Noch immer ranken sich viele Mythen und Aberglauben um das Thema Ernährung bei Psoriasis. Wissenschaftlich ist leider nur wenig gesichert. Was bei dem Einen gut hilft, kann bei anderen Menschen absolut gar keinen Einfluss auf den Verlauf der Schuppenflechte haben.
Wir haben uns die Faktenlage rund um die Ernährung bei Schuppenflechte angesehen und beantworten dir zahlreiche Fragen:
- Kann meine Ernährung den Verlauf der Schuppenflechte beeinflussen?
- Welche Nahrung kann die Entzündung der Schuppenflechte fördern?
- Welche Lebensmittel können entzündungshemmend wirken?
- Wirkt sich Übergewicht auf den Verlauf der Schuppenflechte aus?
- Kann Alkohol ein Auslöser für Psoriasis sein?
- Wirken sich Omega-3-Fettsäuren gut auf meine Haut aus?
- Wie kann ich meine Ernährung im Alltag mit Schuppenflechte richtig gestalten?
Außerdem wirst du erfahren, welche Nahrung (Obst, Gemüse, Fette und Öle, Fleisch- und Milchprodukte usw.) besonders gut und empfehlenswert für eine gesunde Ernährung bei Schuppenflechte sind und welche ein Risiko für dich darstellen können.
Inhalt:
Wie hängen Ernährung und Schuppenflechte zusammen?
Da es sich bei Psoriasis um eine autoimmune Erkrankung handelt, liegt zumindest die Vermutung nahe, dass eine gesunde Diät positiven Einfluss auf die Ausprägung der Schuppenflechte nimmt. Dies bestätigen auch viele Patienten. Jedoch konnte noch keine wissenschaftliche Studie einen eindeutigen Zusammenhang herstellen.
Welchen Einfluss hat die Ernährung auf meine Schuppenflechte? Was darf ich als Betroffener von Schuppenflechte essen und was nicht? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Fragen gibt es leider bisher nicht. Besagt die eine Diät, glutenfrei zu leben, empfehlen andere als Therapie das Weglassen verschiedenster Lebensmittel. Wieder andere schwören, dass bei dieser Erkrankung die Heilungskräfte einer veganen Ernährung helfen und essen rein pflanzliche Nahrungsmittel.
Einige Betroffene können essen, was sie wollen. Andere hingegen merken bei einzelnen Nahrungsmitteln einen deutlichen Einfluss auf die Krankheit und ihre Haut. Die eine Super-Diät gibt es, hingegen mancher Behauptung, bisher nicht.
Welche Ernährungsformen sind bei Schuppenflechte empfehlenswert?
Zu den empfohlenen Ernährungsformen bei Schuppenflechte zählen:
- Das Coimbra-Protokoll,
- das Autoimmunprotokoll und
- die Pagano Diät.
- Paleo-Diät
Was ist das Coimbra-Protokoll?
Das Coimbra-Protokoll entwickelte ein brasilianischer Arzt, Prof. C. Coimbra. Coimbra ist eine ärztliche Therapie in Form von sehr hohen Dosierungen von Vitamin D, die basierend auf Blut- und Urinwerten, individuell an den betroffenen Patienten angepasst wird.
Zusätzlich zu der empfohlenen Dosis an Vitamin D erhalten die Betroffenen gezielte Empfehlungen zu den Themen Ernährung, Trinkverhalten, Sport, Stressvermeidung und ggf. Zusatznährstoffe.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Vitamin D nicht nur wichtig für die Knochen ist, sondern auch direkte Auswirkungen auf das Immunsystem hat – und folglich auch auf Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte. Gleichzeitig ist heutzutage bekannt, dass viele Patienten, die von Autoimmunerkrankungen betroffen sind, auch an einer Störung des Vitamin D-Haushalts leiden.
Bist du neugierig geworden? In unserem Podcast spricht Sascha mit Sandra über das Coimbra-Protokoll: Die Therapie mit hochdosiertem Vitamin D gegen Psoriasis. Und wir haben auch Dr. Didier zum Coimbra-Protokoll interviewt.
Was ist das Autoimmunprotokoll?
