Im deutschsprachigen Raum leiden mehr als zwei Millionen Menschen an Psoriasis. Eine Studie hat nun ergeben, dass 22 – 37 Prozent aller Betroffenen die Hauterkrankung nicht behandeln. Wir haben die wichtigsten Gründe aus der Studie der National Psoriasis Foundation zusammengefasst. Erkennst du dich vielleicht auch wieder? Und was sind die möglichen Nachteile, wenn du auf eine Behandlung verzichtest?

Angst vor den Nebenwirkungen von Medikamenten

Heute gibt es bei Psoriasis deutlich mehr Behandlungsmöglichkeiten als noch vor fünf Jahren. Wenn wir noch weiter zurückgehen, dann wird es noch offensichtlicher, dass wir mittlerweile aus unzähligen Therapieformen auswählen können. Seit einigen Jahren gibt es noch dazu eine ganz neue Art der Behandlung: die Biologicals. Also Medikamente, die das Immunsystem gezielt an wenigen speziellen Stellen beeinflussen. Jedoch haben viele Psoriasis-Patienten Angst vor den Folgen der Einnahme. Und sind wir einmal ganz ehrlich, auch wenn diese Medikamente in klinischen Tests untersucht und durch die Europäische Union zugelassen wurden, wissen wir doch wenig über die Langzeiteffekte. Die meisten Biologicals gibt es erst seit wenigen Jahren, so dass viele Betroffene sich fragen, was diese Medikamente mit dir in 30 Jahren machen. Wenn jedoch die Lebensqualität durch Psoriasis sehr stark beeinflusst ist, dann ist diese oftmals wichtiger als die möglichen Folgen. Auch ich bin vor wenigen Jahren vor der Entscheidung gestanden und habe mich für die Biologicals entschieden. Und habe es auch keine Minute bereut. Ob diese neue Form der Therapie auch eine Möglichkeit für dich darstellt, berätst du am besten mit deinem Hautarzt.

Deine Psoriasis ist nicht so schlimm

Rund 80 Prozent aller Personen, die mit Psoriasis leben, leiden an einer leichten bis mittleren Form der Erkrankung. Dies bedeutet, dass etwa drei bis zehn Prozent des gesamten Körpers betroffen sind. Somit haben einige nicht das Bedürfnis, die eigene Psoriasis zu behandeln. Meiner Meinung nach spielen dabei folgende Faktoren eine Rolle:

  • Der Ort der betroffenen Stellen: Wenn du die betroffenen Stellen leicht verstecken kannst, sinkt das Bedürfnis, die Psoriasis zu behandeln
  • Das Risiko nicht wert: Einige Betroffene haben das Gefühl, dass die Schwere der Erkrankung nicht schlimm genug ist, um eine Behandlung zu starten
  • Mentale Stärke: Manche Betroffene können besser mit den Blicken und der Stigmatisierung umgehen als andere
  • Einseitiger Fokus: Neben der Schulmedizin gibt es weitere Möglichkeiten, die Krankheit zu beeinflussen. Beispielsweise kannst du mit der Ernährung oder der richtigen Hautpflege viel erreichen. Jedoch musst du dich dazu selbst informieren, da der Hautarzt hier meist keine große Hilfe ist

In der Realität hat die Hauterkrankung jedoch großen Einfluss auf die Betroffenen. Dies zeigt zum Beispiel der große Einfluss auf die Lebensqualität oder die mit Psoriasis oftmals verbundenen Zusatzerkrankungen. Auch kann eine kleine Stelle in Kombination mit einigen Auslösern, wie Stress oder Übergewicht, schnell aufblühen. Somit ist es immer wichtig, deine Haut im Blick zu behalten und zu behandeln. Dies kann mit Medikamenten, ebenso wie Naturkosmetik oder anderen Mitteln sein.

Viele negative Therapieerfahrungen

Leider kann nahezu jeder Psoriasis-Patient über eine Reihe an negativen Therapieerfahrungen berichten. Wahrscheinlich hast du auch schon die eine oder andere Enttäuschung erlebt und mit schwindender Hoffnung gekämpft? Somit ist es nur verständlich, wenn du irgendwann die Schnauze voll hast und erst einmal nichts mehr von einer Behandlung wissen möchtest. Nicht zuletzt trägt die schwierige Suche nach einem guten Hautarzt dazu bei. Da ich vor einigen Jahren umgezogen bin, befinde ich mich auch heute noch auf der Suche nach einem geeigneten Dermatologen. Langsam bin ich es leid, immer wieder die gleiche Geschichte von verschiedenen Ärzten zu hören. Am Ende steht dann doch immer wieder die Enttäuschung. Jedoch lohnt es sich, auch hier am Ball zu bleiben. Denn ein guter Hautarzt stellt die Weichen für die richtige Therapie und kann so dein Leben positiv beeinflussen.

Die Behandlung ist zu teuer

Zudem ist Psoriasis teuer. Sehr teuer. Eine Pflegecreme hier, Zuzahlung für ein Medikament da. Dann noch die spezielle Ernährung, die ja auch nicht gerade günstig ist. Das waren nur einige Beispiele für die Kosten, die Schuppenflechte mit sich bringen kann. Zwar deckt die Krankenkasse einen Großteil der Beträge ab (zum Glück dürfen wir in einem Land mit gutem Gesundheitssystem leben), jedoch gibt jeder Betroffene laut verschiedener Studien zusätzlich knapp 800 Euro im Jahr für seine Psoriasis aus.

Unwissenheit

Erschreckend sind auch die großen Wissenslücken, die viele Schuppenflechte-Betroffene aufweisen. Du solltest zumindest die Grundlagen der Psoriasis sowie die Therapieformen kennen. Natürlich fällt es schwer, etwas gegen die Hauterkrankung zu tun, wenn du kaum etwas darüber weist.

Zusammenfassung und die Empfehlung von Farbenhaut

Du siehst, es gibt eine Menge Gründe, deine Psoriasis nicht zu behandeln. Dies reicht von negativen Therapieerfahrungen über mangelnde Information bis zu fehlendem Leidensdruck. Was jedoch mit einem kleinen Plaque beginnt, kann sich schnell über den ganzen Körper ausbreiten – wenn dies bei dir nicht bereits der Fall ist. Wenn du dich deinem Schicksal ergibst, wirst du vermutlich nie richtig glücklich mit der Schuppenflechte werden. Ein wichtiger Schritt ist hier auch, andere Betroffene zu verfolgen und zu sehen, wie diese ihr Schicksal sowie ihren Alltag meistern. Hier kannst du viele Tricks und Kniffe kopieren und wichtige Informationen im Umgang mit Schuppenflechte erhalten. Wichtig ist auch zu wissen, dass es immer wieder schwierige Phasen in deiner Krankengeschichte geben wird, in denen du dich überfordert oder genervt fühlst. Und genau dann solltest du die Nähe zu anderen Betroffenen suchen. Das hat sich bei mir zumindest als sehr positiv herausgestellt.

Gab es denn jemals eine Zeit, in der du deine Psoriasis nicht behandelt hast? Lass es uns wissen und teile deine Geschichte mit uns und mindestes 1.999.999 anderen Betroffenen: