns das Thema Haustiere bei Schuppenflechte mal genauer angesehen und fassen den aktuellen Wissensstand und die Empfehlungen im Folgenden für dich zusammen.

Haustiere als wertvolle Partner

Laut Studien leben in deutschen Haushalten insgesamt 34,3 Millionen Haustiere. An der Spitze der liebsten Haustiere stehen Katzen, dicht gefolgt vom Hund als tierischen Weggefährten. Das ist eine ordentliche Anzahl – und in erster Linie stehen dabei die Tierliebe und das persönliche Vergnügen im Vordergrund.

Kein Wunder, denn Haustiere sind treue Begleiter, sie spenden Trost, wirken beruhigend, reduzieren nachweislich unseren Stresslevel und motivieren und animieren uns dazu, uns zu bewegen und je nach Tierart auch an die frische Luft zu gehen.

Haustiere bringen uns somit sehr viele wertvolle Vorteile. Und doch stellen sich insbesondere Betroffene von Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen die Frage, ob Haustiere ihrer Gesundheit schaden können.

Wie beeinflussen Haustiere Schuppenflechte?

Als Betroffener von Psoriasis und anderen chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis solltest du mögliche Trigger, also auslösende Faktoren, weitestgehend meiden.

Diese Auslöser umfassen beispielsweise:

Entscheidend beim Thema Haustier ist aber auch das Thema Allergien. Denn wie bei allen chronischen Hauterkrankungen solltest du als Betroffener von Psoriasis auch darauf achten, allergische Reaktionen zu vermeiden. Eine Allergie kann je nach Form und Ausmaß durchaus auch deine Schuppenflechte negativ beeinflussen oder einen neuen Schub auslösen.

Tierhaarallergie bei Schuppenflechte

Eine Tierhaarallergie beispielsweise geht in den häufigsten Fällen neben Niesanfällen auch mit Hautirritationen und Juckreiz bei Betroffenen einher. Und genau das kann dir als Betroffenem von Psoriasis zum Verhängnis werden.

Bei solchen Allergien handelt es sich um eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Proteine. Diese Proteine befinden sich beispielsweise in Hautschuppen, Talg, Speichel, Kot oder Urin der Tiere.

Die Haltung eines Haustiers bei Schuppenflechte, Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen kann also durchaus negativen Einfluss auf deine Gesundheit haben. Jedoch ist dies nach aktuellem Wissensstand der Medizin nur dann der Fall, wenn du eine allergische Reaktion auf das Tier zeigst.

Darüber hinaus ist es natürlich auch möglich, dass eine Hautverletzung, die beispielsweise durch ein Haustier verursacht wird, deiner Haut schadet und deine Schuppenflechte verschlimmert. Dies ist jedoch ein Risikofaktor, den nur du allein mit Blick auf das auserwählte Tier und seinen Verhaltensweisen einschätzen kannst.

Idealerweise lässt du dich vor der Anschaffung eines Haustiers von deinem Hautarzt beraten und testen. Liegt keine Allergie vor, dann steht der Haltung eines Haustiers auch bei Schuppenflechte und Neurodermitis nichts im Wege.

Gibt es Schuppenflechte bei Haustieren?

Tatsächlich kann es auch bei Tieren zu einer übermäßigen Schuppung auf der Haut kommen. Insbesondere bei Hunden und Katzen treten häufig weiße bis gelblich-ölige Schuppen auf. Ob es sich dabei jedoch um Schuppenflechte wie beim Menschen handelt, konnten Wissenschaftler bisher weder bestätigen noch gänzlich widerlegen.

Hautprobleme wie Schuppen haben auch bei betroffenen Tieren verschiedene Ursachen, dazu gehören beispielsweise:

  • Trockene Luft, insbesondere im Herbst und Winter,
  • Falsches Futter mit geringem Nährstoffgehalt,
  • Allergien und Unverträglichkeiten,
  • Parasiten,
  • Stoffwechselprobleme sowie
  • Stress und psychische Probleme.

Ganz gleich, ob es sich tatsächlich um eine Erkrankung handelt, die mit Psoriasis beim Menschen vergleichbar ist oder nicht – die Symptome machen auch Tieren schwer zu schaffen. In erster Linie geht es dabei um den Juckreiz.

Als Frauchen oder Herrchen solltest du daher die Haut und das Verhalten deines tierischen Freundes stets im Auge behalten.

Symptome: Schuppen bei betroffenen Tieren erkennen

An den folgenden Symptomen und Anzeichen kannst du Schuppen bei deinem Tier erkennen:

  • Weiße Schuppen auf der Hautoberfläche werden häufig durch trockene Haut ausgelöst.
  • Milben ernähren sich von abgestorbenen Hautschuppen. Ein Milbenbefall geht daher häufig mit Schuppen einher.
  • Ein veränderter Geruch kann auf übermäßige Hautschuppung deuten.
  • Sowohl trockene Hautschuppen als auch Milben verursachen einen starken Juckreiz, achte daher auf ein verändertes Kratzverhalten des Tieres.

