Das Tote Meer ist ein beliebtes Reiseziel für Menschen mit Hauterkrankungen, Allergien und Atemwegserkrankungen. Die natürlichen Heilkräfte des Toten Meers gehen auf einen überdurchschnittlich hohen Salzgehalt von über 30 % sowie zahlreiche Mineralien zurück.

Auch das Bild von Menschen, die rücklings auf der Wasseroberfläche liegend durch das Tote Meer treiben und dabei Zeitung lesen – das gibt es tatsächlich!

Was steckt hinter den heilenden Kräften des Toten Meeres? Hilft ein Aufenthalt am Toten Meer bei Erkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis), Neurodermitis und Rheuma? Und kann man im Toten Meer wirklich im Wasser „schweben“? Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Tote Meer!

Das Tote Meer – Wissenswerte Fakten

Das Tote Meer ist streng genommen kein Meer, sondern ein abflussloser Salzsee der an Jordanien, das Westjordanland und an Israel grenzt. Mit 428 Metern unter dem Meeresspiegel ist das Tote Meer eine der tiefst gelegenen Landstellen der Erde.

Mit einem Salzgehalt von rund 30 % gilt das Tote Meer als Weltwunder und Naturdenkmal. Dieser hohe Salzgehalt ist gleichzeitig der Grund, warum sich im Toten Meer bis auf einzelne Mikroorganismen und Algen keine Lebewesen befinden.

Im Mittelmeer beispielsweise liegt der Salzgehalt bei rund 3,8 %.

Aktuelle Lage: Experten warnen vor dem Austrocknen

In den letzten Jahren sinkt der Meeresspiegel des Toten Meeres drastisch. Experten warnen sogar vor dem Austrocknen des Salzsees.

Normalerweise wird die hohe Verdunstungsmenge des Wassers im Toten Meer durch den Zufluss von Wasser über den Fluss Jordan ausgeglichen. In den vergangenen Jahren zweigen die Nachbarländer immer mehr Wasser aus dem Jordan ab, bevor es das Tote Meer erreichen kann.

Die Folge: Der See beginnt immer weiter zu schrumpfen. Der Klimawandel trägt auch seinen Part zu einer steigenden Verdunstungsmenge bei.

Gefährliches Badevergnügen

Der hohe Salzgehalt des Wassers führt zu einem einzigartigen Phänomen. Dein Körper schwebt durch den starken Auftrieb im wahrsten Sinne des Wortes auf der Wasseroberfläche. Ein Untergehen ist nahezu unmöglich.

Gleiches gilt auch für Tauchgänge, auf diese müssen Badegäste am Toten Meer verzichten. Während du ähnlich einem menschlichen Korken vom Wasser getragen wirst, fühlt sich das Wasser des Toten Meeres dickflüssig und teilweise ölig auf deiner Haut an.

So magisch sich das Baden im Toten Meer anhört, gleichzeitig birgt es Gefahren. Insbesondere durch den Effekt des Schwebens verlieren Badegäste oftmals die Balance im Wasser und schlucken folglich eine große Menge des Salzwassers.

Der hohe Salz- und Mineralgehalt des Wassers kann beim Trinken lebensbedrohliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper und seine Funktionen haben. Im schlimmsten Fall führt die hohe Salzkonzentration zum Organversagen, in erster Linie bei der Lunge. Das Trinken von größeren Mengen des Wassers aus dem Toten Meer solltest du unbedingt vermeiden.

Das Baden im Toten Meer sollte nicht länger als 30 Minuten am Tag andauern. Da durch den hohen Salzgehalt dem Körper über die Haut viel Wasser entzogen wird.

Spitze Salzkristalle, die sich am Boden des Toten Meeres und am Strand bilden, sind auch eine nicht zu unterschätzende Gefahr. In Verbindung mit dem rutschigen Boden können die scharfkantigen Salzkristalle schwere Schnittwunden verursachen. Daher ist es ratsam, bei diesem Badevergnügen an Badeschuhe zu denken.

