Leider geht Neurodermitis nicht immer nur mit den typischen Neurodermitis Symptomen einher. Oftmals kommen noch Begleiterscheinungen hinzu, die dem Betroffenen das Leben noch schwerer machen. Zu diesen Neurodermitis Komplikationen zählen unter anderem Depressionen, Herpes und Dellwarzen. Weiterhin zählen massive Schlafstörungen zu den Begleiterscheinungen. Wie du damit umgehen kannst und was du tun kannst, um dich so gut wie möglich vor diesen Begleiterkrankungen zu schützen, erklären wir dir in diesem Artikel.

Welche Neurodermitis Komplikationen können auftreten?

Da bei Neurodermitikern die Immunabwehr vermindert ist, haben sie häufiger mit Bakterien, Viren und Keimen zu kämpfen. Zudem ist die Haut mit Bakterien wie etwa Staphylococcus aureus deutlich mehr besiedelt, als bei gesunder Haut. Ein weiteres Problem ist die Hautoberfläche, die durch Schuppen, Rillen- und Furchenbildung stark vergrößert ist. Somit können sich auch Bakterien besser ansiedeln, da sie an der Haut gut haften bleiben. Auch der Juckreiz, der den Betroffenen dazu verleitet zu kratzen, beeinträchtigt die Hautbarriere zusätzlich.

Durch all diese Faktoren kommt es häufiger zu Neurodermitis Komplikationen. Infektionen und Pilzerkrankungen sind leider keine Seltenheit. Auch entzündlich bedingter Haarausfall (Alopecia areata) zählt zu diesen Begleiterscheinungen. Sogar Kleinwuchs oder Wachstumsstörungen können auftreten, wenn die Kinder bereits in frühem Alter an Neurodermitis leiden. Eher selten, aber dennoch nicht ungewöhnlich sind auch Augenerkrankungen.

In dieser Tabelle findest du die Neurodermitis Komplikationen nach Auslöser:

Bakterien Pilze Viren
Abszesse Juckende Pusteln Dellwarzen
Erysipel (Wundrose) die Haut ist rot, geschwollen und schmerzt stark Hautpilzinfektionen Ekzema herpeticatum – Herpesinfektion, die durch Herpes simplex Viren ausgelöst wird.
Haarfollikelentzündung    
Impetigo contagiosa  (Grindflechte)    

 

Weiterhin kommen noch Schlafstörungen, Depressionen oder Phobien und Ängste hinzu. Je nach Schwere der Neurodermitis kann es durchaus auch zu sozialen Phobien kommen, indem sich die Betroffenen von der Außenwelt abschotten, da sie sich schämen. Natürlich muss dies nicht immer in einer Angststörung enden. Es wurde aber beobachtet, dass Neurodermitiker häufig die sozialen Kontakte meiden – vor allem dann, wenn Schübe auftreten.

Begleiterscheinungen bei defekter Hautbarriere

Durch die defekte Haut können die Erreger besser in die Haut eindringen. Somit können sie Infektionen verursachen, die dann die Beschwerden noch verschlimmern und auch den Juckreiz noch deutlich verstärken. Im schlimmsten Fall kann es dann sogar zu einer Blutvergiftung kommen.

Dellwarzen

Zu den Virusinfekten zählen vor allem Dellwarzen. Diese werden durch das Mollusca contagiosa Virus ausgelöst und sind eigentlich harmlos. Es handelt sich bei Dellwarzen um eine Infektion, die sich häufig an ein bis zwei Hautstellen zeigt. Eher selten, aber nicht unmöglich, können die Dellwarzen auch an mehreren Hautstellen auftreten.

Hier bilden sich Knoten mit einer Größe von 3 bis 5 mm. Die Knoten haben eine glatte Oberfläche, haben eine weiß-gelbe Farbe und sind eingedellt. Die Dellwarzen können auf der Haut sein. Fängst du an zu kratzen, besteht die Gefahr einer Virusverschleppung. Dies bedeutet, dass du weitere Hautregionen mit dem Virus infizierst.