Das Autoimmunprotokoll (kurz: AIP) basiert auf der Annahme, dass die gesamte Darmregion einen gravierenden Einfluss auf die Ausprägung der Schuppenflechte hat. Sämtliche Lebensmittel, die den Darm reizen und entzündungsfördernd wirken könnten, werden vom Speiseplan gestrichen. Hierzu zählen beispielsweise Getreide, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Zucker und Alkohol.
AIP ist in diesem Sinne eine Ernährungs- bzw. Diätform, die stark an die Paleo-Diät erinnert.
Was ist die Pagano Diät?
Bei der Pagano Diät sollen 80 % der Lebensmittel aus Früchten, Gemüse und basischen Lebensmitteln bestehen. Die restlichen 20 % können z. B. Getreide, Fleisch oder auch Milchprodukte sein.
In seinem Buch beschreibt Dr. Pagano eine ganze Reihe an Lebensmitteln, welche sich negativ auf die Krankheit Psoriasis auswirken. So solltest du besser auf Nachtschattengewächse (wie Tomaten oder Kartoffeln), Gluten, Zitrusfrüchte, rotes Fleisch, fettreiche Milchprodukte, Koffein, Zucker, frittierte Lebensmittel und Hülsenfrüchte verzichten.
Im Großen und Ganzen bedeutet die Diät also einen relativ großen Einschnitt in die Essgewohnheiten und somit auf das Leben der Betroffenen. Da ich die Pagano-Diät selbst knapp sechs Monate lang ausprobiert habe, möchte ich kurz auf meine persönlichen Erfahrungen eingehen. Bei mir hat diese Form der Diät eher zu Frust, schlechter Laune und einer einseitigen Ernährung geführt. Meine Haut hat sich nach knapp sechs Monaten kaum gebessert. Die Bilder in Paganos Buch von Patienten, die innerhalb des gleichen Zeitraums nahezu frei von jeglichen Erscheinungen leben konnten, haben mich dann leider auch nicht mehr zu einem Leben nach dieser Diät motivieren können.
Hat Übergewicht Einfluss auf Schuppenflechte?
Übergewicht wird als Faktor angesehen, der die Ausprägung der Psoriasis negativ beeinflussen kann, weil es meist mit dem Risiko von diversen Begleiterkrankungen verbunden ist.
Die Begleiterkrankungen von Übergewicht:
- Bluthochdruck,
- Diabetes,
- erhöhte Blutfettwerte,
- Stoffwechsel-Erkrankungen und
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Warum hat Übergewicht Einfluss auf Schuppenflechte?
Ein zu hoher Body-Mass-Index gilt sogar als einer der größten Risikofaktoren für das Verschlimmern der Hauterkrankung – da
- Schwitzen,
- Reibung und
- starke Belastung der Gelenke
die Schuppenflechte zusätzlich fördern können. Bei Übergewicht entstehen auch vermehrt Hautfalten auf dem Körper, welche wiederum den perfekten Nährboden für Psoriasis bilden.
Was kann ich tun bei Übergewicht und Schuppenflechte?
Du solltest deine Ernährung grundlegend ändern. Gerade der Fleisch- und Fettanteil sollte reduziert, Weißmehl- durch gesunde Vollkornprodukte ersetzt werden.
Genussmittel, wie Süßigkeiten, musst du zwar nicht komplett vom Speiseplan nehmen, deiner Gesundheit zuliebe solltest du diese aber nur in kleinen Mengen konsumieren.
Bitte lass die Finger von radikalen Diäten, da danach das Gewicht meist wieder nach oben schnellt.
Schuppenflechte und Alkohol – ein Teufelskreis
Alkohol gilt als Auslöser von Psoriasis. Viele wissenschaftliche Studien zeigen, dass eine bisher nicht ausgebrochene Schuppenflechte durch regelmäßigen Alkoholkonsum zum Vorschein kommen kann.
Alkohol kann Schuppenflechte auslösen. Studien zufolge beeinflusst Alkohol die Haut bereits in kleineren Mengen – und das leider nicht zum Positiven.
Dabei besteht nicht nur die Möglichkeit, dass die Erkrankung ausbrechen könnte. Konsumiert ein Betroffener kontinuierlich Alkohol, so kann auch der Schweregrad der Psoriasis ansteigen. Besonders das Hautjucken und die Schuppenbildung wird dadurch verstärkt.
