Magdalena hat mit 16 Jahren nicht nur ihre Ausbildung begonnen, parallel dazu hat sie auch erste Anzeichen von Psoriasis entdeckt. Ihre Ausbildung hat sie mittlerweile abgeschlossen, die Hautkrankheit ist geblieben. Und mit ihr die Selbstzweifel und Unsicherheit. Offenheit und Kampfgeist helfen ihr aber seit einigen Jahren, den Alltag zu meistern. Das Skinfluencer Interview.

Die Interview-Reihe mit Psoriasis-Betroffenen: Skinfluencer

Es ist wieder soweit! Ein weiteres Interview in unserer Reihe „Skinfluencer“ erscheint. Im Mittelpunkt stehen dabei immer ganz normale Schuppenflechte-Patienten – so wie du und ich. Zukünftig werden in regelmäßigen Abständen bei Farbenhaut Interviews mit Leidensgenossen erscheinen – zusätzlich zu informativen Berichten und anderen Specials. An dieser Stelle bedanken wir uns bei Magdalena für das heutige Interview. Sie war mutig und teilt hier ihre Geschichte. Unsere bisherigen Interviews findest du übrigens an dieser Stelle.

Das Interview mit Magdalena

1. Willst du dich kurz vorstellen und uns etwas zu deinem bisherigen Krankheitsverlauf erzählen?

Hi, ich bin Lena, 24 Jahre alt und arbeite in einer Bank. Mit 16 habe ich hier meine Ausbildung gemacht und damals ist es auch mit der Haut losgegangen. Das war am Anfang so eine kleine Stelle am Arm und dann kam auch noch was an den Beinen dazu. Ich war total unsicher, aber der Doktor hat mir gleich gesagt, dass es Schuppenflechte ist. Ich war am Boden zerstört. Und seitdem ist es noch ein bisschen schlimmer geworden, die Stellen sind mittlerweile relativ groß und an beiden Füßen und am Arm.

2. Was hat sich bei dir seit dem Ausbruch der Krankheit verändert?

Ich lache nicht mehr so viel und verstecke meine Haut eher. Wenn ich Kunden beraten muss, habe ich immer lange Ärmel an. Man darf meine Schuppenflechte auf keinen Fall sehen. Auch creme ich meine Haut ständig ein. Irgendwie kann ich gar nicht ohne und fühle mich nicht wohl, wenn ich keine Creme in der Nähe habe. Fast schon wie so ein Zwang.

3. Welche Therapien hast du bereits ausprobiert und was wurde daraus?

Ich habe noch nicht so viel durch. Kortison, wie ich bei den anderen Interviews auch schon gelesen habe. Dann habe ich noch eine Licht-Therapie gemacht, die auch super geholfen hat. Aber da musste ich viermal in der Woche zum Arzt, was ich dann irgendwann nicht mehr geschafft hab. Wie vorher gesagt habe ich viel Cremes ausprobiert und bin bei der Asche Basis Creme geblieben. Die tut gut und ist ganz natürlich.

4. Welche Tipps und Tricks kannst du allgemein an andere Betroffene weitergeben?

Gib nicht auf. Sprich mit anderen. Such dir die Medikamente und den Arzt, der dir hilft. Weihe deine Freunde ein.

5. Was war dein positivstes, was dein negativstes Erlebnis im Zusammenhang mit Schuppenflechte?

Das negativste war der Tag an dem ich gemerkt habe, dass ich Schuppenflechte habe. Danach war echt eine schwierige Zeit. Ich habe oft gezweifelt, wie ich das alles schaffen kann.

6. Was läuft deiner Meinung nach derzeit im Umgang mit Psoriasis falsch?

Die Leute mit Psoriasis haben zu wenig Selbstvertrauen. Das merke ich an mir. Ich traue mich nichts und will meine Haut am liebsten gar nicht zeigen. Ich mag daher irgendwie den Winter viel lieber als den Sommer, denn da kann ich immer etwas Langes anziehen. Aber Schuppenflechte ist eigentlich ja gar nicht schlimm und auch nicht ansteckend. Manchmal frage ich mich selbst, warum ich das nicht kann.

7. Was würdest du zu Jemandem sagen, der kürzlich die Diagnose Psoriasis bekommen hat?

Kopf hoch. Schau nach vorne und versuche meine Fehler zu vermeiden. Ganz im Ernst, ich habe ganz lange gebraucht, um mit jemanden darüber zu reden. Sogar vor meinen Eltern habe ich meine Schuppenflechte versteckt. Als ich dann offener wurde, fiel mir echt ein Stein vom Herzen.

8. Welche Themen bzw. Schwerpunkte würdest du dir zukünftig bei Farbenhaut wünschen?

Ich interessiere mich sehr für Ernährung, da ich glaube, dass die gut bei Schuppenflechte helfen kann. Ich habe mal eine Diät gemacht, da war meine Haut viel besser. Vielleicht könnt ihr da mehr schreiben?

Du möchtest auch deine Geschichte teilen?

Nun bist du an der Reihe! Hilf mit, Psoriasis vom fauchenden Löwen zum zahmen Kätzchen zu machen. Mach anderen Mut, offener und selbstbewusster mit der eigenen Krankheit und dem eigenen Körper umzugehen. Verrate deine Tricks, was dich zum Lachen oder zum Verzweifeln bringt. Und wie Willy Brandt schon zu sagen pflegte: „Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“. Hilf also auch du mit, die Geschichte von Psoriasis neu zu schreiben und erzähle mindestens zwei Millionen Betroffenen im deutschsprachigen Raum deine Story.