Dellwarzen und Neurodermitis gehören oft zusammen. Neurodermitiker haben leider sehr häufig damit zu kämpfen. Um die Dellwarzen zu entfernen, werden sie mit einem scharfen Löffel ausgeschabt. Vor der Behandlung bekommst du eine lokale Betäubung, damit du davon nichts spürst.

Ekzema herpeticatum

Das Ekzema herpeticatum zählt zu den gefürchtetsten Komplikationen bei Neurodermitis. Die Infektion wird durch das Herpes simplex Virus ausgelöst. Während die Lippenbläschen eine harmlose Variante sind, kann dies bei Neurodermitikern schon anders aussehen. Durch die geschädigte Haut können die Herpesviren in große Hautareale eindringen und sich so rasant vermehren. Hierbei spricht man dann vom Herpesekzem (Ekzema herpeticatum).

Bei dieser Begleiterkrankung kommt es zu großflächigen Entzündungen der Haut, die mit Bläschenbildung einhergeht. Die Herpesekzeme sind so groß wie ein Stecknadelkopf und äußern sich durch leicht eingedellte Bläschen. Nach wenigen Tagen platzen diese auf und hinterlassen kleine Wunden. Durch diese Wunden besteht jedoch wieder eine größere Gefahr einer Infektion.

Meist sind vom Herpesekzem bei Neurodermitis Gesicht, Hals und Arme betroffen. Es hat sich bei Untersuchungen herausgestellt, dass die Erkrankung in der Regel nur auf die von Neurodermitis befallenen Hautarealen beschränkt ist. Es ist zwar auch eine Ausweitung auf gesunde Hautareale möglich, dies ist aber sehr selten.

Zudem treten häufig hohes Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl auf. Außerdem kann diese Virusinfektion lebensgefährlich sein. Sie kann eine Blutvergiftung wie auch eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Daher ist eine Behandlung besonders wichtig. Der behandelnde Arzt verschreibt virenhemmende Medikamente. Bei sehr akuten Fällen kann auch eine Infusion notwendig sein.

Pilzinfektionen und der graue Star

Neurodermitiker und Pilzinfektionen gehören ebenfalls oft zusammen. Durch die gestörte Hautbarriere können sich Pilze hervorragend in den geschundenen Hautregionen ansiedeln. Meist äußern diese sich durch juckende Pusteln. Bei einigen Patienten entsteht sogar der Graue Star durch die Pilzinfektionen. Dabei sehen Forscher das Problem auch in kortisonhaltigen Präparaten, die bei akuten Schüben verordnet werden. Allerdings müssen hier noch einige Studien erfolgen, um dies ausreichend zu belegen.

Abszesse

Abszesse treten häufig bei Neurodermitikern auf. Dies liegt daran, dass der quälende Juckreiz die Betroffenen zum Kratzen verleitet. Dies führt häufig zu Entzündungen und zusätzliche Keime können in die Haut eindringen. Da die Hautbarriere geschwächt ist, können sich bakterielle Infektionen schnell ausbilden und es kommt zu Abszessen. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte das regelmäßige Duschen wie auch den regelmäßigen Wechsel der Bekleidung, um die Viren, Keime und Bakterien so gut es geht zu eliminieren. Zudem können auf die betroffenen Hautareale auch Schwarzteeumschläge aufgebracht werden, um die Stellen antiseptisch zu behandeln. In der Regel wird eine Behandlung mit Antibiotika empfehlen, die über drei bis maximal sechs Monate erfolgen kann.

Impetigo contagiosa

Besonders häufig zu beobachten ist die Neurodermitis Begleiterscheinung Impetigo contagiosa: diese Krankheit ist auch unter dem Namen Grindflechte bekannt. Sie wird durch Staphylococcus aureus ausgelöst. Die Bakterien sind praktisch überall auf der Haut zu finden. Bei gesunden Menschen lösen sie jedoch keine Erkrankung aus. Anders bei Neurodermitikern, die wesentlich mehr Keime und Bakterien auf der Haut haben. Hier können die Staphylococcus aureus Bakterien die unterschiedlichsten Krankheiten auslösen. Sie können in die geschädigte Haut besser eindringen und sich vermehren.

