Was, wenn deine Haut so schlimm wird, dass du keine Ausweg mehr weißt? Wenn deine Psoriasis immer mehr Platz einnimmt? Barbara hat das schon einige Male erlebt und ist mit 33 Jahren schon vier Mal in der Hautklinik gewesen. Wie es dazu kam, was ihre Schwangerschaft damit zu tun hat und wieso sie ihren Lebensmut nie verloren hat, erfährst du im Skinfluencer Interview.

Die Interview-Reihe mit Psoriasis-Betroffenen: Skinfluencer

Es ist wieder soweit! Ein weiteres Interview in unserer Reihe „Skinfluencer“ erscheint. Im Mittelpunkt stehen dabei immer ganz normale Schuppenflechte-Patienten – so wie du und ich. Zukünftig werden in regelmäßigen Abständen bei Farbenhaut Interviews mit Leidensgenossen erscheinen – zusätzlich zu informativen Berichten und anderen Specials. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Barbara für das heutige Interview. Sie war mutig und teilt hier ihre Geschichte. Unsere bisherigen Interviews findest du übrigens an dieser Stelle.

Das Interview mit Barbara

1. Willst du dich kurz vorstellen und uns etwas zu deinem bisherigen Krankheitsverlauf erzählen?

Ich heiße Barbara und bin 33 Jahre alt. Die Diagnose Schuppenflechte hat etwas gedauert, am Anfang sollte es nur ein Ekzem auf dem Kopf sein, damals war ich 14 Jahre alt und hatte viele Probleme während der Schulzeit. Die Stelle am Kopf ging am Anfang noch mit Kortison weg, jedoch als ich aufhörte zu cremen, kam es sofort wieder und es verbreitete sich mit den Jahren. Mittlerweile hab ich es am Kopf, in den Ohren, Gesicht, Rücken, Ellenbogen und Knien.

2. Was hat sich bei dir seit dem Ausbruch der Krankheit verändert?

Da es wirklich ja schon lange geht und ich mich damit abgefunden habe, dass diese Krankheit nie weg gehen wird, komme ich besser zurecht als in jungen Jahren. In der Schulzeit und Ausbildungszeit wurde es immer schlimmer, danach ging ich auch akut mehrmals in eine Hautklinik.

3. Welche Therapien hast du bereits ausprobiert und was wurde daraus?

Ich habe schon vieles ausprobiert. Mehrere ambulante Lichttherapien und PUVA Therapie beim Hautarzt. Kortison Therapie und am Kopf Teer Shampoo. Mischsalben vom Hautarzt. Viermal war ich akut in der Fachklinik Bad Bentheim, zuletzt im November 2014 als ich schwanger war, da hatte ich einen neuen Schub und es war ganz schlimm im Gesicht.

4. Welche Tipps und Tricks kannst du allgemein an andere Betroffene weitergeben?

Wichtig ist, viele sind Betroffen. Nicht nur Psoriasis, auch Neurodermitis ist eine schlimme Krankheit. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen. Stress sollte man meiden und man sollte nicht die Krankheit in den Mittelpunkt stellen. Jedem tun andere Dinge gut, ich merke zum Beispiel, dass ich keinen Alkohol bei der Psoriasis vertrage.

5. Was war dein positivstes, was dein negativstes Erlebnis im Zusammenhang mit Schuppenflechte?

Positiv waren die Klinik-Aufenthalte, vor allem der Austausch mit Betroffenen. Dadurch habe ich neue Freundschaften geschlossen. Negativ waren die Blicke von Anderen und wenn ich mich ausgeschlossen gefühlt habe.

6. Was läuft deiner Meinung nach derzeit im Umgang mit Psoriasis falsch?

Das viele es immer noch verstecken und Angst haben, ins Schwimmbad zu gehen mit ihren Kindern. Sie wollen die Blicke anderer nicht und schämen sich oft.

7. Was würdest du zu Jemandem sagen, der kürzlich die Diagnose Psoriasis bekommen hat?

Ich würde sagen, man kann damit leben, auch wenn die Krankheit chronisch ist. Sie muss nicht immer schlimm verlaufen. Man sollte auch nicht aufgeben, etwas zu finden, was einem hilft, mit Psoriasis zu leben. Viele sind Betroffen, das heißt, man ist nicht alleine.

8. Welche Themen bzw. Schwerpunkte würdest du dir zukünftig bei Farbenhaut wünschen?

Neue Therapien, Hautkliniken. Mehr Selbstbewusstsein für Menschen mit Psoriasis und Ernährung bei Psoriasis.

Du möchtest auch deine Geschichte teilen?

Nun bist du an der Reihe! Hilf mit, Psoriasis vom fauchenden Löwen zum zahmen Kätzchen zu machen. Mach anderen Mut, offener und selbstbewusster mit der eigenen Krankheit und dem eigenen Körper umzugehen. Verrate deine Tricks, was dich zum Lachen oder zum Verzweifeln bringt. Und wie Willy Brandt schon zu sagen pflegte: „Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“. Hilf also auch du mit, die Geschichte von Psoriasis neu zu schreiben und erzähle mindestens zwei Millionen Betroffenen im deutschsprachigen Raum deine Story.

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