Das stark konzentrierte Salzwasser führt bei kleinsten Schnittverletzungen und Wunden im Allgemeinen zu einem straken brennenden Schmerz. Ebenso unangenehm fühlt sich das Wasser des Toten Meeres in den Augen an. Daher ist Spritzen und Planschen unbedingt zu vermeiden.

Heilende Wunderwaffe

Badesalz und Gesichtsmasken basierend aus den Wirkstoffen des Toten Meeres sind aus der Palette der kosmetischen Produkte kaum mehr wegzudenken.

Besonders heilsam ist der Schlamm, der entsteht, wenn das Wüstenklima das Wasser des Toten Meeres verdunsten lässt und Schlammquellen hinterlässt. Der Schlamm aus hoch konzentrierten Salzen und Mineralien hat eine heilsame Wirkung insbesondere bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis aber auch bei Erkrankungen der Gelenke.

Allein die salz- und mineralhaltige Luft bewirkt eine tiefe Entspannung und ist wirksam bei der Linderung von diversen Allergien wie Heuschnupfen.

Schon in der Antike pilgerten große Herrscher durch die Wüste über weite Strecken für heilsame Badekuren am Toten Meer. Auch heute bestätigen Mediziner die heilende Wirkung der hohen Salzkonzentration und Mineralstoffe aus dem Toten Meer.

Totes Meer – Behandlung von Erkrankungen

Die Salze des Toten Meeres kommen beispielsweise bei der Behandlung folgender Erkrankungen zum Einsatz:

  • Allergien,
  • Neurodermitis,
  • Schuppenflechte (Psoriasis),
  • Stress und Erschöpfung,
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • Arthritis und
  • Rheuma.

Die Wirkung des Toten-Meer-Salzes ist noch nicht vollständig erforscht. Mediziner befürworten insbesondere den Einsatz bei der Behandlung und Therapie von Haut- und Atemwegserkrankungen. Insbesondere Patienten mit Schuppenflechte und Neurodermitis bewerten eine Kur am Toten Meer als sehr erfolgreich.

Der hohe Wirkungsgrad des Toten-Meer-Salzes geht hauptsächlich auf die Zusammensetzung der zahlreichen Mineralstoffe zurück, dazu gehören:

  • Magnesium,
  • Kalium,
  • Kalzium,
  • Brom,
  • Jod und
  • Natriumchlorid.

Bei Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis setzen Ärzte immer häufiger auf die Kombination aus Salz und Licht, wie beispielsweise bei der Licht-Bade-Therapie. Bei dieser sogenannten Balneo-Phototherapie liegt der Patient in Bädern mit hohen Salzkonzentrationen und wird gleichzeitig oder direkt im Anschluss mit UV-Licht bestrahlt.

Regeln für gefahrloses Baden im Toten Meer

  • Nicht auf dem Bauch schwimmen. Die Gefahr unabsichtlich eine große Menge an Salzwasser zu schlucken, ist dabei sehr hoch.
  • Nicht herumalbern. Planschen und Spritzen kann dazu führen, dass Wasser beispielsweise in die Augen gerät – bei solch einer hohen Salzkonzentration bedeutet das nicht Spaß, sondern Schmerzen.
  • Viel trinken. Sehr geringe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen und der hohe Salzgehalt im Wasser des Toten Meeres trocknen uns regelrecht aus. Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist daher bei einem Aufenthalt am Toten Meer Pflicht.
  • Offizielle Begrenzungen einhalten. Die Schwimmflächen sind aus Sicherheitsgründen im Toten Meer stark begrenzt. Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du dich an diese Grenzen halten, um nicht versehentlich allzu weit abzutreiben.
  • Nach dem Baden abduschen. Das hoch konzentrierte Salzwasser entzieht dem Körper viel Wasser, daher solltest du eine Badedauer von 30 Minuten täglich nicht überschreiten. Direkt nach dem Baden solltest du dich abduschen.