Die betroffenen Hautregionen sind bei einer Impetigo contagiosa gerötet und es zeigen sich kleine oder auch größere Bläschen. Dabei können die Bläschen mit Eiter oder nur mit Flüssigkeit gefüllt sein. Leider tritt diese Neurodermitis Komplikation oft im Gesicht auf. Vor allem die Mundwinkel sind häufig betroffen. Weiterhin kann die Erkrankung auch an den Händen vorkommen. Platzen die Bläschen auf, läuft die Flüssigkeit aus und hinterlässt eine gelbe Kruste auf der Haut.

Auch wenn sich die Erkrankung meist auf eine Hautregion konzentriert, kann es dennoch dazu kommen, dass große Teile des Körpers betroffen sind. Ist dies der Fall, geht die Krankheit oftmals mit Fieber und einem Krankheitsgefühl einher. In der Regel werden Antibiotika verschrieben, um die Infektion zu behandeln und die Bakterien abzutöten.

Haarfollikelentzündungen

Eine Follikulitis, auch Haarfollikelentzündung genannt, kommt häufig als Komplikation bei Neurodermitis vor. Sie äußert sich in Hautausschlägen und durch Infektionen und wird ebenfalls durch Bakterien ausgelöst. Allerdings können auch Pilze diese Begleiterscheinung der Neurodermitis auslösen. Auch trockene Haut kann die Ursache einer Haarfollikelentzündung sein. Somit sind Neurodermitiker häufiger betroffen, da sie nicht nur mehr Bakterien auf der Haut haben, sondern die Haut auch sehr trocken ist.

Eine Follikulitis kann praktisch überall da auftreten, wo sich Haare befinden. Bei Männern treten sie häufig im Bartbereich auf. Doch auch im Intimbereich, am Gesäß, an der Brust und an den Oberschenkeln können Infektionen auftreten.

Die Behandlung kann über Antibiotika erfolgen, welches über einen längeren Zeitraum eingenommen werden muss. Auch antibiotische Salben oder antibakterielle Seifen können eine Therapiemöglichkeit sein. Allerdings sind antibakterielle Seifen bei Neurodermitis umstritten, da sie die Haut reizen können.

Erysipel

Eine Wundrose (Erysipel) ist eine entzündliche Erkrankung der Haut, die örtlich begrenzt auftritt. Sie kann in der Regel überall entstehen, meist jedoch an den Unterschenkeln. Ausgelöst wird sie durch Bakterien, die über kleine Wunden in die Haut eindringen. Oft handelt es sich dabei um Streptokokken. Die Erkrankung zeigt sich dadurch, dass die Haut rot und heiß ist und bei Druck stark schmerzt. Die ersten Symptome der Wundrose sind jedoch Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl.

Die Erysipel kann nur sehr klein sein oder sich über das gesamte Bein ausweiten. Auch das Gesicht ist öfter betroffen. Wichtig ist, die Wundrose schnell zu behandeln, bevor sie sich immer weiter ausbreiten kann. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Meningitis oder eine Blutvergiftung hinzukommen. Bei einer raschen Behandlung ist diese Begleiterkrankung der Neurodermitis aber sehr gut kontrollierbar. In der Regel werden Antibiotika für etwa 14 Tage eingenommen. Lediglich wenn die Wundrose sehr stark ausgeprägt ist, muss die Behandlung im Krankenhaus über eine Infusion erfolgen.

Depressionen und Angststörungen

Auch Depressionen sind Begleiterscheinungen der Neurodermitis. Ging man vor Jahren noch davon aus, dass rund die Hälfte aller Neurodermitis Betroffenen an Depressionen litten, konnten Studien das Gegenteil beweisen. Nur rund 22 % der Neurodermitiker leiden an Depressionen, die durch die Krankheit ausgelöst wurde. An Angststörungen leiden rund 17 % der Betroffenen. Dies mag zwar relativ gering erscheinen, doch diese Begleiterscheinungen der Neurodermitis sind ernst zu nehmen.

Zudem konnte auch belegt werden, dass Angststörungen und Depressionen die psychosozialen Begleiterkrankungen von Neurodermitis sind, die am häufigsten bei den Betroffenen auftreten. Hier hilft oftmals nur eine Therapie, damit die Betroffenen lernen, mit Ihrer Krankheit umzugehen.