Da Alkohol von der Leber abgebaut wird, können weitere Einflüsse auf die Haut auftreten. Zum einen verschlechtert sich das Hautbild, zum anderen kann es zu Wechselwirkungen bei einer Therapie mit diversen Medikamenten kommen, die auch durch die Leber verarbeitet werden.
Welchen Einfluss hat Alkohol auf die Haut?
- Verschlechterung des Hautbildes,
- Verstärkung des Juckens,
- mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten,
- erhöhter Stress,
- erhöhte psychische Belastung.
Letztlich kann durch Alkohol auch ein Teufelskreis entstehen. So führt regelmäßiger Genuss von Alkohol bei vielen Menschen mit Schuppenflechte zu einer Verschlechterung des Hautbildes und in der Folge zu erhöhter psychischer Belastung. Diese kann wiederum den vermehrten Konsum von Alkohol anregen. In unserem Artikel Know your Enemy – 10 Auslöser von Psoriasis erfährst du, welche Trigger (Auslöser) zu einer Verschlechterung deiner Schuppenflechte führen können.
Einfluss von Omega 3 auf Schuppenflechte
Hat Omega 3 einen Einfluss auf Schuppenflechte? In der Wissenschaft und bei Ärzten besteht Einigkeit darüber, dass Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf das Hautbild bei Psoriasis ausüben.
Was sind Omega-3-Fettsäuren?
Bei Omega-3-Fettsäuren handelt es sich um langkettige ungesättigte Fettsäuren, welche besonders in fettreichem Meeresfisch enthalten sind. Diese Fettsäuren wirken entzündungshemmend im Körper, weshalb sie seit einiger Zeit auch bei Psoriasis eingesetzt werden.
Wie wirkt Omega 3?
Omega 3 wirkt, indem es die Zufuhr von Arachidonsäure einschränkt. Dieser Säure wird eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen zugeordnet. Arachidonsäure ist dabei überwiegend in tierischen Produkten, wie Fleisch und Wurst, aber auch in fettreichen Milchprodukten wie Käse und Butter enthalten.
Was ist die richtige Menge an Omega 3?
Um ausreichend Omega-3-Fettsäuren zu dir zu nehmen, ist der häufige Verzehr von fettreichem Meeresfisch (wie z. B. Hering, Wildlachs oder Thunfisch) zu empfehlen. 500 – 800 Gramm Fisch pro Woche decken ungefähr die erforderliche Menge Omega 3 ab.
Solltest du jedoch kein allzu großer Fisch-Liebhaber sein, dann ist auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (wie z. B. hochwertiges Fischöl) als mögliche Option denkbar.
Wo sind Omega-3-Fettsäuren noch zu finden?
Die Vorstufen der Omega-3-Fettsäuren sind auch in einigen Pflanzenölen enthalten, wie z. B.:
- Leinöl,
- Rapsöl,
- Hanföl,
- Walnussöl und
- Sojaöl.
Omega 3 ist kein chemisches Medikament, wirkt dafür aber ohne Nebenwirkungen im Körper und kann dir auf längere Zeit gesehen stark helfen. Eine deutlich spürbare Wirkung wird in der Regel jedoch nicht sofort eintreten.
Was ist der Unterschied zwischen Omega 3 und Omega 6?
Während Omega-3-Fettsäuren antientzündlich wirken, sind Omega-6-Fettsäuren besonders entzündungsfördernd.
Für unseren Körper sind langkettige ungesättigte Fettsäuren lebenswichtig, da sie einen großen Bestandteil des Gehirns und der Zellwände darstellen, den Fettstoffwechsel steuern und unser Immunsystem unterstützen. Man unterscheidet hier zwischen Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren.
Da Omega-6-Fettsäuren entzündungsfördernd wirken können, sollte man bei Psoriasis unbedingt meiden.
Omega-6-Fettsäuren werden überwiegend über tierische Lebensmittel wie Fleisch aufgenommen, aber auch über Speisefette wie beispielsweise:
- Sonnenblumenöl,
- Distelöl und
- Maiskeimöl.
Wie soll ich meine Ernährung bei Psoriasis richtig gestalten?
Durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung lässt sich das Risiko von Schüben der Psoriasis zumindest teilweise eindämmen.
Gesichert ist, dass Alkohol und Übergewicht eine negative Auswirkung auf die Ausprägung der Schuppenflechte haben.