Behandlung: Schuppen bei betroffenen Tieren

Bei starker und anhaltender Schuppung solltest du mit deinem Haustier natürlich den Tierarzt aufsuchen.

Anderenfalls empfiehlt es sich, die folgenden Möglichkeiten und Tipps anzuwenden:

  • Luft befeuchten, um der trockenen Haut entgegenzuwirken.
  • Nachtkerzenöl pflegt die Haut und schützt vor dem Austrocknen – auch für Tierhaut bestens geeignet.
  • Futtermittelallergie mit Tierarzt abklären und auf einen hohen Nährstoffgehalt bei Futter achten.
  • Spezielle Pflegeprodukte wie Hundeshampoo anwenden.
  • Eine in Essig getränkte Bürste verleiht dem Fell deines Vierbeiners schönen Glanz. Zudem wird die körpereigene Talgproduktion angeregt und Staub und Schuppen werden beim Bürsten entfernt.

Hund, Katze, Maus: Auch bei Schuppenflechte (meistens) kein Problem

Haustiere sind nicht selten wahre Freunde für ihre Halter. Sie begleiten uns im Alltag, spenden Trost und reduzieren nicht selten auch unseren Stress. Es gibt zahlreiche positive Eigenschaften und Auswirkungen, die Hunde, Katzen, Wellensittiche und all die anderen Arten von Tieren mit sich bringen.

Auch als Betroffener einer Hauterkrankung wie Schuppenflechte oder Neurodermitis musst du nicht grundsätzlich auf die Haltung eines Haustieres verzichten. Einzige Ausnahme stellt eine Allergie dar. Denn eine allergische Reaktion könnte sich durchaus negativ auf deine bestehende Psoriasis auswirken und sogar neue Schübe auslösen.

Geh daher auf Nummer sicher und lass dich vor der Anschaffung eines Tieres von deinem Hautarzt beraten und auf eine mögliche Allergie testen!

Welche Haustiere hast du? Hattest du jemals den Eindruck, dass der Kontakt zu einem Tier Auswirkungen auf deine Schuppenflechte hatte? Wir freuen uns auf deinen Erfahrungsbericht – gerne auch in unserer Facebookgruppe!

FAQ zu Haustier bei Schuppenflechte

Haustier trotz Schuppenflechte?

Auch als Betroffener von Psoriasis spricht grundsätzlich nichts gegen die Haltung eines Haustieres. Wichtig ist jedoch, vorab mit einem Arzt eine mögliche Allergie, wie beispielsweise eine Tierhaarallergie, auszuschließen. Eine allergische Reaktion kann sonst möglicherweise als Trigger fungieren und eine Verschlimmerung der Schuppenflechte bedingen oder gar einen neuen Schub auslösen.

Haben Tiere auch Schuppenflechte?

Auch Tiere können zu einer übermäßigen Hautschuppung neigen. Inwiefern diese Schuppung jedoch mit dem Krankheitsbild einer Psoriasis beim Menschen vergleichbar ist, wurde bisher nicht geklärt. Die Ursachen sind jedoch sehr ähnlich, so gehören beispielsweise trockene Luft, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stress und Stoffwechselprobleme dazu. Eine nährstoffreiche Ernährung, ausreichende Luftfeuchtigkeit und diverse Pflegeprodukte verschaffen auch bei Tieren eine Linderung des Juckreizes.

Was hilft gegen Schuppen beim Haustier?

Leidet ein Tier an übermäßiger Hautschuppung, gilt es die möglichen Ursachen zu analysieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Eine nährstoffreiche Ernährung, ausreichende Luftfeuchtigkeit und diverse Pflegeprodukte verschaffen beispielsweise auch bei Tieren eine Linderung des Juckreizes. Bei starker und langanhaltender Form und Ausprägung der Schuppung, ist der Gang zum Tierarzt zu empfehlen.

 

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Quellen:

Olivry T. (2006): „A review of autoimmune skin diseases in domestic animals: I – Superficial pemphigus“, in: Veterinary Dermatology. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1365-3164.2006.00540.x?casa_token=K41WdaXlLi0AAAAA%3AuIoi7AlwrPjN10C-hNj1jHa2tAo5CQTSr9a259-yihB7DdjvA-MGWgWVeVtqvUwrwE93Sf9BWG58OA (Zugriff am 02.05.2020)

Platts-Mills T. (2002): „Paradoxical Effect of Domestic Animals on Asthma and Allergic Sensitization“, in: JAMA. URL: https://jamanetwork.com/journals/jama/article-abstract/195221 (Zugriff am 02.05.2020)

Salo P.M., Zeldin D.C. (2009): „Does exposure to cats and dogs decrease the risk of allergic sensitization and disease?“, in: The journal of allergy and clinical immunology.  URL: https://www.jacionline.org/article/S0091-6749(09)01249-4/abstract (Zugriff am 02.05.2020)