Zuckerfrei bei Schuppenflechte – bringt das was?

Kennst du schon die Candida (oder zuckerfrei) Diät? Menschen mit Schuppenflechte sind oft ausgezeichnet über unterschiedliche Ernährungsformen informiert. Psoriasis-Patienten wissen daher, dass die richtige Ernährung maßgeblich zur Gesundheit beitragen kann.  Einer der populärsten Heilungsansätze für die Schuppenflechte ist, den Zuckerkonsum zu reduzieren. Die Candida-Diät geht noch einen Schritt weiter und streicht Zucker komplett vom Speiseplan.
Wie das genau geht, erklären wir dir hier.

Was ist die zuckerfrei-Diät?

Zucker ist der Treibstoff unseres Körpers und per se nichts Schlimmes. Durch die moderne Ernährungsweise fügen wir unseren Körpern aber im Regelfall stets deutlich zu viel Zucker zu. Das kann zu Problemen führen. Die bekanntesten negativen Auswirkungen von einem zu hohen Zuckerkonsum sind Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes. Aber Zucker kann auch Bluthochdruck und Darmprobleme auslösen, fördert Entzündungen und steht im Verdacht, bei Krankheiten wie Alzheimer und Krebs eine entscheidende Rolle zu spielen. (3)

In Deutschland werden pro Jahr durchschnittlich 32 kg Zucker pro Kopf und Jahr konsumiert. Das sind umgerechnet 22 Teelöffel Zucker jeden Tag. Wenn man betrachtet, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht mehr als 6 Teelöffel Zucker pro Tag empfiehlt, so wird klar, dass deutlicher Handlungsbedarf besteht, den Zuckerkonsum zu reduzieren. (4) Unter Zucker werden hierbei alle Zuckerarten verstanden, die Speisen und Getränken zugesetzt werden, sowie auch Zucker, der natürlich in Honig, Sirup und Fruchtsäften enthalten ist.

Bei der Zuckerfrei-Diät werden Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel sowie die meisten Lebensmittel mit einem hohen Kohlehydratanteil komplett vom Speiseplan gestrichen. Statt Fertigprodukte, Backwaren und süßem Obst kommen nun vor allem Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Pseudogetreide wie Quinoa auf den Speiseplan.

Was ist die Candida – Diät?

Candida ist ein Hefepilz, den wir fast alle in uns tragen. Der Hefepilz sitzt auf der Haut, den Schleimhäuten und auch im Darm. So lange der Pilz in nur geringen Mengen vorkommt, ist er völlig harmlos. Vermehrt er sich aber stark, so kann das zu Problemen führen. Hat sich der Candida Pilz z.B. im Darm zu stark ausgebreitet, so spricht man von einer Mykose.

Typische Beschwerden bei einer Mykose sind:

  • Generelles Unwohlsein
  • Verdauungsbeschwerden wie z. B. Völlegefühl, Durchfall,  Verstopfung
  • Müdigkeit und allgemeine Erschöpfung
  • Stimmungsschwankungen
  • Ekzeme und Ausschläge, Nagel- oder Fußpilz
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Allergien, geschwächtes Immunsystem (1)

Was sind die Ursachen für eine verstärkte Vermehrung des Candida-Pilzes:

  • Eine ungesunde Ernährung
  • Ein Mangel an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen
  • Belastung des Körpers durch Schwermetalle oder Umweltschadstoffe
  • Psychische Ursachen wie lang andauernder Stress oder starke emotionale Belastung
  • Medikamentöse Therapie mit z. B. Antibiotika, Cortison, Hormonen (2)

Die Candida-Diät setzt bei der Ernährung an. Grundlage hierfür ist, dass sich der Candida-Pilz von Kohlenhydraten und Zucker ernährt. Wird dem Hefepilz durch eine zuckerfreie Ernährungsweise die Energiequelle entzogen, so kann sich der Hefepilz nicht mehr weiter vermehren und die Beschwerden klingen ab.  

Diese Ernährungsform ist also die zuckerfrei-Diät, aber mit dem Ziel, den Candida-Pilz zu bekämpfen.

Candida Schuppenflechte: Hilft die zuckerfrei-Diät bei Schuppenflechte?