Weitere allgemeingültige Tipps und Vorschläge zu einer gesunden Ernährung sind jedoch schwierig zu geben, da die Effekte sehr unterschiedlich ausfallen können.
Betroffene, mit denen ich gesprochen habe, erzählten mir beispielsweise von einer reizenden Wirkung von Konservierungsstoffen oder bei bestimmten Gewürzen (z. B. Pfeffer oder Paprika). Andere konnten dies nicht bestätigen. Das bedeutet, dass jeder Mensch für sich selbst herausfinden muss, was ihm und seiner Gesundheit guttut und was nicht. Eine klassische Psoriasis-Diät, nach der man einfach leben kann, gibt es somit (leider) nicht.
Eine der wenigen gesicherten Erkenntnisse ist, dass Omega-3-Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung haben und somit auch gut bei Psoriasis helfen können.
Genau das Gegenteil bewirkt Arachidonsäure. Überwiegend in tierischen Produkten enthalten, wirkt diese ungesättigte Fettsäure stark entzündungsfördernd und sollte somit möglichst vermieden werden.
Worin ist Arachidonsäure enthalten?
- Innereien,
- Eigelb,
- Thunfisch,
- Fleisch (rotes),
- Wurst,
- Leberwurst,
- Schweineschmalz und
- Kuhmilch (Butter, Käse usw.).
Empfehlenswerte vs. nicht empfehlenswerte Nahrungsmittel bei Psoriasis
Wie du bereits erfahren hast, gibt es (leider) keine einzig wahre Psoriasis-Diät. Es gibt nicht die eine Ernährung bei Schuppenflechte, nach der man einfach leben kann, um sich dann an einer zunehmenden Verbesserung der Haut und der Schuppenflechte erfreuen zu können.
Obwohl jeder einzelne Betroffene dieser Erkrankung für sich selbst herausfinden muss, welche Lebensmittel seine Schuppenflechte begünstigen oder eben auch verschlimmern, gibt es doch eine ganze Reihe von Empfehlungen.
Diese können dir möglicherweise dabei helfen, deine Ernährung bewusst in die richtige Richtung zu lenken und das potenzielle Risiko eines zusätzlichen Schubes zu vermeiden.
Obst
- Empfehlenswert: Apfel, Orange, Wassermelone, Zwetschge, Pflaume, Pfirsich, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Aprikosen, Marillen, Johannisbeeren, Sauerkirschen, Kiwi, Nektarinen, Grapefruit, Papaya
- Nicht empfehlenswert: Obstkonserven (gezuckert), Trockenobst (kandiert), Obstmus (gezuckert)
Gemüse
- Empfehlenswert: Salat, Bohnen, Linsen, Erbsen, Möhren, Gurken, Fenchel, Tomaten, Kohlrabi, Spinat, Zucchini, Kohl (alle Arten), Spargel, Sauerkraut, Radieschen, Pilze (alle Arten)
- Nicht empfehlenswert: Mais, Süßkartoffeln (nur in Maßen)
Fette und Öle
- Empfehlenswert: Rapsöl, Walnussöl, Olivenöl, Leinöl, Weizenkeimöl, Hanföl, Sojaöl
- Nicht empfehlenswert: Sonnenblumenöl, Distelöl, Maiskeimöl, Palmfett
Fisch- und Meeresfrüchte
- Empfehlenswert: Heilbutt, Forelle, Lachs, Karpfen, Makrele, Sardine, Seezunge, Steinbutt, Aal, Thunfisch, Hering, Kabeljau, Schalentiere: Garnele, Hummer, Shrimps, Krabben, Flusskrebse
- Nicht empfehlenswert: Panierter Fisch, Fisch eingelegt in Sahne/Mayonnaise
Eier, Milch, Milchprodukte
- Empfehlenswert: Eier (maximal 2 Eier/Woche), Milch 1,5 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett, Speisequark 20 % Fett, Buttermilch, Kefir (streng in Maßen: Käse, Mozzarella, Frischkäse, Schnittkäse, Weichkäse)
- Nicht empfehlenswert: Crème fraîche, Schmand, Sahne, Mayonnaise, Fruchtjoghurt und -quark, Fruchtbuttermilch, Pudding
Wurst, Fleisch
- Empfehlenswert: Putenbrust, Hähnchen (streng in Maßen: Rinderfilet, Kalb, Wild)
- Nicht empfehlenswert: Schweinefleisch, Wurstwaren (außer Pute und Hähnchen)
Getränke
- Empfehlenswert: Wasser, Tee (nicht gezuckert), Kaffee (max. 3 Tassen/Tag, ohne Milch), Mandel-, Reis-, Hafermilch
- Nicht empfehlenswert: Alkohol, Fruchtsäfte, Softdrinks, Sojamilch
Brot, Getreideprodukte
- Empfehlenswert: Vollkornbrot, Dinkel-Getreide, Haferflocken
- Nicht empfehlenswert: Toast, Weißbrot, Weizenbrot, Laugengebäck, Blätterteiggebäck
Beilagen
- Empfehlenswert: Vollkorn-Nudeln, Vollkorn-Reis, Kartoffeln (nicht geschält)
- Nicht empfehlenswert: Hartweizennudeln, Kartoffelbrei, Kroketten, Pommes, geschälter Reis
Nüsse, Samen
- Empfehlenswert: Pinien-, Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Mandeln, Cashewnüsse, Haselnüsse, Macadamianüsse
- Nicht empfehlenswert: Erdnüsse, gesalzene Nüsse
Trigger – Welche Lebensmittel verstärken meine Schuppenflechte?
