Als chronisch-entzündliche Hauterkrankung betrifft Schuppenflechte weltweit rund 125 Millionen Menschen. Jeder Betroffene hat wohlgemerkt seine eigene Schuppenflechte – zumindest in Hinsicht auf Ausprägung, Verlauf und Wirksamkeit der einzelnen Möglichkeiten zur Behandlung und Therapie. Doch wie sieht Schuppenflechte aus? Und wie erkenne ich Schuppenflechte auf der Haut? Wir zeigen dir einige Schuppenflechte Bilder und geben dir eine grobe Übersicht der wichtigsten Fragen und Antworten rund um Psoriasis.
Inhalt:
Schuppenflechte Bilder
Wie sieht Schuppenflechte (Psoriasis) aus?
Wir zeigen dir im Folgenden einige Schuppenflechte Bilder, die die Hauterkrankung exemplarisch darstellen – in verschiedenen Ausprägungen, an verschiedenen Körperteilen und Formen.
Dabei wollen wir nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass jeder Patient seine eigene Psoriasis hat. Die Schuppenflechte Bilder zeigen dir lediglich, wie Psoriasis aussehen kann.
Solltest du die Vermutung haben, dass du Schuppenflechte hast, dann sollten dir diese Schuppenflechte Bilder nur als ein erster Anhaltspunkt dienen. Wir raten dir in diesem Fall dringend, dich mit deinem Arzt in Verbindung zu setzen – nur er kann eine fachliche Diagnose erstellen!
10 wichtige Fragen & Antworten zu Schuppenflechte
Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die viele Fragen aufwirft – nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für Angehörige, Freunde und das gesamte Umfeld von Patienten mit Psoriasis.
Die Auswahl an Bildern sagt bereits einiges über die Krankheit aus – wir wollen dir darüber hinaus eine Übersicht der häufigsten und wichtigsten Fragen rund um Psoriasis geben. Die Antworten sind absichtlich kurzgehalten, so kannst du dir einen ersten Überblick verschaffen und die relevanten Themen in unseren Beiträgen auf FARBENHAUT nachlesen!
Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?
Schuppenflechte ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung, bei der sich die Hautzellen viel schneller erneuern als bei nicht betroffenen Menschen. Durch die Überproduktion an Hautzellen sammeln sich die überschüssigen Zellen verstärkt an der Hautoberfläche an. Folglich kommt es zu einer starken Schuppenbildung und Verhornung der Hautschuppen.
Was ist die Ursache von Schuppenflechte?
Wissenschaft und Medizin können die Frage nach den genauen Ursachen von Schuppenflechte bis dato leider nicht ausreichend beantworten. Der aktuelle Forschungsstand geht davon aus, dass bei Schuppenflechte eine genetische Disposition (Vererbung) vorliegt. Jedoch betonen Ärzte, dass nicht die Krankheit selbst oder der Grad ihrer Ausprägung, sondern nur die Neigung zur Erkrankung über die Gene weitergeben wird.
Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich wohl um ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und diversen auslösenden Faktoren, die gemeinsam zum Ausbruch einer Psoriasis beitragen. Eindeutig ist hingegen, dass Schuppenflechte nicht ansteckend ist.
Was sind auslösende Faktoren (Trigger) von Psoriasis?
Bei der Ursachenforschung von Schuppenflechte spielen neben der genetischen Veranlagung auch auslösende Faktoren eine wichtige Rolle. Diese sogenannten Trigger sind bei jedem Betroffenen individuell und können den Ausbruch der Hauterkrankung auslösen und im Krankheitsverlauf immer wieder zu neuen Schüben führen.
Mögliche Trigger sind:
- Alkohol,
- Allergien,
- Hautverletzungen (beispielsweise Wunden oder Sonnenbrand),
- hormonelle Veränderungen,
- Infektionserkrankungen (wie Streptokokken),
- Leaky Gut Syndrom,
- Medikamente (beispielsweise Betablocker),
- Rauchen,
- Einflüsse aus der Umwelt,
- Stress oder
- Übergewicht (Adipositas).
Welche Symptome bei Schuppenflechte?