Die kurze Antwort ist ja, die Zuckerfrei (Candida) -Diät kann sich sehr positiv auf die Psoriasis auswirken. Durch eine zuckerfreie Ernährung werden Entzündungen der Haut reduziert, die Gesundheit des Darms unterstützt und das Immunsystem gestärkt. Alles Faktoren, die bei Psoriasis helfen.

Zucker fördert Entzündungen im Körper

Zucker unterstützt die Freisetzung von entzündungsfördernden Botenstoffen im Körper. Deshalb kann Zucker  Entzündungen nicht nur auslösen, sondern bestehende Entzündungen im Körper deutlich verschlimmern. Etwas, dass wir bei der Schuppenflechte vermeiden wollen. Mehr Infos dazu findest du im Artikel Zucker und Schuppenflechte.

Zucker kann Candida auslösen

Zucker ist das liebste Nahrungsmittel der Pilze und Bakterien in unserem Körper und kann so einen Pilzbefall mit Candida verursachen. Candida steht unter Verdacht Psoriasis auszulösen und/ oder zu verschlimmern. Mehr Informationen über Candida findest du im Artikel über Diäten bei Schuppenflechte.

Zucker kann den Darm schädigen

Durch zu viel Zucker in unserem Körper kann es zu einer Entzündung der Darmwand kommen. Der Darm wird dann durchlässig für Nahrungsbestandteile, die unseren Körper und das Immunsystem völlig aus dem Gleichgewicht bringt (Leaky Gut Syndrom).

Zucker macht krank

Ein hoher Zuckerkonsum hat viele negative Begleiterscheinungen. Er führt zu einem geschwächten Immunsystem, macht uns träge, stresst Organe wie die Bauchspeicheldrüse und Leber, übersäuert den Körper und erschwert es, Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen. (5)

Zucker schwächt also unseren gesamten Organismus. Gerade bei Schuppenflechte ist es wichtig, dass wir ein starkes Immunsystem, eine ausreichende Versorgung von Vitaminen und Nährstoffen und einen gesunden Darm haben. Daher ist die Zuckerfrei-Diät ein guter Ansatz, um den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und somit die Heilung und Verbesserung der Schuppenflechte zu unterstützen.

Was kann ich bei der zuckerfrei (Candida) Diät noch essen?

Bei der Zuckerfrei-Diät werden Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel und Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel schnell nach oben schießen lassen, komplett vom Speiseplan gestrichen.
Zum Glück gibt es viele Lebensmittel ohne Zucker und gesunde Alternativen zu zuckerhaltigen Speisen.

Davon solltest du die Finger lassen

  • Fertiggerichte  wie z. B. Tiefkühlgerichte, Tütensuppen, Fastfood, Fertigsaucen
  • Weizenprodukte wie Brot, Nudeln, Frühstücksflocken
  • Süßes Obst wie z.B. Bananen, Kirschen, Trauben
  • Süßigkeiten wie z. B. Schokolade, Gummibärchen, Kuchen, Eis
  • Marmelade und süße Brotaufstriche  wie z. B. Schokoladenaufstrich, Zuckerrübensirup
  • Trockenobst  wie Datteln, Rosinen, Apfelringe
  • Gesüßte Milchprodukte wie Fruchtjoghurt und Kakaogetränke
  • Süßungsmittel wie Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft
  • Fruchtsäfte, Limonaden und gesüßte Getränke (z.B. Smoothies)

Kämpfst du mit einem Candida-Pilzbefall, so solltest du darüber hinaus auch darauf achten, Alkohol, Hefe, Schimmelpilze (z.B. Schimmelkäse) und Kaffee zu meiden.

Diese Lebensmittel kannst du unbesorgt essen

  • Fast alle Gemüsesorten (Vorsicht bei stark stärkehaltigen Gemüsesorten wie z. B. Kartoffeln, Erbsen und Mais)
  • Kleine Mengen von Obst mit geringem Zuckergehalt (z. B. Beeren)
  • Hochwertiges Fleisch von vegetarisch ernährten Tieren
  • Frischer Fisch (idealerweise heimische Fischsorten)
  • Eier in Bioqualität
  • Naturbelassene Milchprodukte wie Naturjoghurt, Käse (hier evtl. Auf Kuhmilchalternativen wie Ziegenmilch, Schafsmilch oder pflanzliche Milchalternativen umsteigen)
  • Pseudogetreide wie z. B. Quinoa und Buchweizen
  • Knäckebrot und Vollkorn-Sauerteig-Brot
  • Nüsse und Samen (wenn keine Allergie vorliegt)
  • Fermentiertes Gemüse wie z. B. Sauerkraut (Achtung: Falls der Darm stark beansprucht ist, kann es sein, dass fermentiertes Gemüse nicht gut vertragen wird)
  • Öle und Fette wie z. B. Kokosöl, Leinsamenöl, Butter (Vorsicht bei Maisöl und Sojaöl)
  • Wasser, Mineralwasser, ungesüßter Tee und Kaffee (6)