Wenn man sich zum ersten Mal ganz bewusst mit seiner Ernährung auseinandersetzen möchte, ist es in Hinsicht auf Erkrankungen wie Psoriasis möglicherweise hilfreich, ein Ernährungstagebuch zu führen. Hierbei notierst du dir, wann du etwas gegessen und getrunken und ob du anschließend eine Veränderung an deiner Haut bemerkt hast. Das ist gleichzeitig auch der beste Weg, um etwas über das Risiko deiner individuellen Trigger zu erfahren.
Was ist ein Trigger?
Als Trigger werden gewisse Lebensmittel oder Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln und Getränken bezeichnet, die als Auslöser für einen Schuppenflechte-Schub oder eine Verschlechterung der Beschwerden fungieren können.
Doch bedenke – was bei einem Menschen als deutlicher Trigger erkannt wird, muss bei einem anderen Betroffenen nicht die gleiche negative Wirkung haben! Es gibt jedoch einige Lebensmittel, die immer wieder von zahlreichen Patienten als Auslöser für Schuppenflechte genannt werden.
Welche Lebensmittel sind bei Schuppenflechte als Auslöser bekannt?
- Scharfe Gewürze (z. B. Chili, Curry, Pfeffer),
- Zitrusfrüchte,
- Kaffee,
- Nüsse,
- Alkohol (insbesondere Wein und hochprozentiger Alkohol) und
- Glutenhaltige Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Gerste usw.).
Fazit zur Ernährung bei Schuppenflechte
Insgesamt kann man also festhalten, dass stets die Summe aller Maßnahmen, die du ergreifst, sich zusammen gut auf deine Gesundheit und in unserem Falle auf deine Schuppenflechte auswirkt:
- Individuelle Therapie,
- tägliche Pflege der Haut,
- gesunde Ernährung,
- reduzierter Stressfaktor,
- ausreichend Schlaf- und Entspannungsphasen,
- wenig Alkohol und Nikotin sowie
- ausreichend Bewegung.
Jetzt kommst du an die Reihe. Was hast du an deiner Ernährung umgestellt? Was hilft bei dir und was macht die Krankheit nur noch schlimmer?
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FAQ zur Ernährung bei Schuppenflechte
1. Spielt die Ernährung bei Schuppenflechte eine Rolle?
Die Ernährung kann bei Psoriasis eine entscheidende Rolle spielen. Faktoren wie Übergewicht, Alkohol und Nikotin gelten als Auslöser der Erkrankung. Zudem kann eine entzündungshemmende Ernährung positiven Einfluss auf die Schuppenflechte nehmen. Dabei gibt es eine Reihe an speziellen Ernährungsformen, unter welchen abgewogen werden sollte.
2. Welche Ernährungsform ist bei Schuppenflechte die richtige?
Eine grundsätzliche Antwort, welche Ernährung bei Psoriasis die beste ist, kann an dieser Stelle nicht getroffen werden. Jeder Betroffene reagiert anders und hat unterschiedliche Trigger. Daher gilt, dass jeder Patient auf seinen Körper hören und eine für sich passende Ernährungsform auswählen sollten.