Schlafstörungen

Schlafstörungen gehören ebenfalls zu den Begleiterscheinungen von Neurodermitis. Dies liegt vor allem daran, dass der starke Juckreiz in der Nacht am oft  schlimmsten ist und Betroffenen somit den Schlaf rauben kann. Neurodermitiker wachen oft nachts auf und sind dann natürlich am Morgen total übermüdet. Aus diesem Grund sollte die Haut am Abend besonders gut gepflegt werden, sodass Juckreiz erst gar nicht entstehen kann. Denn auch „nur“ trockene Haut kann Juckreiz auslösen.

Auch CBD kann dabei helfen, besser zu schlafen und die Ein- und Durchschlafstörungen zu verbannen. Allerdings sollte es nur mit einer intensiven Abendpflege kombiniert werden. Cannabidiol hat ebenfalls einen juckreizstillenden Effekt und kann in Tropfenform eingenommen oder als Salbe und Creme auf die Haut aufgetragen werden. Sinnvoll kann es auch sein, der speziellen Neurodermitis Creme einige Tropfen CBD Öl beizumischen.

Wie kann man solche Komplikationen vermeiden?

Um Neurodermitis Komplikationen zu vermeiden, ist vor allem die Basispflege von großer Bedeutung. Doch auch das regelmäßige Duschen sowie das Wechseln der Kleidung kann dazu beitragen, die Komplikationen einzudämmen oder zu verhindern. Vor allem, wenn es sich um Bläschen handelt, die aufplatzen. Die Viren und Bakterien haften dann an der Kleidung und können so weiter verteilt werden. So kann sich die Infektion schnell auch auf andere Hautregionen ausbreiten.

Doch auch die Basispflege ist wichtig. Sie sorgt dafür, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt und sich keine Furchen und Rillen oder Schuppen bilden. Denn genau dort haben Pilze, Viren oder Bakterien und Keime den perfekten Nährboden.

Wer hier sehr sorgfältig auf die Pflege achtet, wird in der Regel nur wenige Komplikationen bei Neurodermitis haben. Natürlich kann es immer zu Begleiterscheinungen kommen. Wichtig ist aber, diese so schnell wie möglich einzudämmen und mit einer geeigneten Behandlung zu beginnen.

FAQ zu Komplikationen bei Neurodermitis

Treten immer Komplikationen bei Neurodermitis auf?

Nein, es kann aber muss nicht zu Komplikationen kommen. Es heißt auch nicht, dass es immer wieder zu Begleiterscheinungen kommt, wenn sie einmal aufgetreten sind. Dies ist von Neurodermitis Patient zu Neurodermitis Patient unterschiedlich und sehr individuell.

Weshalb sind Neurodermitiker besonders häufig betroffen?

Dies liegt vor allem an der trockenen Haut. Daher ist die Basispflege besonders wichtig. Die Hautbarriere bei Neurodermitikern ist gestört und die Haut kann somit nicht so gut geschützt werden. Weiterhin haben Betroffene deutlich mehr Keime und Bakterien auf der Haut als ein gesunder Mensch. Während diese bei gesunden Menschen keine Erkrankungen auslösen, kommt es bei Neurodermitis Patienten oftmals zu einer Begleiterkrankung durch Bakterien und Viren. In der groben und zerschundenen Haut finden sie den besten Nährboden und können sich so besser und schneller einnisten.

Wie kann der Juckreiz in der Nacht gelindert werden?

Wie bereits erwähnt sollte die Haut am Abend besonders intensiv gepflegt werden. Ideal ist es, die betroffenen Stellen dick einzucremen, damit die Haut mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Auch einige Tropfen CBD Öl in der Neurodermitis Salbe können dabei helfen, den Juckreiz zu lindern. CBD hat einen juckreizstillenden, entzündungshemmenden und schmerzstillenden Effekt und kann dadurch sehr hilfreich zum Einsatz kommen. Auch täglich mehrmals die Haut mit wenigen Tropfen CBD zu behandeln, kann in Kombination mit der Basispflege ein wichtiger Helfer sein.