Die überschüssigen Hautzellen bei Psoriasis sammeln sich verstärkt auf der Hautoberfläche an und führen zu Verhornungen. Der natürliche Regenerationsprozess der Haut ist somit gestört und führt zu den typischen Symptomen der Schuppenflechte. Dazu gehören je nach Ausprägung und betroffener Körperstelle in den meisten Fällen:
- Trockene Haut,
- verhornte und rote Flecken auf der Haut,
- massiver Juckreiz.
Welche Formen von Psoriasis gibt es?
Ärzte unterscheiden zwischen fünf Formen der Psoriasis. Einige davon treten einzeln auf, andere können in Kombination auftreten und wieder andere sind eine Art „Komplikation“ der klassischen Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).
Grundsätzlich gibt es die folgenden fünf Formen der Schuppenflechte:
- Psoriasis vulgaris (Plaques Psoriasis)
- Psoriasis guttata (tropfenförmige Psoriasis)
- Schuppenflechte der Körperfalten (Psoriasis inversa)
- Psoriasis pustulosa
- Psoriasis erythrodermica
Diese „klassischen“ Formen der Schuppenflechte können an den unterschiedlichsten Körperstellen auftreten. Daneben leiden viele Betroffene beispielsweise auch an Nagelpsoriasis und bei rund 30 Prozent aller Patienten tritt Psoriasis Arthritis auf.
Welche Begleiterkrankungen gibt es bei Schuppenflechte?
Neben den charakteristischen Symptomen der Psoriasis bestätigen Ärzte der Dermatologie, dass rund 70 % der Patienten mindestens eine Begleiterkrankung (Komorbidität) aufweisen. Besonders häufig lassen sich die folgenden Arten von Erkrankungen erkennen:
- Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems (wie Schlaganfälle und Herzinfarkt),
- Stoffwechselerkrankungen (wie Diabetes, Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht),
- psychische Erkrankungen (Isolation, Ausgrenzung, Stigmatisierung, Depression) sowie
- Psoriasis-Arthritis.
Wie sehen Behandlung und Therapie bei Psoriasis aus?
Hinweis: Jede Behandlung und jeden Ansatz von Therapie solltest du vorab mit deinem Arzt absprechen, um eine Verschlimmerung deines Hautzustandes zu vermeiden!
Die Therapie deiner Schuppenflechte kann medikamentös erfolgen. Bei einer Lokaltherapie werden dabei Medikamente für die äußere Behandlung eingesetzt – dazu gehören beispielsweise Kortison, Vitamin D, Dithranol oder Steinkohlenteer. Bei einer inneren Behandlung (systemische Therapie) kommen Wirkstoffe wie Fumarate, Methotrexat, Ciclosporin, Retinoide und Biologika zum Einsatz.
Weitere Möglichkeiten zur alternativen oder ergänzenden Behandlung sind:
- Hausmittel und Naturheilstoffe,
- Nährstoffe (wie Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D),
- Homöopathie,
- Lichttherapie (wie Licht-Bade-Therapie oder Lasertherapie),
- Bäder zur Linderung von Juckreiz,
- Klimatherapie sowie
- Cremes, Öle und Salben.
Welche Ernährung hilft bei Schuppenflechte?
Ein Zusammenhang zwischen Ernährungsform und Schuppenflechte wird heute von vielen Patienten vermutet und basierend auf eigenen Erfahrungen bestätigt – einen wissenschaftlichen Beleg gibt es bis dato nicht. Da es sich bei Psoriasis aber um eine autoimmune Erkrankung handelt, vermuten Ärzte, dass eine gesunde Ernährung sich positiv auf die Ausprägung und den Verlauf der Schuppenflechte auswirkt.
Laut Ernährungsexperten und Medizinern sind insbesondere die folgenden Ernährungsformen bei Psoriasis empfehlenswert:
- Coimbra-Protokoll,
- Autoimmunprotokoll,
- Pagano Diät und
- Paleo-Diät.
Sport bei Schuppenflechte?
Zwei treibende Faktoren bei Schuppenflechte, die bei Betroffenen zu einer Verschlechterung des Hautzustandes oder zu neuen Schüben führen können, sind Stress und Übergewicht.
Mithilfe von Sport kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sport hilft nachweislich, Stress zu reduzieren und unterstützt dich zudem dabei, dich körperlich fit zu halten. In Kombination mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beugst du Übergewicht vor oder kannst überschüssige Pfunde verlieren. Zudem wirkt Sport entzündungshemmend und beeinflusst so deine Psoriasis auch indirekt positiv.