3. Darf ich bei Psoriasis alles essen, was ich möchte?
Grundsätzlich ja. Jedoch gelten einige Nahrungsmittel und Übergewicht als Auslöser von Psoriasis. Zudem reagiert jeder Betroffene anders auf verschiedene Lebensmittel, weshalb eine individuelle Ernährung angeraten wird.
4. Sollte ich strikt meine Diät einhalten?
Je strikter du dich an deinen Ernährungsplan hältst, desto besser ist dies im Regelfall für deine Schuppenflechte. Beachte allerdings, dass eine zu radikale Diät auch Frust auslösen und somit negativen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben kann. Höre hier also immer auf deinen Körper.
5. Welche Lebensmittel gelten als Auslöser von Psoriasis?
In der Wissenschaft gelten z.B. Kaffee, Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze, einige Nuss-Sorten, glutenhaltige Getreidearten sowie Alkohol als Auslöser von Schuppenflechte. Auch Übergewicht erhöht das Risiko für eine Psoriasis oder kann diese verstärken.
Hier klicken, dann findest du alle Quellenangaben
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- Sterry W et al.: International Psoriasis Council. Obesity in psoriasis: the metabolic, clinical and therapeutic implications. Report of an interdisciplinary conference and review. In: Br J Dermatol 2007; 157: 649-655.
- Kaimal S, Thappa DM: Diet in dermatology: Revisited. In: IJDVL 2010; 76(2): 103-115.
- Fortes C et al.: Relationship Between Smoking and the Clinical Severity of Psoriasis. In: Archives of Dermatology 2005; 141: 1580-1584.
- Herron MD et al.: Impact of obesity and smoking on psoriasis presentation and management. In: Archives of Dermatology 2005 Dec; 141(12): 1527-1534.
- Calder PC: Omega-3 polyunsaturated fatty acids and inflammatory processes: nutrition or pharmacology? In: BJCP 2013;75(3):645-662
- Mrowietz U. et al.: Psoriasis. In: Plewig et al. (Hg): Braun-Falco‘s Dermatologie, Venerologie
- Leitlinie der Dt. Dermatologischen Ges. (DDG): Therapie der Psoriasis vulgaris (Stand: Februar 2011)
- Patientenleitlinie des Dt. Psoriasis Bund e.V.: Behandlung der Psoriasis der Haut (Stand: 2011)
- Finamor DC et al (2013) A pilot study assessing the effect of prolonged administration of high daily doses of vitamin D on the clinical course of vitiligo and psoriasis. Dermatoendocrinol 5(1):222-34.
Bernd ist einer der beiden Gründer von Farbenhaut. Er leidet seit über 20 Jahren an Psoriasis, sieht die chronische Hauterkrankung aber mit mehr Gelassenheit als noch vor ein paar Jahren (was ein hartes Stück Arbeit war). Nichtsdestotrotz ist es ihm ein großes Anliegen, Psoriasis einfacher und sozial akzeptierter zu machen.
Ich habe seit 2015 PSO-Arthritis, war damals 67 Jahre alt. Seit einigen Jahren lebe ich vegan, allerdings Vegetarierin war ich damals schon über 30 Jahre lang. Meine Haupternährung besteht aus Gemüse, Früchte und selbstverständlich Reis ect. Mit der Ernährung hat meine Krankheit kaum etwas zu tun, meine Mom, sowie meine Oma litten schon daran. Schädlich jedoch sind in jedem Falle Zigaretten, Alkohol und Kaffee. Nach Alkoholgenuss, selbst in geringsten Mengen,bekomme ich rheumatische Schmerzen. ALSO VERZICHTE ICH GERNE DARAUF. Aufregungen jeder Art begünstigen bei mir sofort einen unerträglichen Juckreiz. Hitze und schwitzen fördert bei mir ein Brennen der Kopfhaut, s dass ich die pralle Sonne meide. Allerdings schwimmen im kaltem Wasser oder eiskaltes Duschen bekommt mir sehr gut. Ansonsten leider, ohne METEX und bei entsprechenden Anfällen leider auch Cortison, ansonsten schwellen meine Gelenke an
Danke für die vielen Tipps! Omega-3-Fettsäuren sind denke ich auf jeden Fall hilfreich.
Viele Grüße
Juliane
Great!