Das Tote Meer – einzigartiges Reiseziel inklusive heilender Wirkung bei Schuppenflechte

Eine Reise ans Tote Meer ist sicherlich einzigartig und lohnt sich auch in gesundheitlicher Hinsicht. Allein schon die mineralhaltige Luft am Toten Meer bietet dir einen absolut natürlichen SPA-Effekt.

Ärzte nutzen die Zusammensetzung der Mineralstoffe des Toten Meeres insbesondere bei der Behandlung von Haut- und Atemwegerkrankungen – mit sehr guten Ergebnissen. Die direkte Kombination mit dem hohen Salzgehalt des Toten Meeres wird Patienten von Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) heutzutage sogar im Rahmen einer medizinischen Badekur vor Ort empfohlen.

Befolgst du die Regeln für das sichere Baden am Toten Meer, dann hast du nichts zu befürchten und kannst dich wortwörtlich einfach treiben lassen.

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FAQ – Totes Meer

Wie kommt das Salz in das Meer?

Das Tote Meer ist kein Meer, sondern ein abflussloser Salzsee. Das bedeutet, dass das Wasser nicht abfließt, das Tote Meer aber stets mit frischem Wasser aus dem Fluss Jordan versorgt wird. Über die Jahre hinweg verdunstet das Wasser selbstverständlich und zurückbleiben zahlreiche Mineralstoffe und das Salz des Toten Meeres.

Warum nennt man das Tote Meer tot?

Bei einem Salzgehalt von über 30 % im Wasser des Toten Meers können lediglich einzelne Mikroorganismen und Algen überleben. Für Fische und andere Lebewesen ist ein Leben unter diesen Bedingungen nicht möglich – daher der Name „Totes Meer“. Das Mittelmeer beispielsweise weist einen Salzgehalt von rund 3,8 % auf.

Wie tief ist das Tote Meer?

Das Tote Meer erstreckt sich über eine Länge von 67 Kilometern und eine Breite von 18 Kilometern. Der tiefste Punkt des Toten Meeres beträgt 380 Meter. Das Tote Meer ist mit „-400 Meter unter Null“ einer der tiefst gelegenen frei zugänglichen Orte der Erde.

Wie viel Prozent Salz hat das Tote Meer?

Der Salzgehalt des Toten Meers liegt bei rund 33 %. Im Vergleich weist das Mittelmeer beispielsweise einen Salzgehalt von 3,8 % auf. Ein Überleben im Toten Meer ist für Fische und andere Lebewesen daher nahezu unmöglich. Gleichzeitig ermöglicht diese Salzkonzentration das Phänomen, dass man auf der Wasseroberfläche schwebt.

Warum ist Salz aus dem Toten Meer gut für die Haut?

Salz aus dem Toten Meer wirkt anti-entzündlich und heilend. Es reinigt und hilft, abgestorbene Hautschuppen zu lösen. Zudem regt es die Blutzirkulation an und fördert die Wundheilung und Regeneration der Haut.

Was macht Salzwasser im Körper?

Der hohe Salzgehalt im Meerwasser entzieht dem Körper sehr viel Wasser über die Haut. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher unbedingt zu gewährleisten. Zudem ist es empfehlenswert, sich nach dem Baden im Salzwasser mit klarem Wasser abzuduschen und nach Möglichkeit eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion aufzutragen.

Hilft Salzwasser bei Psoriasis?

Studien haben ergeben, dass vor allem die Kombination aus Salzwasser und Sonneneinstrahlung einen positiven Einfluss auf deine Schuppenflechte nehmen. Dies liegt auch an der entzündungshemmenden Funktion von Salzwasser. Das Tote Meer, welches einen Salzgehalt von über 30 Prozent aufweist, ist der wohl bekannteste Kurort für Menschen mit Psoriasis.

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Quellen:

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