Auch bei Psoriasis-Arthritis ist Sport durchaus erwünscht. Besonders geeignet sind in diesem Fall Sportarten, die die Gelenke schonen, wie beispielsweise:
Ist Psoriasis ansteckend?
Psoriasis ist nicht ansteckend.
Bis heute glauben jedoch viele Menschen fälschlicherweise, dass Schuppenflechte ansteckend sei. Durch die fehlende Aufklärung und Information zu Hintergründen, Ursachen und Folgen der Erkrankung kommt es häufig zu Vorurteilen. Stigmatisierung und Selbststigmatisierung sind die Folge. Betroffene distanzieren und isolieren sich deshalb nicht selten und geraten in einen Teufelskreis aus Depressionen und Folgeerkrankungen.
Die Bereitstellung von Informationen, Aufklärungsarbeit im eigenen Umfeld und eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit sind ein wichtiger Schritt für jeden Patienten.
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Quellen:
Balato N., Megna M., Palmisano F., Patruno C., Napolitano M., Scalvenzi M., Ayala F. (2015): „Psoriasis and sport: a new ally?“, in: Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25132013 (Zugriff am 15.07.2020)
Corrigan P. W. (2004): „How stigma interferes with mental health care“, in: American Psychologist. URL: https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2F0003-066X.59.7.614 (Zugriff am 15.07.2020)
Fortune D.G., Richards H.L., Griffiths C.E.M., Main C.J. (2010): „Psychological stress, distress and disability in patients with psoriasis: Consensus and variation in the contribution of illness perceptions, coping and alexithymia“, in: British Journal of Clinical Psychology. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1348/014466502163949 (Zugriff am 15.07.2020)
Globaler Bericht zur SCHUPPENFLECHTE. Autorisierte deutsche Übersetzung des „Global Report on Psoriasis” der WHO 2016: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/204417/9789241565189-ger.pdf (Zugriff am 15.07.2020)
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Makrantonaki, E. (2019): „Behandlung von Psoriasis durch Veränderungen des Lebensstils“, in: Hautarzt. URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s00105-019-04495-0 (Zugriff am 15.07.2020)
Naldi L., Conti A., Cazzaniga S., Patrizi A. et al. (2013): „Diet and physical exercise in psoriasis: a randomized controlled trial“, in: British Journal of Dermatology. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/bjd.12735 (Zugriff am 15.07.2020)
Eugenie ist die “gute Haut” von Farbenhaut und leidet nicht selbst an Schuppenflechte. Durch Familienangehörige ist sie jedoch bestens damit vertraut. Seit Januar 2019 liefert sie regelmäßig spannende Texte und weiß dem Leser Inhalte näherzubringen.
Meine mehrfach-behinderte Tochter (sie ist 42 Jahre alt), hat seit ca.3 Monaten Probleme mit der Haut an Füßen und Händen. Die Diagnosen der Ärzte begannen mit ev. Pilz, ausprobieren von 3 verschiedenen Salben. Anfangs sah es nach Besserung aus, doch nach Beendigung der Behandlung immer wieder neuer stärkerer Verlauf. Dermatologie Ärztin vermutete Ekzem, 2x 14täg. Behandlung mit Dermovate-Salbe, selbes Ergebnis. Der 3. Arzt stellte nun Diagnose Schuppenflechte. Seit 3 Wochen Verwendung von Enstilar-Schaum noch bis 31.Jänner. Derzeit noch wenig Änderung. Hat jemand Erfahrung in ähnlichen Fällen ? Lg
Liebe Anni,
vielen Dank für deinen Kommentar. Grundsätzlich ist es aus der Ferne natürlich immer schwer, Schlüsse zu ziehen. Jedoch ist uns die beschriebene Situation bestens bekannt. Es dauert oft lange, bis die richtige Diagnose steht und das entsprechende Medikament gefunden wurde. Wir können dir nur raten, hartnäckig zu bleiben, evtl. einen weiteren Hautarzt aufsuchen oder direkt zu einem auf Schuppenflechte spezialisierten Facharzt. Wir wünschen deiner Tochter und dir alles Gute!
Herzliche Grüße
Das Farbenhaut Team