Wie bei allen Ernährungsweisen ist auch die Zuckerfrei-Diät eine hochindividuelle Sache. Auch wenn die Grundregeln klar sind und ein stabiles Grundgerüst für diese Diät bilden, so reagiert jeder Körper eigen. Daher solltest du gut darauf achten, wie dein Körper und deine Schuppenflechte mit der Umstellung umgehen und gegebenenfalls Lebensmittel, die dir nicht guttun, vom Speiseplan streichen. Falls dein Körper unkomplizierter ist, kannst du natürlich auch wieder Lebensmittel mit einem höheren Zuckeranteil in deine Ernährung aufnehmen.

Fünf schnelle Tipps für den einfachen Einstieg in die zuckerfrei (Candida) Diät

Natürlich ist jede Ernährungsumstellung erstmal eine Veränderung der Lebensgewohnheiten. Mit ein paar Tipps gelingt die Umstellung auf eine zuckerfreie Ernährung aber meist gut. So kann oftmals schon schnell eine Verbesserung der Schuppenflechte und ein allgemein höheres Wohlbefinden beobachtet werden.

1. Tipp: Mach einen Kaltstart

Auch wenn es brutal klingt, so ist der einfachste Einstieg in die Zuckerfrei-Diät ein totaler Kaltstart. Das bedeutet 4 Wochen kein Zucker. Die ersten Tage können herausfordernd sein, aber du wirst merken, dass sich dein Körper schon nach kurzer Zeit an die neue Ernährung gewöhnen wird. Es gibt eine Reihe von Büchern und Online-Plattformen, die dich hier unterstützen können.

2. Tipp: Informiere dich

Damit du auch weißt, in welchen Lebensmitteln Zucker steckt, solltest du dich in das Thema einlesen. Gerade im Internet gibt es unzählige Tipps und Tricks zur zuckerfreien-Diät und Rezepte in Hülle und Fülle, die wunderbar ohne Zucker funktionieren.

3. Tipp: Mach es dir einfach

Falls der Umstieg auf eine zuckerfreie Ernährung für dich zu Beginn kompliziert wirkt, konzentriere dich auf die Grundpfeiler der Candida-Diät: Gemüse, Fleisch und Fisch gehen fast immer, Fertigprodukte, süßes Obst und gesüßte Getränke sind ein Tabu. Trauere nicht den Sachen nach, die du nicht essen kannst, sondern freue dich über die vielen zuckerfreien Alternativen, die es gibt.

4. Lerne Etiketten zu lesen

Oftmals versteckt sich Zucker hinter komplizierten Lebensmittelbezeichnungen. Damit du nicht in diese Falle tappst, solltest du dich mit den unterschiedlichen Bezeichnungen für Zucker vertraut machen. Eine einfache Regel ist, dass viele Zuckervarianten mit der -ose enden (z. B. Glukose). Eine genaue Auflistung aller Zuckerarten und Süßungsmittel findest du im Artikel “Zuckerfrei bei Schuppenflechte“.

5. Hol dir Unterstützung

Suche dir jemanden, der mit dir gemeinsam in die zuckerfreie Ernährung startet. So könnt ihr euch gegenseitig motivieren und bei einem Motivationsloch gegenseitig helfen. Da eine zuckerfreie Ernährung ja nicht nur bei Schuppenflechte hilft, sondern generell eine positive Auswirkung auf den Körper hat, findest du bestimmt leicht jemanden, der mit dir in dieses Experiment starten will.

Berichte uns doch, ob du dich zuckerfrei ernährst und wie die Umstellung für dich geklappt hat. Hast du schon eine Veränderung deiner Haut beobachten können? Welche Tipps gibst du anderen Betroffenen mit auf den Weg? Wir freuen uns über deine Kommentare!

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Quellen: